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Schüler und Soldaten im Osten der Ukraine - Dialog, wo er unmöglich scheint

Eine Gruppe ukrainischer und deutscher Künstler des Theatre of Displaced People hilft Schülern und Soldaten in den Kriegsgebieten der Ukraine in Form von Begegnungen und Theaterimprovisationen ihre Erlebnisse zu verarbeiten. Wir dokumentieren diesen Vorgang mit der Kamera
Finanzierungszeitraum
11.09.17 - 15.11.17
Realisierungszeitraum
Dezember 2017 - August 2018
Website & Social Media
Mindestbetrag (Startlevel): 2.000 €

Mit dem Geld werden die Reisen des gesamten Teams im Osten der Ukraine finanziert - Fahrt, Unterkunft Verpflegung.

Stadt
Berlin
Kategorie
Film / Video
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Worum geht es in dem Projekt?

Der Film zeigt die Entstehung von Dokumentar-Theater-Inszenierungen, die den Menschen helfen soll, ihre Angst und ihren Schmerz nicht zu ignorieren, sondern zu verarbeiten.
Der “Erstkontakt im Theater” von Schülern und Soldaten spielt eine zentrale Rolle.

Zwischen beiden Gruppen findet im Alltag kaum Kontakt statt. Die meisten Menschen in den Städten im Osten der Ukraine haben Angst vor den Soldaten aus dem Westen. Selbst wenn sie mit der Ukraine sympathisieren, dann erinnert sie die Gegenwart der Soldaten doch zu sehr an den Krieg. Die Menschen, die mit Rußland sympathisieren, sehen diese Soldaten als Okkupanten und Mörder. Oft auch irgendetwas dazwischen. Die Soldaten spüren das, fürchten sich aus diesen Gründen vor den Einwohnern nicht weniger. Einsam und fast ohne Kontakt mit den Einwohnern verbringen sie ihre Zeit.

Schmerz und die Angst liegt in der Luft.

Oft sind die Probenarbeiten Katalysator, dass die Emotionen, die hinter diesem Zustand liegen, ausbrechen. Es wird bei den Proben viel geweint, aber auch viel gelacht, denn es macht sich durch das Geschichten Teilen auch eine sehr erleichterte Atmosphäre breit. Humor entsteht, denn die Geschichten des eigenen Lebens ist voller komischer Absurditäten. In dieser Atmosphäre einer fast grenzenlosen Offenheit erfahren sich die Schüler und Soldaten vor und miteinander. Sie hören einander zu, nehmen sich ernst, trauen sich von ihren Seelen zu erzählen. Miteinander zu weinen und miteinander zu lachen. So werden Brücken gebaut und ungewöhnliche Freundschaften geschlossen.

In diesem neuen Kontakt liegt ein Zauber, dass in den schrecklichsten Situationen im Leben, wie im Krieg, so viel wunderschönes in menschlichen Begegnungen geschehen kann, was die Seelen wieder heilt.

Den Zauber dieser Begegnungen, in dieser Form von Theater, in der viel Schönheit und Wärme entsteht wiederzugeben, darum geht es in diesem Film. Gleichzeitig aber auch um die Hilflosigkeit derer, die versuchen mit diesen Krieg umzugehen, denn seine Brutalität ist stärker als alle Versuche der Mitmenschlichkeit und sein Ende ist nicht in sicht.

Die Deutsche Welle berichtete über das Theaterprojekt KInder und Krieger in Popasna:
http://www.dw.com/de/ukraine-theater-als-therapie/av-36898546

Was sind die Ziele und wer ist die Zielgruppe?

Wir konzentrieren uns auf die Städte Popasna, Shastie, Nikolajewka und Avdeevka. Alle ca 15.000 Einwohner. In diesen Städten gab es viele Opfer und zerstörte Häuser.
Das Entstehen der Theaterinszenierungen bildet den Hintergrund für die Haupthandlung des Filmes: Die Erzählung von je einem Schüler und Soldaten, wie er seine Nächsten in diesem Krieg verloren hatte. Die Geschichte des Verlustes eines nahen Menschen vermittelt die Tragödie dieses Krieges auf sehr persönliche Art und Weise.

Parallel dazu entwickelt sich das Theaterstück zu einer Inszenierung. Die Darsteller erzählen von Geräuschen, die ihr Leben bestimmen. In Popasna dreht man überall die Musik lauter, damit man die ständigen Schüsse nicht hören muss. Im Film sehen wir diese Momente und hören auch die Schüsse, sehen Blitze am Himmel. Der Krieg geht weiter und ist ganz nah.
Dieser Konflikt, diese Absurdität und Vergeblichkeit des Handelns der Künstler, Kinder und Krieger spürt man in als Kontrast jeden Moment.

Warum sollte jemand dieses Projekt unterstützen?

