Crowdfinanzieren seit 2010
In Leipzig entsteht gerade ein neues Club-Projekt für Techno und House. Darüber hinaus werden weitere alte und neue Spielarten elektronischer Musik sowie Initiativen für politische Bildung und soziokulturelles Engagement, Kunst und Kultur ihren Platz bei uns finden. Mithilfe der Startnext-Kampagne soll ein Teil des Soundsystems von Kirsch Audio bezahlt werden, um die akustischen Voraussetzung der einzigartigen postindustriellen Räume optimal ausnutzen zu können.
Datenschutzhinweis
Finanzierungszeitraum
24.05.13 - 23.08.13
Website & Social Media
Mindestbetrag (Startlevel): €
30.000 €
Stadt
Leipzig
Kategorie
Musik
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25.09.2013

Evaluation der Kampagne 'Another Sound is Possible'

franziskus thiem
franziskus thiem24 min Lesezeit

ENGLISH VERSION BELOW


Auswertung zur Crowdfunding Kampagne ‘Another Sound is Possible’

Nachdem unsere Crowdfunky-Kampagne vor vier Wochen erfolgreich zu Ende gegangen ist, möchten wir eine eigene Einschätzung und Evaluation vorstellen. Dies soll vor allem der Transparenz und einer kritischen Reflexion dienen, was insbesondere für andere Projekte und zukünftige Planungen interessant sein könnte.

1 .Verlauf

Über die dreimonatige Dauer der Aktion lassen sich rückblickend drei verschiedene Phasen ausmachen. Hauptsächlich am Anfang und am Ende war die Aufmerksamkeit sehr hoch, in den sechs Wochen dazwischen nahm sie rapide ab. Dies entsprach auch unserer Kalkulation im Vorfeld, welche sich über die drei Monate bestätigen sollte.

Wir haben vor der Kampagne einen genauen Plan erstellt: Darin enthalten waren alle Presse- und Blogkontakte, teilnehmende Künstler*innen und Labels sowie ein Zeitplan in dem festgelegt wurde, welcher Content wann über welche Medien kommuniziert wird, wann welche Special-Gimmix rausgehauen werden sollen und wie der zeitliche Ablauf hinter den Kulissen mit der Compilation und den Videos läuft.

Das hat natürlich nicht immer funktioniert wie wir uns das gedacht haben, aber im Großen und Ganzen ging unser Plan ziemlich gut auf.

2. Aufwand und Struktur

Auch wenn es so scheint, dass der Aufwand eine solche Kampagne zu starten und am Leben zu halten auf Facebook-Updates und Blogeinträge beschränkt ist, läuft im Hintergrund wesentlich mehr ab. Es musste ständig neuer Content generiert werden, um Interessierte ausreichend zu informieren; Künstler*innen und Labels wurden auf dem Laufenden gehalten; die Compilation wurde Stück für Stück zusammengetragen; Pressetermine und Interviews wurden vereinbart; hunderte Mails und Fragen wurden geschrieben und beantwortet; Pressemitteilungen wurden geschrieben und Kontakte aufgetrieben und angeschrieben; die Veröffentlichung der Special-Gimmix wurde geplant und bearbeitet sowie nebenbei noch Parties organisiert.

In dem von uns u.a. für die Kampagne gemieteten Büro haben im Schnitt zwei Personen gearbeitet - ein ehrenamtlicher Aufwand, der von verschiedenen Personen geleistet wurde und zusammengefasst über eine 40 Stundenwoche hinausging.

Sämtliche Ablaufpläne, Adressen und Informationen wurden in in der Cloud abgelegt, wodurch alle beteiligten Personen gleichermaßen Zugriff auf sämtliche relevanten Daten hatten. So konnten wir weitestgehend vermeiden, dass sich übermäßig viel Wissen bei einer einzelnen Person zentriert und diese dann über drei Monate unabdingbar wird.

