Der lange Weg des Kakaos
Bis der Friedenskakao der Guardabosques in Form von Schokolade oder Nibs in euren Mündern schmilzt, muss er einen weiten Weg zurücklegen:
Zwischen Santa Marta und Braunschweig liegen 8.667 km Luftlinie.
Die ersten Stunden seiner Reise verbringt der frisch aus der Schale gelöste Kakao auf dem Rücken eines Mulis. Die Bauernfamilien wohnen verstreut im Dschungel, häufig ohne befestigte Straßen. An der Sammelstelle bekommen sie ihr Geld von der Kooperative und der Kakao wird zum Verarbeitungsgebäude gebracht. Etwa zehn Tage dauert die Fermentation und Trocknung des Kakaos, wonach er grob gereinigt in 60 kg Säcke verpackt wird.
In diesem Zustand lässt sich Kakao ziemlich gut lagern, nur feucht werden darf er nicht.
Der nächste große Hafen ist von Santa Marta etwa fünf Stunden entfernt. In Cartagena liegt der wichtigste Containerhafen Kolumbiens, und von dort legen regelmäßig Schiffe nach Europa ab.
Die große Herausforderung beim Containertransport ist unsere verhältnismäßig kleine Menge von einer Tonne Kakao. Ein Container fasst 20 oder 40 Tonnen, unsere 16-17 Säcke müssen also zu einer anderen Ladung beigeladen werden. Da Kakao ein Lebensmittel ist kommen natürlich nur wenige Container in Frage, und eine passende Beiladung zu finden kann etwas kompliziert sein.
Die Guardabosques haben sich deshalb mit anderen Kakaoexporteuren zusammengetan und einen gemeinsamen Kakao-Container organisiert. Das ist für die Qualität natürlich das beste. Der einzige Nachteil ist, dass sie sich als Beilader nach der Hauptladung richten müssen was Termin und Route betrifft. Das bedeutet zum Beispiel, dass unser Kakao einen kleinen Umweg über London machen wird. Ein spannender Prozess, über den wir euch auf jeden Fall auf dem Laufen halten. Oder in Oscars eigenen Worten: Ha sido un proceso de aprendizaje pero estamos muy atentos para que todo se de bien.