Die Aufmerksamkeit, Wärme und die Gewissheit, dass ihre Fragen und Gefühle von den Erwachsenen Ernst genommen werden, kann einem jungen Menschenleben wieder Sinn geben, der durch das Erleben des Krieges verloren gegangen ist.

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

Durch das Geld werden die entscheidenden Research-Reisen für den Film nach Popasna, Shastia, Nikolaeivka und Avdeevka in der Ukraine für das ganze Team finanziert, bei denen neue Theaterinszenierungen mit den Kindern und Soldaten unternommen werden.

Wer steht hinter dem Projekt?

Georg Genoux (*1976 in Hamburg), 2000 Regieassistent bei Frank Castorf. 2003 Mitgründer und langjähriger Kurator am "Teatr.doc" in Moskau. Leitet seit 2006 das internationale Theaterprojekt "Demokratie.doc", das in Osteuropa an interdisziplinären Fragen mit dem Schwerpunkt Demokratie arbeitet. Seit 2015 Künstlerischer Leiter des "Theatre of Displaced People" in Kiew. Er inszenierte und kuratierte über 80 Theaterprojekte, von denen viele zu internationalen Festivals eingeladen wurden. U.a. wurde sein interaktives Projekt "Krise" 2012 am Theater Hebbel am Ufer im Rahmen der 7. Biennale für zeitgenössische Kunst in Berlin gezeigt. 2012 entwickelte er im Rahmen der Joseph Beuys Ausstellung in Moskau die Inszenierung des Textes "Aufruf zur Alternative" . 2017 erhielt Georg Genoux den Grand Prix des Programms ,,Generation 14+" der 67th internationalen Filmfestspiele in Berlin (Berlinale) für seinen Film ,,Schule Nr.3"

Natalia Voroschbit Geboren in Kiew, Ukrainische Dramatikerin und Szenaristin. Mit ihren Theaterstücken und deren Inszenierungen nahm Voroschbit an vielen Theaterfestivals teil. Sie wurde mit etlichen Preisen ausgezeichnet. Ihre Theaterstücke wurden u.a. in Kiew, Moskau, London, New York, Riga, St. Petersburg und Warschau inszeniert. Die Dramatisierung ihres Theaterstückes "Galko Motalka" war 2004 zu Gast bei der Bonner Biennale für neue Dramatik. 2010 Chefautorin der Fernsehserie "Schule" (Regisseur: Veleria Gai Germanika), die eine der erfolgreichsten und umstrittensten Serien der jüngeren Fernsehgeschichte in Russland wurde. Seit 2015 ist sie gemeinsam mit Georg Genoux Künstlerische Leiterin des des "Theatre of Displaced People" in Kiew. 2017 Drehbuchautorin des Kinofilms "Kiborgs" über die Ereignisse im Flughafen von Donezk während des Krieges im Osten der Ukraine.

Ljubov Durakova (geboren 1986 in Kharkov/Ukraine).
Studierte Dokumentarfilmregie an der Staatlichen Ukrainischen Akademie für Film und Theater Karpenko Karova in Kiew und der "Andrzej Wajda Master School of Film Directing" in Warschau.
Co-Regisseurin des Dokumentarfilmes "Alice in Warland", der auf vielen internationalen Festivals gezeigt wurde (2016)

Theatre of Displaced People Das Theater entwickelt seit Januar 2015 in verschiedenen ukrainischen Regionen Theaterprojekte und soziale Initiativen, sowie internationale Projekte mit Partnern in Deutschland, England, Polen und weiteren Ländern.
Oktober 2015 - Juni 2016 hatte es seine eigene Spielstätte in den Dovzhenko Filmstudios in Kiew - traditionsreicher und momentan unabdingbarer Ort für die ukrainische Kultur - mit Unterstützung der Deutschen Botschaft und dem Goethe Institut. Seit 2016 gastiert es am DAKH und Postplay Theater in Kiew.
Im Dezember 2015 kürte die gazeta.ua das Theater zur "Wichtigsten Errungenschaft des Ukrainischen Theaters 2015".
Die Projekte des Theatre of Displaced People nehmen regelmässig am Festival für innovative Kultur GOGOLfest in Kiew teil. 2016 kuratierte Georg Genoux für das Theatre of Displaced People im Auftrag der UNO Agentur für Flüchtlinge in der Ukraine (UNHCR) im Rahmen des GOGOLfestes ein eigenes Theaterprogramm: „The Stage of Displaced People.
Seit seiner Grümdung 2015 unternahm das Theater über 20 internationale Gastpiele.
https://www.democracydoc.com/projects/projects-in-ukraine/theatre-of-displaced-people/
http://www.displacedtheatre.com/

Theatre of Displaced People wird gertragen von Democracy.doc

Theatre of Displaced People

Impressum
Democracy.doc
Georg Genoux
Friedensallee, 44
22765 Hamburg Deutschland

Telefon: 040/3901353
https://www.democracydoc.com/

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