3. Supporter*innen:

Insgesamt haben 632 Menschen die Kampagne unterstützt. Mehr als die Hälfte davon - um genau zu sein 354 - kommen aus Leipzig. Weitere 81 kommen aus Berlin, 33 aus Dresden und die Weiteren aus allen Teilen Deutschlands sowie der gesamten Welt. Zwar haben wir damit gerechnet, dass der Großteil der Unterstützer*innen aus Leipzig kommen wird - schlussendlich waren wir von der hohen Anzahl dann doch sehr überrascht. Ebenso überraschend waren Unterstützungen aus den USA, Mexico, Frankreich, Griechenland, Italien und sogar Saudi Arabien wie auch weiteren Ländern.

Wir hatten gehofft, vor allem in UK mehr Aufmerksamkeit zu bekommen und haben nicht zuletzt deswegen die Kampagne international verständlich gehalten, aber leider hat das durch fehlende Kontakte und/oder Interesse nicht wirklich funktioniert.

4. Geld

Von den insgesamt 32.327€ sind noch unterschiedliche Posten abzuziehen:

5.990,29€ Umsatzsteuer
1.723,64€ Druckmaterial und Aufwand
650€ Video
476,80€ Paypalgebühren
323,08€ Startnextspende
320€ Büromiete
300€ Porto
204€ Flyer
70€ Verpackungen

Effektiv bleibt somit ein Gesamtbetrag von 22.269,96€ übrig. Das ist etwas mehr als wir im Falle einer erfolgreichen Kampagne erwartet haben und eine sehr solide Anzahlung für den Mietkauf des Soundsystems.

4. Gimmix

Im Vorfeld sahen wir die Schwierigkeit darin, für ein regionales Projekt auch überregional Unterstützer*innen zu gewinnen. Deshalb haben wir versucht, durch die Gimmix eine hohe Attraktivität der Kampagne auch für Menschen zu schaffen, die nichts direkt von dem Soundsystem haben, weil sie z.B. zu weit weg wohnen. Das hat relativ gut funktioniert, vor allem die Platten-Specials gingen an Menschen in ganz Deutschland sowie andere Länder raus.

Durch das Einbinden verschiedener internationaler Labels konnte auch die Kommunikation noch weiter gestreut und mehr Menschen erreicht werden, als wir es ohne diese Hilfe jemals geschafft hätten.

Wir sind zu Beginn davon ausgegangen, dass sich die Compilation und das Mixtape gut verkaufen werden, da es diese nur bei Startnext gab. Doch mussten wir feststellen, dass wir mit Preisen von 50 Euro für die Compilation und 100 Euro für ein Mixtape zu hoch lagen. Hätten wir den Preis jeweils nur halb so hoch angesetzt hätten sicherlich mehr Menschen sich für diese Gimmix entschieden. Auch war es schwierig die Compilation über die richtigen Kanäle zu bewerben, da diese nicht über einen digitalen Vertrieb wie Boomkat oder Beatport etc. verfügt, wodurch es selbst für Interessierte nicht so einfach wie sonst war, sich über die Compilation zu informieren. Nichtsdestotrotz hat die sie einen hohen Stellenwert bei der Kommunikation der Kampagne eingenommen sowie intensiven Kontakt zu Künstler*innen und Labels hergestellt, der in Zukunft sehr von Vorteil sein wird. Außerdem hat sie das musikalische Gesicht der Kampagne geprägt, auch wenn sie etwas zu Techno-lastig war und nur aus männlichen Künstlern bestand.

Am besten haben sich Gästelistenplätze und Beutel verkauft. Auch alle limitierten Angebote wie Platten oder Pullover sind vollständig verkauft worden.

Der Verkauf der Galakarten, womit wir eher Familie, Eltern und ‘mittelständische’ Unterstützer*innen ansprechen wollten, lief nicht so gut wie erwartet. Entweder haben wir keine reichen Eltern oder sie stehen einfach nicht auf Techno-Galas.

Was uns im Nachhinein einige Probleme bereitet hat ist ein Fehler im System. Aus ominösen Umständen war es möglich, dass z.B. vier von nur drei angebotenen Special- Gimmix gekauft worden sind. Vor allem bei schon ausverkauften Platten kamen wir in eine missliche Lage, da wir einfach keine weitere Platte auftreiben konnten. Hier ist jedoch Startnext zu adressieren und es liegt an ihnen, ihr Buchungssystem zu optimieren.

