Für die Finanzierung des Drehs, die Verpflegung am Set, die Corona-Maßnahmen, sowie die Premiere und Vermarktung des Filmes.
Asexualität ist eine sexuelle Orientierung, bei der man keine oder kaum sexuelle Anziehung empfindet. Da diese Orientierung unterrepräsentiert und stigmatisiert ist, fällt es vielen Leuten schwer, sich mit dem Spektrum zu identifizieren und sich nicht vom gesellschaftlichen Druck verleiten zu lassen. Der Film bringt den Zuschauenden das Thema Asexualität näher und betont, wie auch ungewollt Druck in einer sexuell orientierten Gesellschaft ausgeübt wird.
Ob in Musik, in den Medien, auf Social Media oder beim Flaschendrehen mit den Freund*innen: „Sex sells!“. Wenn es bei einem nicht der Fall ist, wird es von anderen nicht verstanden und mit Vorurteilen verbunden. So kommt es, dass viele Menschen aller Altersklassen Druck verspüren sexuell aktiv werden zu müssen, um "mitreden" zu können. Wir ertappen uns häufig dabei, wie wir unsere Normen auf andere Menschen übertragen und nach unseren eigenen Maßstäben urteilen. Die wichtigste Regel, einen Konflikt zu umgehen, ist, sich in sein Gegenüber hineinzuversetzen und nicht von sich selbst auf andere zu schließen. Wieso können wir uns nicht genauso an andersfühlende Menschen herantasten?
Anhand der Protagonistin Grace soll gezeigt werden, wie schwer es ist, den eigenen Platz in einer normvorsetzenden Gesellschaft als andersdenkende oder andersfühlende Person zu finden. Sie wird im Alltag begleitet und zeigt, welchen Herausforderungen sie sich in einer sexuell orientierten Gesellschaft als asexuelle Person stellen muss.
Dabei wird deutlich gemacht, dass es sich nicht um Kritik an der sexualisierten Gesellschaft handelt, sondern daran, wie schwer es ist, in einer Gesellschaft mit mangelndem Verständnis für Asexualität, seinen eigenen Weg zu finden. Die 24-jährige Protagonisten Grace will die Bürde als Jungfrau von ihren Schultern nehmen und geht an ihre Grenzen. Der Schritt zur Selbstakzeptanz stellt hier eine ganz eigene Herausforderung dar. Asexualität ist gefühlt keine Option, da sie in unserer heutigen Gesellschaft keine Repräsentanz hat und die sexuelle Erfahrung als gewichtiges soziales Statussymbol gilt. Auch in der LGBTQ+ Community erfährt Asexualität bisher wenig Beachtung.
Im Verlauf des Films wurde bewusst entschieden, den Begriff „Asexualität“ nicht fallen zu lassen, damit die Selbstfindungsreise von Grace nicht mit einem weiteren Label aufhört. Somit ist der Film auf viele Themengebiete übertragbar.
Es war nicht leicht, eine konkrete Zielgruppe zu definieren. Natürlich besteht diese auf der einen Seite aus Personen, welche sich dem asexuellen Spektrum zugehörig fühlen. Anderseits geht es uns bewusst darum, mit diesem Kurzfilm die Bekanntheit einer unbekannten Sexualität zu erhöhen und zu zeigen, dass man sich von Druck aller Art bei der Selbstfindung nicht beeinflussen lassen darf. Da sich Teenager*innen im frühen Alter bereits mit sexuellen Themen auseinandersetzen und sexuell ausleben, sind wir zu dem Entschluss gekommen, das Alter der Zielgruppe ab 13 Jahren aufwärts abzustecken. Wir möchten bewusst keine gender- bzw. geschlechtsspezifischen Bestimmungen in der Zielgruppe vornehmen. Dies liegt darin begründet, dass wir uns für alle Gender stark machen möchten und somit auch jede Person genderunabhängig ansprechen wollen. Da insbesondere im politisch links-grün- orientierten Spektrum LGBTQ+-Themen vermehrt Aufmerksamkeit und Anerkennung geschenkt werden, erhoffen wir uns dort einige Rezipient*innen erreichen zu können.
