Reisebericht Teil 7: im Land der Kogi
Angesichts der Krankenstation überlege ich schon, ob ich nicht darin meinen Moskito-Dome aufbauen sollte. Doch uns wird eine Hütte zugewiesen und ich wage es nicht, schon jetzt das Weichei zu sein. Màma José Gabriel besitzt mehrere Häuser im Dorf, eines ist für uns. Es ist ohne Nägel oder Schrauben nur aus natürlichen Baustoffen erstellt. Erst werden biegsame Zweige im Rund zwischen den Stützhölzern geflochten. Die Wand wird mit Lehm ausgefüllt und verschmiert. Das Dach wird dick mit Palmblättern gedeckt, so das auch bei stärksten Regen kein Wasser eindringt. In der Hütte gibt es unter dem Dach eine Zwischenebene, auf der Brennholz gelagert wird. Durch das immer schwelende Feuer ist alles schwarz von Ruß. An der Wand hängt eine alte Trommel, tönerne Gefäße, ein Sattel und anderer Kram.
Ich baue mein Zelt auf, denn wie Jorge in einer Hängematte zu schlafen, ist bei meiner Größe nicht allzu bequem. Wie sich herausstellt eine weise Entscheidung, denn Jorge friert in der Nacht ziemlich und mein Schlafsack ist genau richtig.
Kaum sind wir angekommen, da wird es auch schon dunkel und auf meine Frage nach der Toilette zeigt Jorge mir einen mitten im Dorf stehenden Baum... nun weiß ich, warum die Kogi, die uns auf dem Weg in das Dorf begleitet haben, kurz vor Ankunft plötzlich alle im Wald verschwanden. Aber nachts ist es dann so dunkel, dass ich es wage...