Leider können wir auch immernoch nicht die Connwax Platten, das Oake Package, das Kassem Mosse Mixtape, die Hoodies und deswegen auch das All-in-One-Paket ausliefern. Das liegt zum einen am Presswerk, an Lieferengpässen der Textilien oder schlicht am Release Schedule der kommenden Platte. Wir haben das aber auf dem Schirm und denken an Euch :)


5. Werbung, Promo, Marketing

In den verschiedenen Artikeln und Interviews haben wir es immer wieder aufs neue betont: Wir hatten den Werbeeffekt für das Projekt durch die Kampagne eindeutig unterschätzt. Durch "Another Sound is Possible" haben sich zahlreiche Menschen unabhängig voneinander bei uns gemeldet, die uns finanziell unterstützen wollten, für die Bauarbeiten ihre Hilfe angeboten haben oder sich einfach nur über die Kampagne und das Projekt unterhalten wollten. Wir haben insgesamt das Gefühl, dass wirklich viele Menschen aus unterschiedlichen Kreisen, nicht nur in Deutschland, das Club-Projekt durch die Kampagne auf dem Schirm haben.

Dies wurde möglich, da wir offensiv viele unterschiedliche Kanäle benutzt haben, was eigentlich unserem Konzept der Kommunikation des Club-Projektes entgegensteht. Letztlich hat es sich aber gelohnt, diesen Kompromiss einzugehen. Es war wichtig, in Printmedien wie dem Kreuzer Leipzig, der Jungle World oder dem Groove-Magazin zu erscheinen, die jeweils unterschiedliche, aber wichtige Kreise angesprochen haben. Inwieweit sich diese Artikel allerdings auf tatsächliche Unterstützungen ausgewirkt haben, lässt sich kaum ermitteln. Dennoch waren diese Artikel wichtig für die Wahrnehmung des Projektes.

Der Artikel in der Bild - welcher gänzlich ohne unser Zutun entstand - hatte nur zur Folge, dass wir Angebote von Bratwurstständen und ähnlichem bekamen. OK.

Wichtig waren auch Posts auf blogs wie frohfroh, itsyours, hate magazine, wolftausendplateaus, tanith und vielen weiteren. Dem Medium geschuldet kann man leichter Rückschlüsse ziehen, woher die meisten Klicks kamen; und das war ein großer Teil.

Der größte verfolgbare Faktor war allerdings Facebook, klar. Zu Beginn der Kampagne hatte das ifz Profil noch 1.300 Likes - Ende August mit 3.300 mehr als das Doppelte. Hier ließ sich die Reichweite der Posts, das Interesse der Leute und der Erfolg der einzelnen Gimmix, Videos und Tracks am besten messen. Indem wir zu den Hauptzeiten am Anfang und Ende der Kampagne jeden Tag neuen Content in Form von Links zu Interviews, Artikeln, Videos, Parties und neuen Tracks geliefert haben, konnten wir die Aufmerksamkeit der Leute aufrecht erhalten und sogar neue Unterstützer*innen gewinnen. Dabei haben sich die Statistiken von Startnext bestätigt, dass vor dem Wochenende und am Anfang des Monats mehr Menschen spenden. Uns wurde von Einzelnen vorgeworfen, nicht genug zu posten, obwohl wir uns bereits schäbig vorkamen, jeden Tag einen Eintrag zu veröffentlichen. Wie so oft scheint hier der Mittelweg das effektivste zu sein. Die populärsten Posts haben dabei bis zu 12.000 Leute erreicht - das sieht gut aus, aber der tatsächliche Wert davon ist streitbar. Vor allem zum Schluss war es für uns schwierig neue Kooperationspartner*innen zu finden und das Gefühl war relativ schal, von Facebook als fast einziges aktives Medium abhängig zu sein statt neue Interessierte über andere Kanäle zu gewinnen.

Sichtbar positiv haben sich Posts von renommierten Künstler*innen auf Klicks ausgewirkt. Mit wenig Aufwand haben hier alte Bekanntschaften oder das einfache Anschreiben von Künstler*innen eine hohe Wirkung gehabt.

