Die erste Woche mit Sciencestarter
Aufregend war sie, die erste Woche von sciencestarter.de. Kurzfristig überlastet funktionierten zum Start der Plattform plötzlich sämtliche Links nicht mehr. Dafür konnten bereits wenige Minuten später einige Projekte die ersten Fans und sogar finanzielle Unterstützer (=Supporter) vorweisen.
Die Nachricht über den Start von Sciencestarter verbreitete sich schnell. Journalisten wollten Details wissen und setzten sich auch persönlich mit Projektstartern in Verbindung. Parallel schoss die Anzahl der Twitter- und Facebook-Einträge zu Sciencestarter rasant in die Höhe, ihr Inhalt durchweg positiv: „Schöne Seite, spannende Projekte - viel Erfolg!“, „Glückwunsch, eure Seite sieht wirklich gut aus!“, „Sciencestarter ist endlich online!“. Und sogar international: „È online la prima piattaforma del #crowdfunding per la scienza in #Germania.” und „Let's help @sciencestarter. Good ideas deserve good support.” Diese Resonanz hat uns sehr gefreut.
Noch einmal zurück zum Anfang: Gestartet ist Sciencestarter mit sieben Projekten, fünf in der Finanzierungsphase, zwei in der Startphase. Die Projekte stammen aus sehr unterschiedlichen Disziplinen, zum Beispiel Energie- und Umwelttechnik, Afrikawissenschaften, Wissenschaftskommunikation, Kreativitätsforschung und Geoinformatik. Und sie werben um unterschiedlich viel Geld: Die Spanne reicht von 2.000 Euro für eine Recherchereise bis zu 20.000 Euro für die Entwicklung und Zertifizierung eines Sensorknotens.
Da die Projektstarter nur maximal vier Monate Zeit haben, ihr Fundingziel zu erreichen, stecken unsere Pilot-Sciencestarter gerade mitten in der Kommunikationsphase zu ihren Projekten: Sie schleifen an Formulierungen, verändern die Bildauswahl, bauen Facebook-Seiten für ihre Projekte, aktivieren ihr Netzwerk und machen dabei ganz verschiedene Erfahrungen. Zwei Beispiele:
Mit ihrem Projekt Pfen zur energetischen Nutzung von Pferdemist scheint Saskia Oldenburg von der Technischen Universität Hamburg-Harburg den Nerv der Medien getroffen zu haben. Der Pferdemist tauchte in der Süddeutschen auf, ebenso in der TAZ , im Hamburger Abendblatt und wurde mehrfach im Radio besprochen. Die Kollegen an der eigenen Universität reagierten unterschiedlich: „Die einen fanden super, was wir machen, die anderen fragten, wie könnt ihr nur“, berichtet Saskia.
Der Projektstarter Felix Büsching von der TU Braunschweig konnte in weniger als 24 Stunden die benötigten 100 Fans für seinen Sensorknoten UUMed (You-You-Med) begeistern. Über diesen Erfolg war Felix selbst überrascht: „Alle aus unserem Team haben einfach ihre Kontakte über Facebook, Twitter und E-Mail darum gebeten, uns zu unterstützen, und das hat geklappt.“ Dafür gestaltete sich die Namensfindung seines Projekts als schwierig. Da es bereits Produkte mit ähnlichem Namen gab, wurde aus dem ursprünglichen INGAmed erst INGA M.D. und schließlich UUMed.
Mit UUMed und Home – Social Media für alle sind gleich zwei Projekte der TU Braunschweig auf der Plattform vertreten. Darauf ist die Pressesprecherin der TU Braunschweig, Elisabeth Hoffmann, stolz. „Sciencestarter ist ein neuer Ansatz, die etablierten Finanzierungswege in der Wissenschaft um eine neue frische Alternative zu ergänzen. Das bringt eine Demokratisierung der Wissenschaft mit sich, da ich als Bürger darüber mitentscheiden kann, welche Projekte realisiert werden“, sagt Hoffmann.
Wir hoffen, dass Sciencestarter weiterhin auf so positive Resonanz stößt. Im Moment zumindest funktioniert der Demokratisierungsgedanke sehr gut, die Fan- und Supporterzahlen unserer Projekte steigen beständig: 90 Supporter, dreimal so viele Fans und rund 2400 Euro Gesamtsumme. Wir freuen uns auf mehr Sciencestarter und ihre Fans!
Vielen Dank euch allen.
PS: Wir stoßen immer wieder auf kleine Fehler der Plattform und sind sehr bemüht, sie schnell zu beheben. Aus diesem Grund sind wir euch auch besonders dankbar für die vielen hilfreichen Hinweise, die wir sehr gern entgegennehmen!