Mit dieser Summe können wir in 2 Wochen mit psychisch erkrankten Kindern die Zirkustherapie finalisieren und ein Handbuch für behandelnde Ärzt*innen erstellen.
Psychische Auffälligkeiten und Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen nehmen stetig zu: 27 Prozent der jungen Menschen in Deutschland erleiden bis zu ihrem 19. Lebensjahr eine psychische Störung oder Erkrankung. Integrative und stärkende Hilfsangebote außerhalb der klinischen psychiatrischen Behandlung sind jedoch sehr rar, so dass Betroffene viel zu selten und viel zu spät einen Platz bekommen. Diese Lücke wollen wir vom Berliner Kinder- und Jugendzirkus CABUWAZI mit dem Projekt "Gestaltenwandler" schließen.
In Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern, allen voran die Kinder- und Jugendpsychiatrie der Vivantes Klinik Berlin, haben wir einen neuartigen Zirkus-Therapieansatz für Heranwachsende entwickelt. Denn Zirkus macht nicht nur Spaß, sondern stark und im wahrsten Sinne des Wortes selbstbewusst.
„Gestaltenwandler“ verbindet künstlerische Körperarbeit mit Methoden aus der Verhaltenstherapie. Im geschützten Raum erlernen die Betroffenen nicht nur neue körperliche Fähigkeiten, sondern entwickeln vor allem Kraft und neues Selbstvertrauen. Durch die hochkomplexen Handlungsschritte und die Zusammenarbeit von therapeutischen Fachkräften und Künstler*innen erreichen wir die Teilnehmer*innen auf einer ganz persönlichen Ebene und initiieren so einen Heilungsprozess.
Nach 25 Jahren erfolgreicher integrativer Zirkusarbeit bringen wir Trainer*innen von CABUWAZI umfangreiche fachliche Expertise mit ein. Unterstützt von medizinischen Expert*innen wollen wir unser Konzept so weit entwickeln und zusammenfassen, dass es von Therapeut*innen in ganz Deutschland angewendet werden kann. Damit das Realität werden kann, brauchen wir eure Unterstützung. Vielen Dank!
Unsere Zielgruppe sind psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche. Die Zirkustherapie richtet sich insbesondere an Betroffene mit ADHS, Depression, Angst- und Essstörungen, Störungen des Sozialverhaltens und Selbstverletzungen (Ritzen). Die Kinder können, müssen sich aber (noch) nicht in psychiatrischer Behandlung befinden: Wir arbeiten auch präventiv.
Die Zirkustherapie ist speziell auf die Bedürfnisse dieser Kindern und Jugendlichen zugeschnitten. Ziel ist, den jungen Menschen eine Therapieform anzubieten, die ihnen - fachärztlich begleitet - hilft, wieder ins Leben zurück zu finden. Derzeit gibt es begleitend zu oder nach einem Klinikaufenthalt verschwindend wenig therapeutische Angebote, um die Betroffenen aufzufangen.
Die gängigen Therapien versuchen zudem, Verhaltensänderungen vor allem auf kognitiver Ebende zu bewirken. Die Zirkustherapie dagegen basiert auf direkter Körpererfahrung: Ein kleiner Junge, der sich wegen ADHS nur schwer auf eine Sache konzentrieren kann, lernt innerhalb weniger Tage auf einer Laufkugel, Ablenkungen zu ignorieren - weil er sonst herunterfällt. Durch das unmittelbare Erfolgserlebnis festigen sich bestimmte Verhaltensänderungen leichter und schneller als bei einer kognitiven Therapie - und ergänzen diese daher ideal.
Wir entwickeln eine Therapieform, die künftig psychisch erkrankten Kindern und Jugendlichen in ganz Deutschland helfen kann und soll, wieder Spaß am Leben zu finden - mit einfachen Mitteln und vor allem sehr erfolgversprechend. Ein Angebot, das es derzeit nicht gibt - und das dringend benötigt wird. Dafür haben wir in Zusammenarbeit mit Expert*innen aus Psychiatrie und Pädagogik ein Basis-Konzept entwickelt, das die bestehende psychiatrische Therapie so einfach wie effektiv ergänzt.
Nach jahrelanger Vorarbeit brauchen wir jetzt nur noch zwei Wochen zur Überprüfung und Feinarbeit der Zirkustherapie: Dafür möchten wir in den kommenden Sommerferien 20 Kindern, die derzeit in der geschlossenen Psychiatrie in Berlin behandelt werden, zwei Therapie-Wochen in Berlin-Treptow anbieten. Auf dieser Basis können wir das Zirkustherapie-Konzept so zu vollenden, dass es in ganz Deutschland angewendet werden kann. Zum Nutzen vieler Kinder und Jugendlicher mit psychischen Problemen, die damit derzeit viel zu oft alleine gelassen werden - mit gravierenden Folgen für ihre Gesundheit und ihr ganzes Leben.
Und noch ein kleiner Vorteil für unsere Unterstützer*innen: Da CABUWAZI bzw. der Träger von CABUWAZI, die Grenzkultur gGmbH, als gemeinnützig anerkannt ist, ist eure Spende von der Steuer absetzbar. Auf Wunsch stellen wir euch gerne eine Spendenbescheinigung aus.
In den Sommerferien 2019 möchten wir insgesamt 20 Kindern und Jugendlichen, die derzeit in der geschlossenen Psychiatrie in Berlin behandelt werden, bei CABUWAZI Treptow eine zweiwöchige Zirkustherapie anbieten. Um das zu ermöglichen, brauchen wir Geld: vor allem um ausgebildete Trainer*innen zu bezahlen sowie zur Anschaffung spezieller Requisiten und Kostüme.
Anhand unserer Beobachtungen und Erfahrungen in diesen zwei Wochen möchten wir unser Therapiekonzept noch einmal final überprüfen, verfeinern und abschließend als "Best Practise"-Handbuch zusammenfassen - damit künftig alle, die Kinder und Jugendliche mit psychischen Auffälligkeiten behandeln, "Gestaltenwandler"-Projekte organisieren und anwenden können. Den Rest der Spendensumme haben wir daher für Zusammenstellung und Layout des "Therapie-Manuals" eingeplant.
Die Zirkustherapie "Gestaltenwandler" entwickeln wir in enger Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern:
Initiatorin, Zirkusexpertin und kreativer Kopf hinter dem Projekt ist die Sozialpädagogin Britta Niehaus, seit über 20 Jahren Standortleiterin von CABUWAZI Treptow. Sie wird unterstützt vom Gründer und Geschäftsführer von CABUWAZI, Karl Köckenberger, sowie von ausgewählten Zirkuspädagog*innen und Künstler*innen, die schon lange für den Kinder- und Jugendzirkus tätig sind.
Cabuwazi Gestaltenwandler
CABUWAZI ist ein gemeinnütziger Berliner Kinder- und Jugendzirkus, der an fünf Standorten in sozialen Brennpunkten der Stadt Zirkustraining für Heranwachsende ab 7 Jahren anbietet. Träger ist die gemeinnützige Grenzkultur gGmbH.