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Startnext-Projekt foodsharing.de startet erfolgreich mit Lebensmittel-Tauschplattform
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Startnext-Projekt foodsharing.de startet erfolgreich mit Lebensmittel-Tauschplattform

10.01.2013
3 min Lesezeit

Erst im letzten Sommer starteten Sebastian Engbrocks und Valentin Thurn ihre Crowdfunding-Kampagne für foodsharing.de auf Startnext. Sie gewannen knapp 800 Fans, die insgesamt über 11.000 Euro gaben und somit den Grundstein für die Online-Plattform legten. Jetzt haben sich bereits über 5000 User auf dem sozialen Internetportal angemeldet – gerade einmal vier Wochen nach dem Launch. In kürzester Zeit wurden über 1000 Essenskörbe geteilt und somit über 750 kg an Lebensmitteln vor dem Wegwerfen gerettet.

Foodsharing ist eine Online-Kommunikationszentrale, mit der „Privatpersonen, Händler und Produzenten die Möglichkeit haben kostenlos Lebensmittel anzubieten und abzuholen“, wie es Sebastian Engbrocks, der Projektinitiator des erfolgreichen Startnext-Projektes, beschreibt. Mit dem gemeinsamen Ziel einen Lösungsansatz für das stetig wachsende  und moralisch bedenkliche Problem der Essensverschwendung zu finden, wurde foodsharing von Sebastian und Valentin Thurn, Regisseur des Kino-Dokumentarfilms Taste the Waste, gegründet. Wie Sebastian selbst sagt, geht es also nicht nur um das Teilen und Geld sparen, sondern auch darum einen mentalen Wandel in der Wegwerf-Gesellschaft in Gang zu setzen.

Foodsharing Essenskorb: „Ein Weihnachtssack von Bio-Kartoffeln"

Clara, eine 20-jährige Studentin aus Dresden, schaut öfters nach interessanten Angeboten im foodsharing-Netzwerk. Sie meint, die Community bietet die Möglichkeit, überflüssiges Essen an Leute, die es gebrauchen können, umzuverteilen. Ihr gefällt vor allem der Gedanke des Teilens und des unentgeltlichen Geben und Nehmens, was die Menschen näher zusammen bringt. Kurz vor Weihnachten stieß Clara auf den Essenskorb „Ein Weihnachtssack von Bio-Kartoffeln“, angeboten von Vorwerk Podemus, ein  Biomarkt mit eigenem ökologischem Anbau in Dresden und Umgebung. Bernd, der Unternehmensleiter von Vorwerk Podemus, stellte diesen Sack „aussortierter“ Kartoffeln in das Portal. Auf Grund der strengen Lebensmittelstandards ist er selbst Zeuge der tagtäglichen Lebensmittelverschwendung. Bewusst entschied er sich, diese Kartoffeln dennoch in seinen Biomärkten zu verkaufen, denn sie sind genauso hochwertig wie Speisekartoffeln, obwohl sie die ‚Gesichtskontrolle‘  nicht bestanden haben. Vor allem der große Wohlstandskontrast beispielsweise zu Afrika, wo im Gegensatz zu hier, Armut und Hunger den Tagesablauf und die Gedankengänge von Milliarden von Menschen bestimmen, missfällt ihm.

Von Community zur Kampagne zum Internetportal

Da foodsharing ein Thema  mit hoher gesellschaftlicher Relevanz ist, war eine Crowdfunding Kampagne sehr geeignet, um die nötige unabhängige finanzielle Unterstützung und öffentliche Aufmerksamkeit zu bekommen. Viele Mitglieder der lebhaften und 10.000 Mann großen „Taste the Waste“- Community waren sofort von der anti-Lebensmittelverschwendung Plattform überzeugt. Es wurde auch eine stärkere Verbindungen zwischen dem Projektteam und den Supportern hergestellt, meint Sebastian, da die Supporter nicht nur den ‚Like‘ Button drückten, sondern sich auch mit dem Projekt stark identifizierten und sich aktiv an der finanziellen Verwirklichung des Projektes beteiligten. Desweitern bekam das foodsharing-Team schneller Feedback und Hilfe, wie zum Beispiel bei der Namensgebung und dem Design, von ihren Supportern. Dieser Ansatz weckte auch das Interesse der Supermarktkette Biocompany. Biocompany erklärte sich bereit ein Cofunding-Arrangement mit foodsharing einzugehen, bei dem im Zeitraum von vier Wochen jede Unterstützung bis zu einem Gesamtbetrag von 2000 Euro, von der Biocompany verdoppelt wurde.  Diese Kooperation führte dazu das Spiegel.tv über foodsharing in Form einer Kurzdokumentation berichtete.  Diese Presseaufmerksamkeit verhalf foodsharing noch mehr Supporter für sich zu gewinnen und ihr Crowdfunding-Projekt mit 116% sogar zu überfinanzieren. Die über 11.000 Euro wurde zum Aufbau der Infrastruktur sowie der Datenbank der Plattform eingesetzt, die letztlich am 12. Dezember letzten Jahres online ging.

Foodsharing.de steht nicht nur für den Lebensmittelaustausch, sondern man kann sich hier auch zum gemeinsam Kochen verabreden, und somit neue, gleichgesinnte Leute kennenlernen. All diese Aspekte tragen zu foodsharings Grundgedanken bei: Lebensmittel nicht als Ressource für Kapitalschöpfung und Konsum zu sehen, sondern als Nahrungsmittel und Grundlage des Lebens, die gerne mit unseren Mitmenschen geteilt werden.

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