Künstlerporträt Sieben
Ginette Flore Daleu wurde am 23. September 1977 in Kamerun geboren. Sie hat ihre Ausbildung an der IFA (L'Institut de Formation Artistique) im Jahr 2000 beendet. Ginette Daleu kann mehr als 15 Kollektivausstellungen, zwei Einzelausstellungen und etwa zehn Workshops vorweisen. Die Künstlerin wurde mehrfach mit Preisen ausgezeichnet: zweimal auf dem kamerunischen Wettbewerb in Mbalmayo (2000 und 2004) und einmal anlässlich einer spanischen Kulturwoche in 2005. Außerdem hat sie 2006 am Projekt „Exit Tour“ teilgenommen. Ziel des Projekts war eine Reise mit dem Zweck des Austauschs und der Schaffung von Kunstwerken, die mit sechs weiteren Bildenden Künstlern in fünf westafrikanischen Ländern ausgestellt wurden. Ginette Daleu lebt ihre Kunst aktiv und leidenschaftlich im Alltag.
Diese Leidenschaft treibt sie ebenso an, wie sie regelmäßig eine Zerreisprobe darstellt und ihre Arbeit in Frage stellt. Künstlerin sein und Frau sein: ein Paradoxon, das sich durch einen starken sozialen Druck nährt. Diese schwierige Akzeptanz ihrer Stellung als Künstlerin in der Familie, als erweitertes soziales Umfeld, löst eine ausgeprägte künstlerische Sensibilität aus, eine Art Verwirrung der Sinne. Dies drückt sich sehr subtil in ihrer Malerei aus.
Ihr abstraktes Werk ist fühlbar, Haut, Textur, Hülle des Vertrauten. Es ist wie eine Maske, die sich hinter ihrem Werk verbirgt. Maskiert die Frau die Künstlerin oder ist es die Künstlerin, welche die Frau maskiert?
Vom Portrait bis zum Abstrakten bevorzugt Ginette Daleu den direkten Kontakt mit der Materie. Ihre Handschrift ist gezeichnet von einem Ockerfarbenen Ton, Nähten und Riefelungen, um sowohl aus dem Alltag des anderen als auch ihrem eigenen inneren Kampf erzählen.