Dystopie
Sich ergeben
Sich verloren geben
Die Macht über sich selbst abgeben
Im Vertrauen
Es wird gebrochen
Nach ewigem sehnsuchtsvollen Stillstand
Und erhebt sich wutschnaubend
Aufgeschreckt durch den Hinterhalt
Bewußtheit erwächst
Aus der Bewußtlosigkeit
Der roten Kapillaren
Waffen zücken
Gezielt zustoßen
Atem stocken
Rache strömt durch die Adern
Erleichterung
Klare Sinne
Entschlossenheit und sicherer Stand
Ein aufrechter Blick gleitet furchtlos durch die Dunkelheit
Während diese zur treuen Vertrauten wird
Verführerin in schwarzem Plüsch
Furio und Extase
Gleich der Mänaden
In der einen Hand das Messer
In der anderen das Opfer
Wild tanzend
Den Kopf in den Nacken werfend
Die Augen rollend
Die Tunika flattert in zarten Wellen
Einst so Ungerührte
Fürchten jetzt die unvermeidbare Rückführung
Des hundertfach skalierten Ich’s
In seine wahren Dimensionen
Im zigfachen Dezimalbereich nach dem Komma
Die Wut birgt Verhängnis
Freiheit
Schmerz
Läuterung
Taumeln
Trauer
Verzeihung
Hoffnung
Erfahrung
Und Korrektur
Achte auf deine Wortwahl!
Vergeude keinen Fluch!
Tuncay Acar