Die braune Raupe Nimmersatt.
Wie entsteht ein Song? Bei mir auf unterschiedliche Weise. Manchmal ist der Text zuerst da, manchmal ein oder mehrere musikalische Motive. Manchmal ist es auch von Anfang an eine Wechselwirkung: Eine Strophe ist geschrieben, dann kommt eine musikalische Idee, die neue Bilder in den Kopf setzt, die sich in Wörter verwandeln. Bei der braunen Raupe Nimmersatt verband sich die Nachricht, dass das Kinderbuch „Die kleine Raupe Nimmersatt“, einer der Favorites meiner Söhne, als sie im entsprechenden Alter waren, 40 Jahre alt wird, mit den aktuellen und immer massierter gesendeten Meldungen über rechte Gewalt. That’s the magic: im Kopf verbinden und verdichten sich die Bilder. Und voilà: die Absurdität unseres Daseins verschmilzt in einem Text, Gedicht, Song. Bei der braunen Raupe assoziierte mein Unterbewusstes auch noch den Tatzelwurm, ein gefährliches Tier, das Hitze entwickelt, sich nicht auf biologische Weise vermehrt, gegen das niemand zu kämpfen wagt und falls sich doch jemand traut, kann das giftige Blut des toten Wesens den Angreifer sofort umbringen. Was für eine geile Analogie zur braunen Pest. Demzufolge durfte am Ende des Songs der Call to Action auch nicht fehlen: Schwanz, Kopf, Leber hack, schlagt die Nazis, zicke-zack!