Der große Krieg und die Frauen
Während in allen europäischen Ländern die Frauen für Wahlrecht und Gleichberechtigung kämpften, sind die europäischen Staatenlenker damit beschäftigt, ihre Macht zu erhalten oder auszubauen. Und so kam es durch diverse Staatenbünde, durch eine einzige Kriegserklärung, im Juli 1914, zu einem Krieg an dem 40 Nationen beteiligt waren. In keiner dieser Nationen waren Frauen berechtigt mitzuentscheiden.
Wir machen Filmaufnahmen von Frauen, die heute über 90 Jahre alt sind. Sie erzählen, was ihre Mütter vom ersten Weltkrieg erzählten. Ihre Geschichten stellen wir den Tagebuchaufzeichnungen, Erzählungen oder Gedichten von berühmten Frauen aus dieser Zeit gegenüber.
Wie z.B. von Anita Augspurg, Elsa Brändstöm, Marie Curie, Ricarda Huch, Clara Immerwahr, Editha Klipstein, Annette Kolb, Käthe Kollwitz, Helene Lange, Else Lasker Schüler, Rosa Luxemburg, Alice Schalek, Virginia Woolf und Clara Zetkin.
Was dachten, empfanden, fühlten diese Frauen, als es darum ging, allein zurechtzukommen? Wie schnell lernten sie ein Unternehmen zu leiten, Verträge abzuschließen und all das zu tun, was ihnen bis dahin verboten war? Wie kamen sie zurecht mit der Angst, der Belastung durch Familie, Kinder, Alte, Arbeit, Tod, Hunger und der Bedrohungen durch den Krieg?
Eine Theaterinstallation, die daran erinnern soll, wie und was Frauen vom ersten Weltkrieg zu erzählen hatten und wie sie damit lebten.
Ziel ist es, die Theaterinstallation im öffentlichen Raum zu präsentieren, damit sie für alle zugänglich ist. Wir sind im Gespräch mit der Deutschen Bahn, die Installation in der Haupthalle des Frankfurter Hauptbahnhofs zu zeigen und darüber hinaus soll sie bis Ende 2018 in weiteren Bahnhöfen gezeigt werden. Das Projekt richtet sich an Jugendliche und Erwachsene und soll den ersten Weltkrieg aus dem Blickwinkel der Frauen sichtbar machen.
Clara Zetkin organisierte die erste der internationalen Frauen-Friedenskonferenzen, die im März 1915 in Bern stattfand und Anita Augspurg die, die im April 1915 in Den Haag tagte.
Doch die internationale Solidarität unter den Frauen endete mit dem immer grausamer Werden des Krieges und wich einer Solidarität mit den kämpfenden Männern der eigenen Nation. Jetzt bildeten die Frauen das Heer der Helfenden und Pflegenden oder sie hielten den Heimatbetrieb aufrecht. Sie verloren ihre Männer und Söhne in einer sinnlosen Schlacht.
Die Juristin und Feministin Anita Augspurg sagt:
"Ist es nicht Wahnsinn, Streitfälle, gleichviel welche, auf solchem Wege zu regeln? Ist es nicht Wahnsinn, um Länder-, Macht- und Profitgier jeder Art zu befriedigen, die Massen der Völker gegeneinander zu hetzen, sie mit grausigsten Mitteln abschlachten zu lassen?"
Die Künstlerin Käthe Kollwitz verliert schon im ersten Kriegsjahr ihren gerade erst 18 jährigen Sohn Peter in Flandern:
Sie schreibt in ihrem Tagebuch 1916
„Was hat dies Jahr gebracht? Was hat es genommen? Es war schwer und ernst wie die beiden anderen Kriegsjahre. Es hat nicht den Frieden gebracht. Es hat immer genommen und genommen."
Um all die Frauen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, die –nur weil sie Frauen waren- keine Chancen hatten und ihre Bedeutung in der Geschichtsschreibung verlieren.
So z.B. die Chemikerin Clara Immerwahr, verheiratet mit dem Chemiker Fritz Haber, der ihr nach der Geburt des Sohnes verbot, weiter als Wissenschaftlerin zu arbeiten. Er war für die Giftgasproduktion verantwortlich und Clara Immerwahr nannte das eine „Perversion der Wissenschaft“. Als im April 1915 das Giftgas zum Einsatz kam und tausend Todesopfer forderte, erschoss sich Clara Immerwahr mit der Pistole ihres Mannes im eigenen Garten. Fritz Haber, der später noch an der Entwicklung des Zyklon B beteiligt war, erhielt 1919 den Nobelpreis.
Das ist nur eine Geschichte von vielen.
Ziel ist es, die Theaterinstallation im öffentlichen Raum zu präsentieren, damit sie für alle zugänglich ist. Wir sind im Gespräch mit der Deutschen Bahn, die Installation in der Haupthalle des Frankfurter Hauptbahnhofs zu zeigen und darüber hinaus soll sie bis Ende 2018 in weiteren Bahnhöfen gezeigt werden. Bestätigt wurde uns bereits eine Aufführung in der Frauenfriedenskirche in Frankfurt am Main.
Das Geld geht in die Realisierung der Theaterinstallation:
Die 12.000 € sind eine Teilfinanzierung, der Rest kommt vom Kulturamt Frankfurt. Darüber hinaus wurden Gelder beim Ministerium für Wissenschaft und Kunst Wiesbaden und beim Frauenreferat Frankfurt beantragt.
Das Geld wird benötigt für:
Bühne (Podeste, Leinwände, Licht, Tontechnik, Beamer und Kostüme)
Druck von Plakaten und Flyern sowie U-Bahn Plakatierung.
Filmschnitt, Techniker, Musiker, Tantiemen und die Gagen der Mitarbeiter.
Barbara Englert, Regisseurin und Schauspielerin aus Frankfurt
Pola Sell, Filmemacherin und Journalistin aus Frankfurt
Rafael Sotomayor, Musiker aus Frankfurt
Freistellungsbescheid vom 12.02.2014
Körperschaftssteuer und Gewerbesteuer
Steuernummer: 45 250 68691