In der Postproduktion
Am Anfang steht eine Idee. Und bis zum vollendeten Film ist es ein weiter Weg. Nachdem die Drehbuchschreibenden ihre Geschichte den Regieführenden am Set anvertraut haben, müssen diese nun auf die Kompetenz der im Schnitt Sitzenden hoffen. Was deren Freizeitbeschäftigung der vergangenen Monate war, möchten wir im Folgenden kurz umreißen.
Datenmanagement
Postproduzieren ist einfacher, wenn man am Set etwas vorarbeitet. Diese Vorarbeit für das Datenmanagement sah bei DLP1 etwas anders aus, als beim Pilotprojekt im Jahr davor. Statt vor jedem Take eine Filmklappe zu schlagen, verknüpften wir in einer langen Liste die Dateinamen der Kameras und Audio-Rekorder mit den Szenen- und Take-Nummer.
Jeden Abend kopierten wir dann die aufgenommen Dateien und löschten die Speicherkarten für die Nutzung am nächsten Tag. Sobald eine Speicherkarte beinahe voll oder der Tag zu Ende war, markierten wir die Speicherkarten mit einem Klebestreifen über den Speicherkontakten schon am Set. Ein Zeichen für jeden, dass diese Speicherkarte nur noch von den für die Datenübertragung verantwortlichen Personen Hand zu haben ist. Diese kopierten am Tagesende die Dateien auf zwei separaten Computern, mit zwei separaten SD-Lesern, auf zwei separate Festplatten.
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Rohschnitt
Ohne noch ein kleines Bisschen weiterer Vorbereitung ging es dann aber doch noch nicht in den Rohschnitt. Letzter Schritt vor dem eigentlichen Beginn des Rohschnitts ist die Gruppierung der Aufnahmen. Videoaufnahmen von drei Kameras und zwei Recordern wurden in einen einzelnen Clip zusammengefasst. Der Vorteil: Mit nur einem Klick können wir im Schnitt zwischen den Kameraperspektiven wechseln und das Synchronisieren der Audioaufnahmen mit dem Bild dem Schnittprogramm überlassen. Bei annähernd 1.000 Dateien ist jede Form der Automatisierung herzlichst willkommen.
Ein weiteres Beispiel für Automatisierung: Die Zuordnung der in einer Aufnahme sichtbaren Personen (beziehungsweise Rollen) wurde durch die Gesichtserkennung des Schnittprogramms deutlich beschleunigt. Einige witzige Treffer kamen jedoch auch zu Stande, wie die Reflektion eines Gesichts in einem Fensterglas, welches der Algorithmus nicht zuzuordnen wusste, da diese Person doch bereits an ihrem echten Gesicht als in der Aufnahme befindlich erkannt wurde.