Wir hatten uns überlegt, nicht alle Special-Gimmix auf einmal zu veröffentlichen, weil es uns wichtiger war regelmäßig etwas Neues anbieten zu können und immer wieder auf dem Schirm von Fans der Artists, des Labels oder des ifz zu landen. Diese Strategie hat wunderbar funktioniert. Ohne diese wäre es schwierig gewesen zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Leute zu erreichen. Zu Anfang lag bei uns der Fokus auf den Artist Videos. Doch diese hatten nicht den erhofften Impact, auch wenn sie für die Authentizität der Kampagne ein großer Bonus waren. Im Laufe der Aktion kamen auch immer mehr Plattenspenden von Labels und Künstler*innen hinzu, die sich besser ‘monetarisieren’ ließen. Deswegen wechselte der Fokus mit der Zeit auf diese.

Die für uns überraschend große Aufmerksamkeit in der Szene wie auch den Medien hatte eine große Wirkung in der Szene Leipzigs. Von vielen bekamen wir große Unterstützung und Zuspruch, aber auch Kritik und Skepsis wurde uns mal direkt, mal über Ecken zugetragen. Der von vielen aufgebauschte Konflikt und die Konkurrenz mit dem ebenfalls neu eröffenden Täubchenthal sowie der etablierten Distillery war dabei weder von uns heraufbeschworen noch gefördert worden. Mit dem einen gibt es nur die geringsten Überschneidungspunkte, bei dem anderen ist die Nachbarschaft vermutlich sogar für beide von Vorteil.

6. Kritik und Lob von Startnext-User*innen, dem Umfeld und anderen

Die nicht wenige Kritik, die uns zugetragen wurde, haben wir stets ernst genommen und reflektiert, wie man diese umsetzen könnte. Wir waren teilweise überfordert mit der uns völlig neuen Situation, soviel öffentliche Aufmerksamkeit zu bekommen. Oft wurden Leute von uns übergangen, Dinge nicht ganz geklärt oder vergessen. Dies geschah jedoch nicht aus Absicht oder Respektlosigkeit, sondern resultierte aus dem Stress, gleichzeitig an zu vieles denken und unterschiedliche Faktoren berücksichtigen zu müssen. Auch war es stellenweise schwierig, Aufgaben und Verantwortung abzugeben, so dass Einzelpersonen zu sehr belastet wurden. Das ist etwas, was wir auch in Zukunft besser machen müssen, um nicht Einzelne zu schnell ‘auszubrennen’. Hier seien in Kürze einige Diskussionen bzw. Punkte angedeutet, welche uns besonders wichtig erscheinen:

Eine Diskussion auf Startnext bezog sich auf die Gemeinnützigkeit des Institut fuer Zukunft, der Kampagne und was wir als ifz wieder zurück in die Szene geben.

Hierzu muss darauf hingewiesen werden, dass der Club Institut fuer Zukunft wie auch die Kampagne Another Sound is Possible keine gemeinnützen Projekte sind. Für eine Aufwendung eines/einer Supporter*in bekommt diese*r ein Äquivalent, ein Kaufvertrag kommt zustande. Das, was wir in die Szene und somit dem Großteil unserer Unterstützer*innen zurückgeben ist neben den Gimmix ein neuer Club mit allem drum und dran. Angeschlossen an den Club ist ein gemeinnütziger Verein, der zu einem fairen Preis Räume für Ateliers und Studios vermietet und ausserdem Workshops und Seminare mit einem gesellschaftskritischen und emanzipatorischen Anspruch veranstaltet.

Der Club als solcher muss ein wirtschaftlich rentables Unternehmen sein, denn sonst können wir keine Löhne bezahlen, keine DJs buchen, keine Darlehen zurückzahlen und ziemlich schnell mit einem Haufen Schulden schließen.

Uns wurde zugetragen, dass unsere Kommunikation zu sehr auf Musik und die Kampagne fokussiert war und man dem eigenen Anspruch nicht gerecht wird, mehr als nur ein Technoschuppen zu sein und Kunst und Kritik zu fördern. Da müssen wir leider recht geben, allerdings kommt alles zu seiner Zeit. Während der Kampagne - und auch jetzt - liegen unsere Prioritäten vor allem bei der Auslieferung der Gimmix, Behördenkram und Bauarbeiten. Wenn die Zeit reif ist, gehts auch mit dem los, worum es eigentlich geht: Krumping, Kritik und Kunst!

