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Längst ist der Krieg vorbei. Er betraf unsere Eltern oder Großeltern. Wirklich? Oder hat diese Zeit noch mit uns heute was zu tun?

Mit Eurer Unterstützung stellen wir den Dokumentarfilm „Ahnenfrieden“ fertig! ...und weil deutlich wird, dass Geschichte nichts ist, was mit einer Jahreszahl abzuschließen ist; weil sich zeigt, dass diese Zeit mit dem Leben heute zu tun hat; weil bewusst wird, dass das kollektive und persönliche Erleben der Kriegszeit uns und unsere Gesellschaft geprägt hat.
Finanzierungszeitraum
20.08.16 - 15.09.16
Realisierungszeitraum
2016
Mindestbetrag (Startlevel): €
5.000 €
Stadt
Welikije Luki
Kategorie
Bildung
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Worum geht es in dem Projekt?

Ingrid ist 1935 geboren. Kriegskind. Ihr Vater ist 1941 in Russland gefallen. Ihre Mutter hat mit ihr nie über diese Zeit und den Verlust gesprochen. Erst als sie vor 10 Jahren gestorben ist, hat Ingrid die Feldpostbriefe gefunden. Liest Worte von ihrem Vater, liest warum er in den Krieg gezogen ist und von seiner Überzeugung, dass bald alles gut sein wird.

Maike ist die Enkelin von Ingrid und 1980 geboren. An Maikes Geburtstagen ist Ingrid immer an ihren Vater erinnert, dessen Geburtstag ein Tag nach Maikes Geburtstag war.

Ingrid und Maike sind immer wieder im Gespräch über die Familiengeschichte, im Fragen, im Erforschen, erleben den Umgang der anderen Generation mit dem Thema.

Im August 2015 träumt Maike, sie wäre ihr Urgroßvater, würde auf Moskau zu marschieren, wacht mit Herzklopfen auf. Daraus entsteht der Impuls, zusammen mit Ingrid das Grab in Russland zu besuchen.

Der Film wird Ingrid und Maike auf dieser Reise begleiten. Von St. Petersburg reisen sie mit dem Auto 500km in den Süden, das Ziel ist der Ort, an dem der Kriegsfriedhof war. Am 75. Todestag von Ingrids Vater werden sie in der Umgebung sein, in der er damals gefallen ist. Mit auf die Reise geht auch Matthias, Maikes Partner, und Ksenia, eine junge russische Frau, die als Dolmetscherin und Landeskundige dabei sein wird. Dokumentierend, fragend, zuhörend wird der Film diese Reise, das Gespräch, die Begegnungen, das Erleben begleiten.

Was sind die Ziele und wer ist die Zielgruppe?

Der Film ist bereichernd für alle, die sich dem Thema der Kriegsvergangenheit in Bezug auf die Frage, was dieser Abschnitt der Geschichte heute noch mit uns zu tun hat, zuwenden möchten.
Wenn man beginnt, sich über den zweiten Weltkrieg auf persönlicher Ebene auszutauschen, wenn man die Frage stellt, was diese Zeit für die eigenen Vorfahren bedeutet hat, wenn man hört, welche Erfahrungen die Eltern oder Großeltern von Freunden und Bekannten gemacht hat, dann wird Geschichte immer weniger etwas, was früher war, dann wird immer deutlicher und nachvollziehbarer, dass diese Zeit auch mit dem Leben jetzt zu tun hat, dass die Erfahrungen von damals das persönliche und kollektive Leben geprägt haben und dass etwas davon weiter gegeben wurde, persönlich und kollektiv.

Der Film ist bereichernd für alle, die sich für den Dialog und den Umgang verschiedener Generationen zu diesem Thema, zu diesen Fragen interessieren.

Und der Film ist bereichernd für diejenigen, denen es um Authentizität und um Bewusstsein geht, und denen die Fragen wichtiger sind als die Antworten.

Gezeigt werden soll der Film vorrangig in Bildungseinrichtungen - in Schulen, Generationenhäuser, Erwachsenbildungsstätten.

Warum sollte jemand dieses Projekt unterstützen?

Seit den 90ern ist die Frage, welche Auswirkungen der Krieg auf die Kriegskinder- und Kriegsenkelgeneration hat, und die Suche nach Antworten darauf, mehr ins Bewusstsein gerückt. Das Schweigen, das in den ersten Nachkriegsjahrzehnten herrschte ist längst durchbrochen. Auf welcher Ebene aber, und mit welchen Fragen die Kriegszeit thematisiert wird, entwickelt sich über die Jahrzehnte weiter, bekommt immer wieder einen anderen Fokus und scheint immer näher und spürbarer an uns heranrücken zu dürfen; immer mehr scheint die Möglichkeit zu entstehen, das, was in dieser Zeit geschehen ist, in unser gesellschaftliches und persönliches Leben zu integrieren.
Noch ist es möglich, dass dies im Austausch mit Menschen, die diese Zeit noch selbst erlebt haben geschieht.

Es geht uns mit dem Film darum
*die Protagonisten auf ihrer Reise in die Vergangenheit zu begleiten, auf der sie sich dem Ungelösten, Ungespürten, Ungesprochenen der Vergangenheit zuwenden.
*zu fragen, was notwendig ist, um das, was in der Kriegszeit geschehen ist zu integrieren, um damit die innere Freiheit, die Verantwortung und die persönliche und gesellschaftliche Zukunftsfähigkeit zu erweitern.

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

Die bisherigen Kosten sind bereits durch Spenden und durch Eigenfinanzierung gedeckt.

Finanziell geht es jetzt um die Fertigstellung des Films, d.h. der Großteil des Geldes geht an die Cutterin, die den Film im Herbst schneiden soll.

Einen kleinen Teil brauchen wir für die Reisekosten von Ksenia, eine junge russische Frau, die uns von St. Petersburg nach Welikije Luki begleiten wird. Sie hat sich bereit erklärt ehrenamtlich und aus Interesse am Thema dabei zu sein, gerne möchten wir ihr auch ein kleines Honorar bezahlen können.

Wer steht hinter dem Projekt?

MAIKE HAGENGUTH
www.echtzeit-projekte.de

*Mentorin,Tänzerin, Kreativschaffende
*Mitbegründerin von ECHTZEIT- TanzPerformanceProjekte
*forscht an Themen rund ums Mensch-Sein, ist inspiriert vom Suchen, Fragen und Dahinterschauen
*lockt Menschen gern in ihre Lebendigkeit und begleitet auf inneren Reisen durch Trauer und Biographieräume
*möchte zu mehr Kreativität, Lebendigkeit und Achtsamkeit auf diesem Planeten beitragen

SIMONE SPECHT

*Hat sich vor 16 Jahren bei ihrer ersten Regieassistenz bei "Geerbte Schuld" bereits mit dem Thema der Kollektivschuld der Nachkriegsgeneration auseinandergesetzt
*Studium der Bildenden Kunst, Soziologie, Erziehungswissenschaft
*beschäftigt sich künstlerisch und filmisch v.a. mit sozial-gesellschaftlichen Themen.
*Worum es ihr in ihren Projekten geht: um Bewusstsein, um Authentizität, um Zukunftsfähigkeit.

Maike Hagenguth

Impressum
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Dokumentarfilm "Ahnenfrieden"
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