Mit ihrem neuen Dokumentarfilm möchten Kyra Steckeweh und Tim van Beveren ein detailliertes Portrait der Komponistin Dora Pejačević (1885-1923) zeichnen.
Es werden die Hintergründe beleuchtet, die zur Wiederentdeckung ihrer spektakulären Werke führten. Ein Großteil davon ist für Klavier geschrieben und die Pianistin Kyra Steckeweh spielt diese Musik im Film. Darüber hinaus reist sie gemeinsam mit Tim van Beveren zu den Orten, die in Dora Pejačevićs Leben von Bedeutung waren.
Als Mitglied einer slawonischen Adelsfamilie wuchs sie Ende des 19. Jh. im Schloss ihrer Eltern in Našice, im heutigen Kroatien, auf.
Durch diese privilegierte Herkunft konnte Dora Pejačević ihr musikalisches Talent schon früh entfalten. Sie studierte bei Privatlehrern in Dresden und München und nahm dort Anteil an den kulturellen Strömungen ihrer Zeit. Zu ihrem Bekanntenkreis gehörten Persönlichkeiten wie Karl Kraus und Rainer Maria Rilke.
Viele ihrer Werke wurden von namhaften Interpret*innen schon zu Lebzeiten aufgeführt. Sie nutzte die Möglichkeiten, die ihr durch ihre Zugehörigkeit zur Aristokratie gegeben waren und kämpfte aber zugleich dagegen an.
»Ein Mensch wie ich kann sich für keine Klasse entscheiden«, schrieb Dora Pejačević im Jahr 1920, drei Jahre vor ihrem tragischen Tod.
Bereits 2019 konnten wir während unserer Recherchen große Teile ihres Nachlasses im Nationalen Musikarchiv in Zagreb sichten und sichern. Ein schicksalshafter Glücksfall, denn das Archiv wurde bei den verheerenden Erdbeben im Frühjahr 2020 schwer beschädigt und ist derzeit nicht zugänglich.
Bis heute werden die Werke Dora Pejačevićs viel zu selten aufgeführt. Sie »gehört gehört«, genauso wie ihre spätromantischen Kollegen Gustav Mahler und Richard Strauss u.v.a.
Anlässlich ihres 100. Todestages 2023 soll dieser Film ihrem Leben und Schaffen in angemessener Weise gedenken und Schüler*innen, Musikpädagog*innen, Musiker*innen, Musikliebhaber*innen uva. erreichen und ein Zugang sein zu der faszinierenden Musik von Dora Pejačević.
Die Konzertprogramme der klassichen Musik bilden nur einen winzigen Teil der Musikgeschichte ab. Die Werke von Frauen kommen darin meistens nicht vor. Es ist an der Zeit, für mehr Vielfalt zu sorgen. Warum? Weil die Werke von Komponistinnen Teil unseres gemeinsamen kulturellen Erbes sind.
Kyra Steckeweh und Tim van Beveren haben schon 2018 mit ihrem Dokumentarfilm »Komponistinnen« in diese Richtung gearbeitet und einen ersten Meilenstein gesetzt. Dafür wurden sie 2020 mit dem OPUS KLASSIK ausgezeichnet.
Mit ihrem neuen Film über Dora Pejačević wollen sie an diese Arbeit anknüpfen.
Gemeinsam mit dem Verein docfilmpool e.V., einem Zusammenschluss von deutschen Dokumentar-Filmemacher*innen, die während des 1. Lockdowns einen Verein gegründet haben um neue Wege einer co-kreaktiven Kooperation einzuschlagen, wollen wir den Film umsetzen und ins Kino bringen. Rechtzeitig zum 100. Todestag der Komponistin.
Die Erlöse aus diesem Crowdfunding fließen in die Postproduction des Films und in die noch anstehenden sowie aufwendigen Dreharbeiten zu den Szenen am Klavier.
Trotz im Preis bereits reduzierter Bereitstellungen fallen hier immer noch hohe Fremdkosten an, für die wir auf zusätzliche Unterstützer*innen und Förderung angewiesen sind.
- Kyra Steckeweh - Pianistin aus Leipzig
- Tim van Beveren - Filmemacher aus Berlin
- Prof. Dr. Koraljka Kos, Musikwissenschaftlerin aus Zagreb
- Prof. Dr. Beatrix Borchard - Musikwissenschaftlerin aus Berlin und Hamburg
- Dr. Jutta Heise, Kulturwissenschaftlerin aus Hannover
- Silvija Lučevnjak, Direktorin von Schloss Našice
- Kroatisches Musikinstitut Zagreb
- Gordan Bakota, Botschafter der Republik Kroatien
- docfilmpool e.V. aus Berlin
Einzelnamensfirma, vertretungsberechtigter Person:
Tim van Beveren