Von einigen kam das Lob, dass unser Auftreten als gesamtes professionell und durchdacht daherkam. Das hat uns selbst sehr überrascht. Unsere Eigenwahrnehmung war da stellenweise eine andere, deswegen hat uns das umso mehr gefreut.

In nur einem Fall mussten wir die Kritik eines/einer User*in löschen, da diese (willentlich oder nicht) das Institut fuer Zukunft diskreditiert hatte. Wir haben dennoch versucht Kontakt mit der Person aufzunehmen um uns zu erklären. Dies war leider durch das System von Startnext nicht möglich.

7. Fazit

Insgesamt sind wir mehr als zufrieden mit der Kampagne und deren ganzen Verlauf. Der Nebeneffekt - szene-intern und teilweise weltweit - auf das Club-Projekt aufmerksam gemacht zu haben, ist neben dem gewonnen Geld der größte Nutzen. Der Wert der Kampagne als Marketing-Tool ist gar nicht zu ermessen. Davon, wie auch von dem großen und positiven Feedback aus Leipzig und der ‘Underground-Techno-Szene’ wurden wir wirklich überrascht. Auch die ganzen Kontakte, die durch die Kampagne entstanden sind, wären sonst wohl nie zustande gekommen.

8. Zurück in die Zukunft

Wir haben es mittlerweile geschafft durch das ganze Chaos aus Platten, Beuteln und Gästelisten zu steigen und die meisten Gimmix sind mittlerweile schon verschickt worden. Einzelne müssen sich leider noch ein bisschen gedulden, aber das haben wir auf dem Schirm.

Wie ihr sicher schon mitbekommen habt sind wir mittlerweile voll mit den Bauarbeiten beschäftigt. Die Menschen von Kirsch Audio waren letzte Woche auch zum ersten Mal in den Räumlichkeiten und sind sehr angetan von dem Projekt und dem Club. Im Moment arbeiten wir gemeinsam ein optimales Konzept für den Main Floor aus.

Einen festen Termin für die Eröffnung können wir bisher noch nicht nennen, doch wir gehen momentan von Dezember aus.

Vielen Dank noch einmal Euch allen. You made Another Sound Possible!
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Evaluation of the crowdfunding campaign ‘Another Sound is Possible’

Now that our crowdfunding campaign has come to a successful end, we would like to present you with an evalution and a few of our final assessments. This should serve to provide transparency in our efforts and a critical reflection of the campaign, which you may find useful when taking on other future projects.

1. Course of events

When looking back at the three month long action, we were able to divide it up into three distinct phases. Most importantly, during the beginning and during the end, the campaign received a lot of attention, although in the six weeks in between there was a significant decline. We did our best to prepare ourselves before the action was underway, and this, in particular, followed our predictions.

Before everything got started, we came up with a detailed plan; contained therein were a list of all press and blog contacts, participating artists and labels, and a timetable that described which content at what point in time would be communicated over a given medium. The time at which the gimmicks would become available and the order in which information about the compilation and when videos would be published were also included.

As expected, not every detail had always gone according to plan, but all in all our preparations readied us for the most significant developments in the campaign.

2. Labor and structure

Even when the effort it would take to bring such a campaign to life and to keep it alive and breathing through Facebook updates and blog entries may not seem like much, there was a significant amount of work going on behind the scenes: There was a constant need to generate new content in order to attract new people and to adequately update those already interested, artists and labels needed to be regularly communicated with, the compilation had to be put together piece by piece, dates with press and interviews were settled, hundreds of mails and questions were written and replied to, press releases were written and contacts were gathered and recorded, the announcement of special gimmicks were planned and replanned and on the side parties were also organized.

This was all in part accomplished in an office we rented specifically for the campaign, typically occupied by two of us at a time—a voluntary effort undertaken by a few different people that altogether exceeded a 40-hour work week.

Detailed plans of action, addresses and further information was collected in the Cloud, through which those involved could have easy access to all relevant data. In this way we could avoid the problem of one single person being more informed than the rest.

