Reisebericht Teil 1 - Bogota
Hier gibt es ab sofort einen fortlaufenden Bericht über meine Reise. Sehr selbst, wo ich gerade bin. Gestern ging es mit dem Zug von Köln nach Frankfurt. Nach 30 Jahren des Reisens um die Welt, habe ich ich es mir mal erlaubt, die Boardkarte zu vergessen. Ich saß im Zug ohne Fahrkarte. Die Dame war gnädig und ließ mich mit. Und dann ging es mit Lufthansa weiter nach Bogota. 11 Stunden Flug inmitten einer Truppe trinkfreudiger älterer Damen mit rötlich-blond gefärbten Haaren aus Kolumbien. Offensichtlich hat Lufthansa sich dem Kunden angepasst. Alle sprachen spanisch und waren absolut locker und für jedes Foto zu haben... Gezwungenermaßen muss ich mich mit der Frau vor mir anlegen, die sich mit ihrem Sitz auf meine Knie zu legen droht. Sie erklärt mir, dass ich mich ja auch woanders hinsetzen könnte. Nicht mit mir. Ich spanne die Waden an und sie hat keine Chance. In Bogota gibt es dann die übliche Verzögerung mit dem Gepäck. Erst eine Stunde warten und dann mit 500 Leuten in der Schlange anstehen um das Einreiseformular loszuwerden. Am Ausgang wartet bereits ein Taxifahrer und ein Schild mit meinem Namen. VIP-Service, der hier zu jedem billigen Hotel gehört. Er liefert mich nach einigem fluchen über dass Verkehrs Chaos in der 9 Millionen-Stadt an einem Hotel ab, allerdings nicht an meinem. Das sei voll, man habe getauscht. Da kann ich mit dann überlegen, ist das jetzt besonders guter Service oder werde ich gleich überfallen und ausgeraubt... ich bin müde und habe keine Lust zu diskutieren. Glauben wir mal an das Gute im Menschen. Und die haben mich nicht enttäuscht. Ich lebe noch. Der erste chic des Hotels entpuppt sich als eher oberflächlich. Türen aus Pappe, einfachverglaste Fenster, die man besser nicht berührt. Aber sauber und ein gutes Bett, was will man mehr in einem billigen Flughafenhotel mitten in einer wüsten Gegend aus Gewerbe und Wohnen. Abends gehe ich zwar eine Runde um den Block, aber ob das hier sicher ist oder nicht, dafür fehlt mir das Gefühl. Früher hieß es in Kolumbien nachts immer, das man schön in seinem Hotel bleiben solle.
Gerade klingelt der Fahrer zum Flughafen, ich muss los. Nachher berichte ich mehr.