DIE WELT berichtet über das Projekt wie folgt...
Liebe Interessierte. Wenn ihr nachlesen wollt, was in der WELT über das Projekt zu lesen ist, dann ist euch hier Gelegenheit gegeben:
Crowdfunding für Film über Gängeviertel
Stadtgeschichte mit Ulrich Tukur aufbereitet
Von Sofia Faltenbacher
Der Erzähler läuft durch enge Straßen, an Orten, wo heute große Gebäude und Kaufhäuser stehen. Er spricht über das Leben der Familien in den schmalen Gassen, die zumeist mit fürchterlichen hygienischen Zuständen verbunden werden. Das ist eine Szene aus dem Film über die Hamburger Gängeviertel im 19. und 20. Jahrhundert, den der Hamburger Maler Andreas Karmers gerne drehen möchte. Die eng bebauten Wohnquartiere in einigen Teilen der Altstadt und Neustadt wurden bis zum Ende der 60er-Jahre fast vollständig abgerissen. Letzte bestehende Häuser wurden 2009 besetzt, saniert und dienen heute als Kulturstätten.
Karmers hat Erzählungen seines verstorbenen Großvaters über das Leben in den Gängevierteln rekonstruiert. Eingesprochen wurden diese bereits von Till Hagen, bekannt als Synchronsprecher für Kevin Spacey. Die Bilder für den Film "Wir waren das dunkle Herz der Stadt" stammen unter anderem aus dem Staatsarchiv. Mehr als 7500 Euro hat Karmers bisher für sein geplantes Filmprojekt über die Crowdfunding-Seite "Startnext" gesammelt. Insgesamt sollen es auf diesem Weg in den nächsten Wochen 25.000 Euro werden. Teuer an dem Projekt sind vor allem die Filmrechte für das historische Material. Über die privaten Unterstützer will der Hamburger Künstler die Kosten decken, um Gewinn gehe es ihm aber nicht. "Ich möchte der Stadt ein Geschenk machen, wenn auch ein giftiges", sagt Karmers. Über jedes Viertel in Berlin (Link: http://www.welt.de/themen/berlin-staedtereise/) gebe es Filme en masse. "Hamburger Stadtteile und ihre Geschichten sind filmisch hingegen völlig unterrepräsentiert."
Sein Projekt wird von prominenten Stimmen unterstützt, neben Till Hagen verleiht auch Tatort-Kommissar Ulrich Tukur unentgeltlich einer Figur seine Stimme. "Es gilt einen Künstler zu unterstützen, der sich in die Abgründe der hamburgischen Geschichte stürzt, um dem Vergessen zu entreißen, was es an großartigen, komplexen und abgründigen Lebenswelten dort einmal gegeben hat", schreibt Tukur in einem Statement über Karmers Gängeviertel-Film.
In dem Film sollen zwei Sichtweisen auf das Gängeviertel aufeinandertreffen: Die emotionalen Erzählungen des Großvaters des Künstlers und die Zitate des Beamten. Außerdem sollen Bilder der Schauplätze von damals und heute gegeneinandergestellt werden.
(Link: http://www.startnext.com/dunklesherzderstadt)