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Welche Deiner privaten Informationen werden ohne Dein Wissen verkauft?

Deutschland im Lockdown, Rekordumsätze im Online-Versandhandel – und Millionen Deutsche hinterlassen Tag und Nacht eine immer größere Datenspur im Internet. Marketingfirmen verkaufen diese persönlichen Profile für teures Geld, oft ohne Wissen der Nutzer. Über 70 Millionen Deutsche werden digital profiliert. Wir glauben, dass sie ein Recht darauf haben, ihr eigenes Profil zu kennen.
Finanzierungszeitraum
08.12.20 - 17.01.21
Realisierungszeitraum
bis zu 3 Monate
Website & Social Media
Mindestbetrag (Startlevel): 10.000 €

Um die Entwicklung abzuschließen und loszulegen, brauchen wir 1000 Nutzer*innen, denen wir ihr persönliches Profil zur Verfügung stellen können.

Stadt
Berlin
Kategorie
Technologie
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11.12.2020

Nichts zu verbergen? Was Deine Metadaten wirklich über Dich verraten

D Nassim
D Nassim4 min Lesezeit

„Ich bin nicht prominent oder reich, meine Daten sind doch uninteressant. Warum sollte sich jemand für das interessieren, was ich im Internet mache?“ So oder ähnlich reagieren viele, wenn sie auf ihre Online-Datenspur angesprochen werden. Auch der Satz „ich habe doch nichts zu verbergen“ ist oft zu hören, wenn es um Privatsphäre und Datenschutz in der Onlinewelt geht.

Wenn wir dann plötzlich erfahren, was tatsächlich alles von uns gespeichert, verarbeitet und als Profil an Firmen oder Parteien weiterverkauft wird, kommen wir doch ins Grübeln, ob es wirklich so gut war, der neuen Dating-App Tag und Nacht unsere aktuellen Standortdaten zu übermitteln. Problematisch sind vor allem diese Metadaten, die bei jeder Kommunikation im Internet und mit dem Smartphone massenhaft anfallen.

Während wir arglos flirten, werden diese Verbindungsdaten vom App-Hersteller oder auch Providern im Hintergrund massenhaft gesammelt. Marketingfirmen fügen sie dann zu einem persönlichen Profil zusammen – und plötzlich werden ganz private Verhaltens- und Beziehungsmuster transparent und ‚öffentlich‘.

Aber der Reihe nach ...

Was sind eigentlich Metadaten?
Metadaten sind, kurz gesagt, Daten über unsere Kommunikation (wer mit wem von wo und wie lange in Kontakt ist), jedoch nicht die Inhalte dieser Kommunikation (was genau geschrieben oder gesagt wird). Also zum Beispiel

  • alles, was in den „Eigenschaften“ eines Textdokuments zu finden ist, wie Name des Erstellers, Datum und Programm, nicht aber der Text selbst;
  • die zusätzlichen Informationen, die in einer Bilddatei gespeichert werden können (Exif-Daten): Dazu zählen Belichtungszeit, das Gerät, Datum und der Standort. Auch können Informationen wie Namen, Schlagworte oder Urheberrechtshinweise hinzugefügt werden;
  • alle unsere Suchanfragen und besuchten Websites – jeder Klick, jedes Scrollen auf dem Smartphone und jede Mausbewegung eingeschlossen. Diese Informationen stehen in der Browser-History oder werden direkt von der App aufgezeichnet. Webseiten-Betreiber, Provider oder Hersteller von Browser-AddOns können sie auslesen;
  • Sämtliche GPS-Satellitendaten und WLAN-Verbindungsdaten, die oft auf wenige Meter genau unseren Standort erfassen, zählen ebenfalls dazu. Damit können Bewegungs- und Verhaltensprofile erstellt werden. Diese Geodaten können mit anderen sozio-ökonomischen Daten verknüpft werden, zum Beispiel mit denen bestimmter Wohnviertel.

Was kann daraus gelesen werden?
Es ist möglich, uns den ganzen Tag über zu verfolgen, auf Schritt und Tritt sozusagen:

Wann, wo, in welcher Position und mit wem arbeite ich? Wann schlafe ich? Mit wem habe ich was für eine Beziehung und welche sozialen Kontakte habe ich? Welche Accounts bei Amazon, Facebook oder Google habe ich und welche Themen bzw. Menschen interessieren mich?

Diese und noch viel mehr Informationen entstehen zum Beispiel, wenn der Verlauf (die „History“) meines Browsers über längere Zeit analysiert wird. Genau das hat ein Niederländer in einem Selbstversuch vor einigen Jahren herausgefunden.

Diese reinen Metadaten selbst sind also von unschätzbarem Wert für Unternehmen, Organisationen und Parteien. Sie bilden unser ganzes soziales Verhalten, unsere soziale Vernetzung und damit unsere persönlichen Lebensgewohnheiten ab. Unsere ganz privaten Interessen, Vorlieben und Sorgen werden auf einmal für Unternehmen oder Parteien so offensichtlich und transparent, als würden sie durch unsere eigenen Augen schauen.

Warum ist das so gefährlich?
Bin ich ein potentieller Kunde für Versicherungsunternehmen und Reisebüros, die teure Fernreisen anbieten? Bin ich ein Kandidat für Jobs in Führungspositionen oder bin ich nicht kreditwürdig? Was könnte mein nächstes Reiseziel sein? Wer sind die Leute, die mich interessieren? All das geben unsere Metadaten preis. Kein Wunder, dass Werbefirmen, Marketingagenturen und deren Kunden so interessiert daran sind.

Mein Kaufverhalten zu verändern, um mehr Profit zu generieren, ist dabei noch das geringste Problem. Denn von dort ist es nur ein kleiner Schritt zur großflächigen Manipulation: Wenn es um meine Entscheidung bei der nächsten Landtags- oder Bundestagswahl geht, wird es schon gefährlicher.

Metadaten machen Manipulation möglich
So gilt es inzwischen als erwiesen, dass der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union vor allem deshalb möglich wurde, weil Falschmeldungen auf der Basis von Verbraucherdaten gezielt gesteuert wurden.

Doch damit nicht genug: Metadaten können durch die Nutzung von Algorithmen, die unsere Verhaltensmuster analysieren und Profile erstellen, immer weiter angereichert werden. Diese Anreicherungen basieren jedoch meist auf Wahrscheinlichkeiten, die total falsch sein können. So entsteht ein digitales Profil von uns, das mit der Realität vielleicht gar nicht viel zu tun hat.

Hilf uns, Dir zu zeigen, was alles in Deinem digitalen Profil drinsteht. Ein Profil, das sehr wahrscheinlich auch nach Auswertung von Metadaten erstellt oder verfeinert wurde. Unterstütze uns dabei, damit wir „Your Digital Profile“ erstellen können, wie es sonst nur große Firmen können.


Image Credit Photo by Annie Spratt on Unsplash

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