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Aufbau eines neutralen, regionalen Kreativquartiers in Lüneburg als Kooperations- und Vernetzungsort zur Umsetzung EURER eigenmotivierten Projektideen

Schaffung eines Coworking Spaces als multisdiszplinären OFFLINE-Plattform für kooperative Projekt- und Kreativarbeit in Lüneburg im Rahmen eines zeitlich begrenzten Projekts (Pop-up-Charakter) für regional Klein(st)- und Mittelunternehmen und BusinessStarter.
Finanzierungszeitraum
07.05.19 - 28.05.19
Realisierungszeitraum
Sommer bis Herbst 2019
Mindestbetrag (Startlevel): 12.000 €

zeitlich begrenzten Pop-Up CoworkingSpace schaffen:
kurzfristige Miet- & Betriebskosten für Zwischennutzung; state-of-the-art Infrastruktur; ggf. Renovierung

Stadt
Lüneburg
Kategorie
Community
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Gefördert von
19.05.2019

FabLab Lüneburg - Kreativer Raum für alle ausbaufähig

Jürgen Meyer
Jürgen Meyer4 min Lesezeit

Am Freitag (17.05.) habe ich im Rahmen des SANDBOX- Innovationsprozess (Thema: Media Region) als Format des Leuphana- Kooperationsservice einen interessanten Besuch im FabLab Lüneburg wahrgenommen. Beheimatet im rückwärtigen Bereich des e.novum am Munstermannskamp wurde das umfangreiche Angebot in einen kurzem Rundumschlag erläutert.
Ein Teil des Mobiliars, aber auch einzelne Geräte wie Lasercutter sind Spenden.

Die Hardwarewerkstatt als Kern vermittelt, dass dort wirklich am praktischen Musterobjekten geschraubt und ausprobiert wird. Es handelt sich eben nicht um einen Showroom, sondern um eine echte Werkstatt zum Ausprobieren.

Der Hauptzweck, Wissen anzuwenden und umzusetzen, wird durch Werkstationen vermittelt, die ihren letzten Einsatz noch erkennen lassen. Dennoch zeigt die strukturierte Anordnung des Materials die nötige Klarheit, die für Praxisarbeit nötig ist.

Von Lasercutter über Fräs- und Lötstationen bis hin zu 3D-Druckern ist dort vorhanden was jedes Bastlerherz höher schlagen lässt. Das Ergebnis an Exponaten aus verschiedenen Filamenten gibt einen Überblick, welche Möglichkeiten wie Ersatzbauteile, Prothesenelemente oder Modell- bzw. Prototypenbau 3D-Druck hergibt.

Klar wird jedoch auch, dass die Technik nach wie vor noch sehr störanfällig ist - anders als in der öffentlichen Diskussion suggeriert, wo vermeintlich schon ganze Turnsschuhe aus solchen Druckern kommen. Bis dahin scheint also noch ein weiter Weg.

Im Elektro-Bereich -einem zweiten Schwerpunkt des FabLabs- ist eine weitere Annäherung an die Zukunft möglich. Eine Auswahl Elektronikbauteile und Kabel für Rasperry Pi- und Arduino-Anwendungen erlauben eine programmierbare Steuerung von unterschiedlichsten Elektromotoren.

Weiter lässt sich bei näherem Hinsehen auch Funkerequipment entdecken, was auf die historischen Wurzeln namentlich den Freifunk Lüneburg e.V. hinweist.

In einem zweiten (Gruppen)Raum finden auch Programmierer, Softwareentwickler und -tüftler gute Bedingungen, um sich gegenseitig wie auch Interessierten neue Anwendungsergebnisse näher zu bringen.

Kooperationen mit Unternehmen haben sich bereits für eine Modellerstellung zur Ausbildung an CAD-Metallfräsen sowie für einen Prototypenerstellung eines komplexen Prothesenbauteils
bewährt, wenngleich das Potential noch bei weitem nicht ausgeschöpft ist.

Die Besucherzahl ist weiterhin steigend, wozu ganz besonders das RepairCafé-Angebot beiträgt. Die Anfragen und Aufträgen sind so zahlreich, dass die FabLab-Community kaum mit dem Abarbeiten nachkommt. Dies ist erfreulich, aber zeigt auch, dass die Tendenz zur Reparatur im Sinne eines Nachhaltigkeitsbewusstseins derzeit kaum befriedigt wenn kann.

Auch wenn sich der Verein noch mehr Zulauf von Schülern, Jugendlichen bzw. Generation Z wünscht, zeigt sich jedoch, dass eine altersübergreifende Durchmischung funktioniert. Gerade leidenschaftliche Pensionäre z.B. aus dem Berufsschullehrbetrieb zeigen vorbildhaft wie lebensnahe Wissenvermittlung über verschiedenen Hintergründe und Generationen hinweg funktionieren kann. Das ist inklusives, interessengeleitetes Lernen at it´s best. Mehr davon, damit iteratives Prototyping verstärkt Eingang in die theorielastige Prozesswelt findet.

Die Bandbreite eines zeitgemäßen MakerSpaces wird größtenteils aktuell erfüllt, wenngleich eine gewisse Beengtheit nicht zu leugnen ist. Möglichkeiten, Projekte zu unterbrechen und auf der vorher beendeten Stufe schnell wieder aufzunehmen, scheitern an den Räumlichkeiten. Zudem ist der nicht leicht zu findende Kellereingang für gute Erreichbarkeit und Sichtbarkeit sicherlich ein Hindernis.

Letztlich lebt das Fablab als eingetragener Verein jedoch vor allem durch seine Mitglieder, d.h. engagierte, aufgeschlossene und geduldige Charaktäre, die gern Motivierten ihr Wissen weitergeben und so auch einen wichtigen freiwilligen, gesellschaftlichen Beitrag leisten, der kaum gewürdigt. Großen Respekt davor!

Als abschließendes Fazit nehme ich mit, dass hier großes Potential von Open Innovation (noch kaum genutzt) brachliegt und darauf wartet, stärker in vielfältige Wissenschaft und Forschung -aber auch ganz besonders in örtliche, betriebliche Herausforderungen eingebunden zu werden. Sie bietet in der Wissensgesellschaft große Chancen über alle Vordefinitionen und Verortungen hinweg, und eigenes Talent zu entdecken, auszuprobieren und weiterentwickeln. Und zwar in diesem Rahmen wie in kaum einem anderen -wie auch der so beliebte Blick über den großen Teich zeigt (siehe z.B. Pier9 https://www.autodesk.com/technology-centers/san-franciscovon Autodesk). Ideenentwicklung und -umsetzung brauchen sprichwörtlich kurze Wege.

Meine Wunschvorstellung ist deshalb, in einer (zweiten) Ausbaustufe einen BETTERWORK Coworking Space mit einem MakerSpace zu erweitern wie es (selbstredend auf einem anderen Level) das TUM in München (https://www.unternehmertum.de/makerspace.xhtml) und der HAFVEN in Hannover (https://hafven.de)es vormachen. - Auch Klein- und Mittelstädte wie z.B. Lüneburg könnten in bester bundesdeutscher, dezentraler Tradition damit eine hervorragende Anschlussfähigkeit an davoneilende Metropolen erreichen...

Ein inspirierender Besuch - besonderen Dank an das Fablab-Team!

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