3. Supporters

Altogether 632 people supported the campaign. More than half of which—354, to be exact—come from Leipzig. An additional 81 come from Berlin, 33 from Dresden, and the rest from all different parts of Germany and the whole world. Indeed, we had figured, that the majority of the supporters would come from Leipzig, although we were surprised with this high of a number. Equally surprising was the support we received from the USA, Mexico, France, Greece, Italy, and even Saudi Arabia and other countries.
We orginally hoped to receive more attention from the UK, which contributed to our idea of this as an international campaign, but unfortunately through missing contacts or a lack of interest on that side it didn’t work out that way.

4. Money

From the total 32,327€ donated through Startnext, the following will need to be deducted:

5,990.29€ sales tax
1,723.64€ print materials and labor
650€ promotion video
476.80€ Paypal fees
323.08€ Startnext donation
320€ office rent
300€ postage
204€ flyer
70€ packaging

Effectively there is a sum total of 22,269.96€ left over after costs. That is more than we had expected upon having finished a successful campaign and makes for a solid down payment on the lease of the soundsystem.

4. Gimmicks

In the preparation phase we already realized the challenge of gaining extra-regional support for a regional project. For this reason we tried to make our campaign attractive through our choice of gimmicks to those who wouldn’t directly have anything to do with the soundsystem, because they may, for example, live too far away. It worked relatively well, especially with the record specials we offered, which were picked up by people in the entirety of Germany and in other countries.

By including various international labels we were able to extend our range of communication and reach a greater number of people. Without their help we wouldn’t have been able to gain our wide range of supporters.

We had thought from the beginning that the compilation and the mixtape would sell well, considering they were only available through Startnext, but we realized that at 50 and 100 Euro, respectively, that the prices were set too high. Had we set the prices half as high, there would have surely been more people interested in these gimmicks. Additionally, we found it difficult to promote the compilation over the appropriate canals, that it wasn’t available through any of the typical digital music outlets like Boomkat or Beatport. Due to this it may have been difficult for those otherwise interested to find out about it. Nevertheless, it proved to be of great value in promoting the campaign and in creating close contacts with many artists and labels that should be very advantageous in the future. The compilation also established the musical façade of the campaign, even if it ended up being a bit too focused on techno and male producers.

The most popular items were the guest list spots and bags. Also all limited offers including records and pullovers sold very well.

The purchase of Gala tickets, with which family, parents, and our ‘middle-class’ supporters could show their support, didn’t go as well as planned. Our conclusion: either we have no rich parents or they’re just not really into techno galas.

5. Advertising, promo, marketing

In the various articles and interviews we’ve done, we’ve always had to mention again: We completely underestimated the advertising power of the campaign. Through ‘Another Sound is Possible’ tons of people contacted us independently who wanted to support us financially. All in all, we have the feeling that a very large number of people from many different circles, not only in Germany, know about the club project.

That could mean that we were really on the offensive in our use of various canals to reach new people, which actually conflicts with our communication concept of the club project. But in the end, making this compromise at this stage in the game was worth it to allow our project to get off the ground.

It was important to appear in print media like Kreuzer Leipzig, Jungle World, and Groove, that each speak to very different, but vital audiences for our message.

The article in Bild—which appeared without any of our involvement—lead only to us receiving offers from bratwurst stands and similar businesses.

Posts on blogs like frohfroh, itsyours, hate magazine, wolftausendplateaus, tanith, and many others were very helpful. A large portion of our Internet traffic can be traced back to feature stories on these blogs.

The largest influencing factor we could keep track of was Facebook, of course. At the beginning of the campaign, the IfZ profile sported 1,300 likes; by the end of August the number had more than doubled to 3,300. Here we can best measure the reach of the posts, the interest of people, and the success of the individual gimmicks, videos and tracks. Because we updated followers daily at the peak times of the campaign—at the beginning and the end—in the form of links to interviews, articles, videos, parties and new tracks, we could maintain people’s attention on the project and also gain new supporters. Interestingly, the statistics from Startnext confirmed that more people are willing to donate at times before the weekend and at the beginning of the month. The most popular posts showed to have reached up to 12,000 people. That looks really great, but we find the actual value and worth of that debatable.

Above all, at the end, it was difficult for us to find new formats to work with and the feeling that we were dependent on Facebook as almost our only active medium was pretty stale, as opposed to gaining new interested people over other channels.

