Projektstart erfolgreich! — über die erste Woche im Lernrestaurant.
Das Cookin’ Hope Lernrestaurant öffnete am 15.11.
Nach Erreichen der ersten Hürde des Crowdfundings von 5000 € durften unsere „Azubis“ in den ersten Teil der Cookin’ Hope Ausbildung starten. Zwei ganze Monate profitieren die insgesamt sechs KandidatInnen nun von der Grundlagenvermittlung nebst Praxiserfahrung im gesamten Restaurantbetrieb des SWANE.
Es geht da zum einen um ganz theoretische Dinge, wie zum Beispiel das Wissen um Sicherheitsvorkehrungen, Einsatzplanung, berufsbezogene Sprachlichkeit, Hygieneschulung, Warenbeschaffung und -lagerung.
Zum anderen machen die Teilnehmer direkt den Kaltstart in der Praxis. Das heißt Küchenarbeit mit allem Pipapo.
Erst im zweiten Modul kommt dann auch der Servicebereich und der direkte Kontakt mit den Restaurantbesuchern hinzu.
Wie war die erste Woche?
Wir wollen uns nicht den Mund verbrennen, aber es war tatsächlich ein wunderbarer Auftakt. Besser hätte er nicht sein können. :o) Juhuuuh!
Muhammad Haji, Mussalam, Maimona Conde, Sadjo Kane, Mohammad Kasrawi und Mamadou kommen aus verschiedensten Ländern, nämlich aus Mali, Guinea und Syrien. Sie haben sich nun gegenseitig kennengelernt.
Direkt beherrschten Sympathien die Räume. Wir alle vom Projekt fanden einen beeindruckend offenen, herzlichen Umgang miteinander. Motiviert, wissbegierig und gelassen ging es durch die ganze Woche.
Unter Ahmads strenger Aufsicht haben die Sechs Dienstag, Mittwoch, Freitag und Samstag geschnippelt und gekocht — und am Ende Teller präsentiert, die zum Essen fast zu schön waren. Die Besucher des Restaurants konnten sich direkt von der Qualität der Speisen überzeugen. Gerichte wie Makloube, frittierte Kochbananen, Café, Bohnensuppe, Käseplatten und und und wurden dankend verspeist.
Derzeit werden Rituale überlegt, kleine Strategien, durch die es in Zukunft dann auch besser möglich ist, mit den Schützlingen unseres Projekt näher in den Austausch zu gehen. Zu Beginn aber soll niemand direkt überfordert werden.
Teils besitzen die Kandidaten schon umfangreiche gastronomische Erfahrung, führten sogar eigene Restaurants in ihrer Heimat - teils haben sie aber auch nur wenig oder gar keine Erfahrung in diesem Bereich, sehen hier dafür ihre Chance auf eine berufliche Zukunft in Deutschland.
Wir glauben an eine tolle Zukunft für unsere Cookin’ Hope Lehrlinge.
Im Vergleich zu anderen Branchen in Deutschland, hat das Hotel- und Gaststättengewerbe eine hohe Personalintensität, die immer schwerer zu decken ist. Trotz stetig steigender Beschäftigungszahlen ist hier ist der Fachkräftemangel besonders spürbar.
„Die Besetzung der Stellen ist nicht immer einfach. Daher müssen alle Wege genutzt werden. Dazu gehört es auch, Schutzsuchenden eine Einstiegschance über Praktika, die Einstiegsqualifizierung und eine anschließende Ausbildung zu geben.“ (Quelle: www.svz.de/16526051 ©2017)
Die Crowdfunding Kampagne geht noch weiter bis zum Monatsende. Dass wir in den nächsten Tagen auch das zweite Finanzierungsziel von 15.000 Euro erreichen, können wir uns kaum vorstellen, aber wer weiß?! Fakt ist jedoch: jeder weitere Euro, der dem Projekt zufließt, lässt uns die Qualität steigern und auch einen Fortlauf des Projektes nach der Pilotphase überlegen.
Schaut Euch die Bilder* an — könnt Ihr sehen, wie wunderbar es duftet und schmeckt?
(*Wir können nicht alle Kandidaten fotografieren, bitte habt dafür Verständnis. Sicher könnt Ihr euch denken, dass Menschen mit Fluchterfahrung noch immer Ängste in sich tragen und noch lange brauchen, bis sie sich wirklich in Sicherheit fühlen.)
[text: stephanie a. bley]