Als wir, die beiden Team-Leiterinnen Sophie Gusenko und Maria Groß, uns im November 2018 darüber ausgetauscht haben, wie oft man Druck verspürt was Sexualität anbelangt, kamen wir auch auf Asexualität zu sprechen. Sogar in Berlin und in dem Zeitalter, in dem viele für Gleichberechtigung kämpfen, ist diese sexuelle Orientierung unbekannt und/oder mit Vorurteilen verbunden. Nachdem wir auf viel Resonanz mit diesem unbekannten und unbeleuchteten Thema stießen, entschlossen wir uns dazu, das volle Potenzial des Projektes auszuschöpfen, unser eigenes Geld in die Hand zu nehmen und gemeinsam mit unserem Team das Projekt bestmöglich umzusetzen. Es sollen viele Menschen mit dem Thema erreicht werden, um die Anerkennung für Asexualität zu erhöhen. So wird Personen (ob allo- oder asexuell), die den Druck der sexuell orientierten Gesellschaft spüren, Verständnis und Akzeptanz entgegengebracht. Es soll zeigen, dass man sich vom Druck nicht verleiten lassen sollte, da man sich dadurch nicht "heilt" und Menschen motivieren bewusst aus eigenem Willen zu handeln. Auch soll es Personen, die aktiv oder passiv Druck ausüben, ihr Handeln und Kommentare zum Reflektieren bewegen, um solchen in Zukunft zu vermeiden. So wird ein Raum geschaffen, ob in Partnerschaften oder Freundesgruppen, in dem sich alle Menschen frei fühlen, ihre Bedürfnisse zu kommunizieren und sich über ihre Sexualität offen auszutauschen, ohne das Gefühl zu haben, verurteilt zu werden.
Das Budget des Projekts, welches wir bisher aus eigener Hand übernehmen, ist dafür vorgesehen, die Ausgaben für Technik, Set-Design, Catering, Corona Maßnahmen etc. zu decken.
Natürlich wollen wir dem Film im Nachhinein die Aufmerksamkeit schenken, die er verdient hat.
Geplant ist eine Premierenfeier in Berlin, bei welcher der Film der Öffentlichkeit präsentiert wird. Hierzu möchten wir auch Vertreter*innen lokaler LGBTQ+ -Initiativen einladen.
Außerdem soll er bei verschiedenen nationalen und internationalen Filmfestivals eingereicht werden. Ebenfalls fassen wir auch Festivals mit einer speziellen Sektion für Kurzfilme und LGBTQ+ -Inhalte ins Auge. Anhand der Resonanz werden wir entscheiden, ob der Film zu weiteren Festivals weitergemeldet wird oder ob auch eine Direkteinreichung für uns in Frage kommt.
Wenn alle Festivals durchlaufen sind, werden wir den Film auch online veröffentlichen.
Es geht uns bei der Verwertung natürlich auch um die Verwertung im Sinne der Gemeinnützigkeit, denn einer unserer größten Beweggründe zur Produktion dieses Kurzfilmes ist, dem immer noch vorherrschenden, großen Unverständnis und der Unbekanntheit dieser Sexualität entgegenzuwirken. Deshalb möchten wir möglichst vielen Menschen den Zugang zu diesem Film ermöglichen, um die Bekanntheit und das Verständnis dieser Sexualität weiter zu erhöhen.
Dahingehend werden wir LGTBQ+ - Vereine kontaktieren und mit diesen über eine mögliche Weiterverbreitung und auch über mögliche Rahmen für weitere öffentliche Aufführungen sprechen.
Hinter dem Projekt stehen als Projektleiterinnen Sophie Gusenko, als Regisseurin, Drehbuchautorin und Schauspielerin und Maria Groß als Produzentin, sowie ein hochmotiviertes, junges Team bestehend aus 28 Personen in der Crew, 14 Schauspieler*innen und ca. 30 Kompars*innen. Darunter sind Studierende von verschiedenen Universitäten in und um Berlin, sowie beruflich agierende Filmemacher*innen unterschiedlicher Departments.
Gestartet wurde das im Oktober 2019 als kleines Studierendenprojekt aus den Händen zweier ambitionierter junger Frauen und entwickelt sich nun durch viel Zuspruch im Team zu einem starken Debütfilm mit mitreißendem Momentum.