Posts about IfZ from renowned artists had a definite positive impact on our Internet traffic. With little effort, contacting old friends and keeping in touch with artists had a large impact on our success.

We had decided not to make all special gimmicks available at once, because it was more important to us to be able to regularly offer something new and to stay on the minds of fans of the artists, labels and IfZ. This strategy worked amazingly. Without this it would have been difficult to reach different people at different times during the campaign. Early on we wanted to focus on the artist videos, but they didn’t have the impact we had hoped for, even if they were a huge bonus for the authenticity of the campaign. As the campaign progressed, we received more and more donated records from labels and artists, which were much easier to ‘monetize.’ That led to us switching our focus with time.

The surprisingly high level of attention the project received in the scene and in the media had a big effect on the scene in Leipzig. We received a lot praise and support from many people; criticisms were heard either directly or sometimes as hearsay. The exaggerated conflict and competition with the newly-opened Täubchenthal or the well-established Distillery were neither instigated or reinforced by us. With the one, there exists only slight overlaps in interest, with the other, the close proximity will surely be a benefit for us both.

6. Critique and praise from Startnext users and others

We took the criticisms we received seriously and always tried to reflect on them in order to make changes, accordingly. We were, in part, overwhelmed with this completely new situation of receiving so much public attention at once. There were often times when things slipped by us, either because they were never fully discussed or they were forgotten. This didn’t happen on purpose or out of disrespect, instead it was simply a result of stress; having to think about too many things and having to keep so many different details in order at once. Here and there it was also difficult to split up tasks and responsibilities, so that one single person wouldn’t be burdened too much. That is definitely something that we have to improve upon in the future, to avoid having one person ‘burn out.’

Here we’ve indicated, in short, a few disscussions and talking points that we found to be especially important:

One discussion on Startnext centered around the not-for-profit nature of Institut für Zukunft, the campaign, and what we as IfZ will give back to the scene.

Here, it must be clearly stated, that the club Institut für Zukunft and similiarly the campaign Another Sound is Possible aren’t not-for-profit projects. In exchange for a monetary investment, a supporter receives an equivalent; a sales agreement comes into place. What we will do in the scene and what we can give back to the majority of our supporters is, next to the gimmicks, a new club with all of the trappings. Attached to the club is a not-for-profit association, which will rent spaces for ateliers and studios for a fair price and will, above all, organize workshops and seminars from a socially critical and emancipatory standpoint.

The club, as such, has to be a cost-effective establishment, otherwise we won’t be able to pay any wages, book any Djs, or pay off our loans without incurring a substantial amount of debt.

It’s been brought up to us that our communication focussed too much on music and the campaign, so that we weren’t holding true to our claims to be more than just another techno club, but instead facilitate art and critique. Unfortunately, we must admit that there is an appropriate time for everything. During the campaign—and also now—our priorities were fixed on the crowdfunding action. When the time is right, it will be time to focus on our actual goals: krumping, critique, and creativity!

From some we received praise that our presentation as a whole came accross as professional and well thought out. That definitely surpised us—the way in which we saw ourselves was, at times, very different. As a result, hearing such things made us even happier.

In only one case we decided to delete the criticism of one user, that it (intended or not) discredited Institut für Zukunft. We attempted to contact the person after that to explain ourselves, but it was unfortunately not possible through Startnext’s system.

7. Conclusion

All in all, we are more than satisfied with the campaign and how everything developed. The side effect—inside the scene and, in part, worldwide—of bringing attention to the club project, is, next to the money gained, the biggest reward.

The value of the campaign as a marketing tool is immeasurable. We were truely surprised at the scale of this and at the level of positive feedback we received from Leipzig and the ‘underground’ techno scene. Additionally, the amount of contacts that were made as a result of the campaign would have otherwise never been achieved.

8. Back to the Future

We have managed, at this point, to get through the chaos of records, bags, and guest lists and the majority of gimmicks have already been shipped.

As you have surely already heard, we are completely occupied with construction at this time. Representatives from Kirsch Audio were in the club last week for the first time and are enthusiastic about the project and the club. Right now we are working out an optimal concept for the main floor.

A concrete date for the opening is still to be decided, but our eyes are still set on December.

Thank you all once again. You made Another Sound Possible!

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Franziskus Thiem
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