How to Startnext: Funding, Cash&Fakten - Tacheless bei "Die Herberge"
Liebe Leserin, lieber Leser, liebe Fans!
Vor einiger Zeit begann unsere Serie "How to Startnext". Einige wussten nicht, wie man Fan werden kann, was das "Fan" sein nützt und dass es kostenlos ist, andere kamen nicht klar mit der eigenständigen Passwort Vergabe oder fragten uns wegen der Dankeschön-Bestellung. Inzwischen klappt alles, hier haben wir Euch erklärt wie.
Heute hatten wir Euch versprochen, mehr zu Fundingziel und Fundingschwelle zu erklären. Und was heisst eigentlich "zunächst ehrenamtlich"?!
Die Menschen, die helfen, dass "Die Herberge" entstehen kann, also auch Ihr, liebe Untertützerinnen und Unterstützer, liegen mir am Meisten am Herzen. Deshalb fange ich da mal an:
Von Crowdfunding-Video bis hin zum fertigen Film ist viel, viel Arbeit zu tun. Handarbeit, denn ein Film wird zwar nicht hand-geschnitzt, braucht aber viele Menschen, die gemeinsam an dem Werk arbeiten. All diese Helferinnen und Helfer sind neue und alte Freunde und Bekannte von Kittelfilm. Sie alle kennen Barbara, Ysabel oder mich - spätestens jetzt. Wir haben lange telefoniert, erklärt, begeistert und, was soll ich sagen... Ja, wir haben das große Glück, dass uns immer wieder genügend Menschen ihr Vertrauen schenken, an das Projekt glauben und bereit sind, einige Tage ihres Lebens an uns zu spenden.
Das ist ein großer Schatz! Denn fast alle diese Film-Profis sind Freiberufler, leben also ohne sicheren Arbeitsplatz. Die Zusage, Zeit bei uns zu verbringen, bedeutet auch eine Absage an bezahlte Aufträge in der gleichen Zeit. - Wir wissen das sehr zu schätzen.
Hinter den Kulissen agierten auch etliche Queereinsteigerinnen und -einsteiger. Sie halfen beim Catering oder mit den Komparsen, spielten mit oder waren aktiv beim Fahren oder putzen. Viele dieser Menschen haben Kinder und Familien, mussten Betreuung organisieren oder eigene Pläne zurück stellen. Auch das wissen wir sehr zu schätzen.
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren "auf Rückstellung" tätig. Das bedeutet, sie bekommen alle erst mal kein Geld. Es sei denn, die Finanzierung des Projektes ist - z.B. durch ein erfolgreiches Crowdfunding - gesichert. Jeder arbeitete so zunächst einmal ehrenamtlich. (Stellt Euch das jetzt mal beim Bäcker vor: "20 Brötchen bitte. Wir zahlen dann, wenn die Finanzierung der Brötchen gesichert ist!" - Versteht Ihr, wie toll das ist, dass uns dennoch so viele helfen?!- Ein Wahnsinn!)
All denjenigen, die bei der Entstehung von "Die Herberge" mit gearbeitet haben und ihre Arbeitszeit gespendet haben, Komparsen, Darsteller und Crew, wollen wir mit einer symbolischen Gage danken. Diese Gage wird für alle gleich hoch sein. Wir wünschen uns für alle 100€ für einen vollen Tag. Und unsere Tage beim Film sind lang, sehr lang. Abfahrt der Teambusse war meistens kurz nach 6:00, zurück kamen wir oft erst gegen 19:00 - Krass, oder?
Menschen, die weniger als einen Tag mit an Bord waren, möchten wir prozentual beteiligen. Ob es 100€/voller Tag werden können, oder erst mal ein Anteil an "symbolischer Dankeschön-Gage" möglich ist, wird der Kassensturz nach dem Crowdfunding zeigen...
Was uns zu Fundingziel und Fundingschwelle bringt...
Ganz schön knifflig, das zu erklären...dabei ist es eigentlich alles ganz einfach:
Grob gesagt, bekommen wir nichts, wenn wir unsere Fundingschwelle von 8500 Euro nicht erreichen. Ja, Ihr lest richtig:
Alles oder nichts!
Die Menschen, die bereits gespendet haben, bekommen Ihr Geld zurück, wenn wir nicht mindestens 8500€ - den Betrag der Funding-Schwelle - von den zusammen getrommelten Menschen bekommen.
Daher "Schwelle": Sind die 8500€ überschritten, sind wir frei und das Projekt gesichert!
Von den 8500€ landet das Meiste bei uns. Der Transparenz wegen darf man aber offen sagen, dass wir auch der - kostenlosen - Plattform Startnext einige Prozente der gespendeten Summe zukommen lassen möchten. - Man unterstützt uns toll dort und promotet uns gut, so dass auch all die "fremden Millionäre" sicher bald auf unser kleines, engagiertes Projekt stoßen! Das möchten wir gerne auf freiwilliger Basis würdigen, damit Startnext auch weiterhin kostenlos bleibt.
Dann gibt es noch die Bankgebühren, die niemand vermeiden kann - 4% fliessen dort hinein.
Last not least wachsen Eure wohlverdienten Dankeschöns auch nicht auf dem Baum. Wir haben die Produktionskosten aber natürlich für Euch schon mit einkalkuliert und bei erreichen der Fundingschwelle sind auch all Eure Dankeschöns gesichert!
In welche Departments, Tätigkeiten und Materialien Eure Hilfe genau fliesst, könnt Ihr noch mal Punkt für Punkt in der Projektbeschreibung unter "Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?" nach lesen!
Ist die Fundigschwelle genommen, peilen wir es scharf an: Das Fundingziel !!!
Denn: Haben wir mehr, wird es Laut und kreativ und bunt und genial! Alles, was wir an "zu viel" bekommen, also das, was wir zur Deckung der Unkosten nicht benötigen, wird gespendet an "Die Lichterkette e.V."
Wir träumen neben der Spende an "Die Lichterkette e.V.", die uns sehr am Herzen liegt und an die auch elle Erlöse und Gewinne des Films fliessen sollen, von echter Musik, eingespielt von echten Musikern, von einer 100%igen Auszahlung der symbolischen Gagen von 100€/Tag, von einer besseren Endfertigung und vielem mehr
Auch hier steht alles nochmal im Detail unter "Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?" in der Projektbeschreibung!
Uff, ein langer Artikel war das jetzt, mit vielen, vielen Infos. Morgen wird es sicher wieder unterhaltsamer.
Liebe Grüße sendet Euch Eure
Sanne
PS
Ich selbst spende meine Arbeitszeit komplett und erhalte auch auf Rückstellung keine Gage. Möglich wird dies, nein, nicht durch einen Zahnarzt, den ich heiraten könnte, sondern durch meine halbe Stelle als Künstlerische Mitarbeiterin an der HFF München. Diese halbe Stelle sichert mir nicht nur ein stabiles dauerhaftes Auskommen und macht engagierte künstlerische Projekte so erst möglich, nein, sie bietet auch die wunderbare Möglichkeit der "Qualifizierung", eine Art "Promotion für Arme". Denn unsere Stellen als Künstlerische Mitarbeiter an Kunsthochschulen sind wo etwas wie die Promotionsstellen an Unis - nur eben ohne Promotion.
Wusstet Ihr, dass auch Ysabel Fantou in ihrer Zeit an der HFF das Drehbuch für "Die Herberge" als Qualifizierungsprojekt geschrieben hat und Susanne Tillich uns ebenso in ihrer Qualifizierungszeit unterstützte? Wir haben so ein unglaubliches Glück.