Kleine Sklaven
Hier geht es um uns alle. Uns liebe, kleine Sklaven, die wir dem System nicht entkommen können. Und dass sich hier keiner täuscht oder in irgendwelchen nostalgischen, realitätsfremden Wünschen, Hoffnungen, Illusionen verliert: Die Künstler*innen können sich der Selbstoptimierung, der permanent eingeforderten Anpassung an die vom turbokapitalistischen Markt diktierten Erfordernisse am wenigsten entziehen. Laufen Gefahr sich in einem Strudel der Selbstoptimierung zu verlieren. Werden gefressen vom Verwalten ihres Lebens. Wie alle anderen auch. Werden beschäftigt gehalten von Institutionen und Abläufen. Ständig. Wie alle anderen auch. So dass sie keine Zeit und Kraft mehr haben zu denken. Nicht mehr als handlungsfähige Bürger*innen politische Entwicklungen mitprägen können. Sich am Ende des Tages nur noch mit zu viel Booze und Netflix betäuben können.
Außer: sie entschließen sich zu dystopianern. Der erste Schritt bei dieser Kur ist, anzunehmen und zu akzeptieren, wo wir uns befinden und in welchem Zustand. Und sich um Himmels Willen deswegen nicht böse zu sein. Denn wir sitzen alle im gleichen Boot. Der nächste Schritt könnte dann die Selbstermächtigung sein. Und das könnte dann zu einem gepflegten Widerstand führen. Let’s go for it.
Auf die Ohren könnt ihr euch eine ältere Akustik-Aufnahme des Songs geben mit der Nuit Blanche Band, Sebastien Bennett, Gitarre, Tuncay Acar, Percussion, St.Müller, Bass.