Wider Erwarten
Wer hat keine Lektüre im Klo? Die einen haben Comics, die anderen klassische Romane, die sie sonst nie lesen. Bei mir liegt aktuell ein Lesebuch mit zeitgenössischer Lyrik auf dem Bücherstapel ganz oben. "Wenn das Eis geht" ist der Titel.
Hinten steht drauf: "Ein reizvoller Überblick über die deutsche Lyrik der 'Gegenwart. Gelegenheit für jeden, Gedichte für sich zu entdecken!" Gut, ich schlage jeden Tag willkürlich das Buch auf. Von Alfred Andersch bis Gabriele Wohmann sind darin viele bekannte und unbekannte Dichter enthalten.
Gestern schlug ich zufällig Seite 54/55 auf. Ich staune: Auf Seite 55 und 56 sehe ich drei Gedichte eines Freundes von mir: Michael Tonfeld.
Michael hat mich vor vielen Jahren mit der Herstellung und dem Verkauf von Büchern vertraut gemacht. Er hatte eine Druckmaschine, einen Verlag und einen kleinen Laden. Er druckte und verkaufte Bücher mit Texten von Freunden und Bekannten. Die Herstellung von Musik ist etwas aufwändiger. Die kostenintensive Aufnahme der Songs in einem Tonstudio kommt dazu.
Neulich habe ich ihn sogar auf der Heimfahrt von der Leipziger Buchmesse getroffen. Mit seiner Tochter, die er mit ihrer afrikanischen Mutter hat, die einen Afrika-Shop in meiner Stadt betreibt.
Michael zieht inzwischen mit afrikanischen Riesenschnecken durch Schulen und Kindergärten, wo er sein Buch über die Riesenschnecken präsentiert und auch die ungewöhnlichen Tiere aus Afrika herzeigt.
Was wollte ich eigentlich heute erzählen? Ach ja, Ein Gedicht von Michael in "Wenn das Eis geht" heißt "Wider Erwarten".
Es geht so los:
"Wenn in der Früh der Funken überspringt und
die Kassiererin im Supermarkt
innehält beim Eintippen fragt
ob ich eine Katze habe ..."
Sie verrät Micheal flüsternd wo er viel günstigeres Katzenstreu kaufen kann.
Michael dichtet darüber:
"So früh am Morgen schon
eine dicke Scheibe
vom großen Kuchen
Solidarität"
Tja, Leute, es ist ja auch irgendwie Solidarität, wenn Ihr meine Impotenz-Album-Projekt mit Eurem Geld unterstützt.
Das wollte ich jetzt mal loswerden.
P.S.: Ich muss mal wieder Michael und seine Frau in ihrem Afro-Shop im Stadtteil Lechhausen besuchen. Und ich sollte sie zu unserer Präsentations-Party bei Bob's einladen.. Seine Riesenschnecken wird er wohl leider nicht mitbringen, denen ist unsere Musik sicher zu laut..
P.S.: Es ist ein gutes Gefühl, wenn man sieht, dass viele Menschen hinter dem Alubm-Projekt "da musst du durch" mit einer Impotenz-Band stehen. Mit Eurer Hilfe haben wir bald die 1000-Euro-Grenze überschritten. Sagt es doch an Eure Freudne und Bekannte weiter. Dann schaffen wir auch bald den Rest.
Es ist auch nicht verboten, noch ein größeres Geschenk zu buchen ...
P.P.S.: Und heute werde ich mich noch daran machen dürfen, mein Versprechen einzulösen, wenn wir die 1000-Euro-Grenze überschreiten: Einen weiteren Song von unserem kommenden Album hier reinzustellen. Uff! Uff? Nein, ist keine schlimme Anstrengung. Mache ich ja gern, habt Ihr Euch verdient ...