Wie bleed clothing mit Kork die Modewelt verändert!
Die Modefirma bleed clothing aus dem oberfränkischen Helmbrechts produziert seit 2008 umweltfreundliche und nachhaltige Streetwear. Nun wollen sie mittels Crowdfunding die weltweit erste Modekollektion, die auf schwarz gefärbten Kork als Hauptwerkstoff setzt, herausbringen. Mit dem Slogan "Kork statt Mord" wollen sie nicht nur provozieren, sondern vor allem zum Nachdenken anregen und aufzeigen, dass es schicke Alternativen zur Lederjacke gibt. Im Interview erzählen uns Kristoffer Swetje und Michael Spitzbarth, wie sie auf die Idee kamen und welche wichtige Rolle die Crowd einnimmt.
Wer seid ihr und was macht ihr?
Kristoffer: Wir sind Michael und Kristoffer und crowdfunden eco-vegane Streetwear aus Kork. Zusammengefunden haben wir uns vor gut 5 Jahren durch ein Fotoshooting für Michaels Firma, bleed clothing. Als Dipl. Designer und CEO von bleed arbeitet Michael seit etlichen Jahren daran, die Modebranche fairer, nachhaltiger und ökologischer zu gestalten.
Michael: Kristoffer ist freischaffender Werbe- und Lifestyle-Fotograf. Hauptsächlich verschafft er dabei sozialen und grünen Marken ihre visuelle Identität.
Wie seid ihr auf die Idee gekommen?
Michael: Seitdem ich bleed vor 7 Jahren gegründet habe, war mir klar, dass auch im Öko-fairen Bekleidungsbereich noch ganz viel
Platz für Material-Neuentwicklungen war bzw. immer noch ist. Deshalb haben wir in den letzten Jahren neben Bio-Baumwolle viele neue Materialien in die Kollektionen mit einfließen lassen, wie z.B. recyceltes Polyester aus Plastikmüll für Funktionsjacken, die sich optimal für den sportlichen Einsatz eignen. Irgendwann war es klar, dass es im veganen Bereich auch noch massiv, vor allem an Leder-Ersatz mangelt. Und hier war Kunstleder für uns sicher nicht nicht perfekte Wahl, da hier wieder Rohöl zum Einsatz kommt und Plastikmüll produziert wird, den keiner mehr braucht.
Darauf gekommen bin ich eigentlich dann in Porto, der nördlichen Hauptstadt Portugals. Hier wird seit hunderten von Jahren Kork verarbeitet, natürlich hauptsächlich für Weinkorken, aber auch für Bodenbeläge und auch hin und wieder als Handtasche etc. Ich bin dann auf die Idee gekommen, den Kork schwarz einzufärben und mit Bio-Baumwolle abzufüttern, um eine „Lederjacke“ im rockigen Style herzustellen. Eigentlich nur weil ich dieses Produkt selbst haben wollte, aber eben in bio-fair-veganer Qualität!
Kristoffer: Vor gut zwei Jahren berichtete Michael von seinen Plänen einer "Korkjacke". Ich war sofort begeistert, verstand aber auch, wie schwer es werden würde, solch ein Produkt auf dem normalen Markt zu platzieren. Die Händler und Kunden hätten große Skepsis und der Preis im Laden würde bei rund 600€ liegen. Warum also nicht ein Crowdfunding daraus machen und so das Projekt direkt an die Prosumenten abgeben, die dann entscheiden was sie wirklich wollen? Diesen Gedanken habe ich Michael und seinem Team vorgestellt und traf da gleich auf offene Ohren. Also machte ich mich an die Arbeit und arbeitete ein Konzept fürs Crowdfunding aus.
Warum ist es euch wichtig, das Projekt zu realisieren?
Michael: Weil es der fehlende Impact ist, den wir im Modebusiness in punkto Lederersatz brauchen. Ich denke auch, dass wir mit diesem Produkt sehr viele Menschen für vegane und ökologisch hergestellte Bekleidung begeistern können, die das Thema bisher noch nicht auf dem Schirm hatten. Es definitiv ist das fehlende ökologische Stück zum Kunstleder und herausgekommen ist dabei auch noch ein sehr stylisches Produkt, das sich sicher auch in meinem Kleiderschrank gut machen würde!
Kristoffer: In erster Linie geht es mir darum zu zeigen, dass wirklich faire, nachhaltige und ökologische Produkte keine Utopien sind. Wenn wir nur wirklich wollen, können wir die Welt verändern! Jeder von uns hat es in der Hand. Ich habe es einfach satt von allen Seiten zu hören, dass es viel zu schwierig sei, Nachhaltigkeit umzusetzen.
Welche Erfahrungen habt ihr durch das Crowdfunding bisher gesammelt?
Michael: Es ist ein unglaublich gutes Tool, um schon bevor ein Produkt auf den Markt kommt, zu testen, ob es funktionieren kann. Gerade für eine kleine Marke wie uns, ist es super, um Risiken zu vermeiden, vor allem wenn um Lagerhaltung wirklich teurer Produkte geht! Und der Marketing-Effekt ist natürlich gigantisch!
Wie geht es bei eurem Projekt weiter?
Kristoffer: Unser Funding läuft ja erst seit gut zwei Wochen und wir müssen schauen, dass es weiterhin so schwungvoll voran geht. Dafür haben wir im Vorfeld schon einige Interviews und andere Videos gedreht, um das Thema "Mode aus Kork" weiterhin heiss zu halten und einen viralen Effekt auszulösen.
Natürlich haben wir auch schon Pläne für weitere Crowdfundings im Kopf, teilweise sogar mit noch revolutionäreren Werkstoffen, jedoch konzentrieren wir uns jetzt erst ein mal zu 100% darauf, die Montado Black Edition erfolgreich zu funden.