Ægypten
Hallo Unterstützer,
damit ihr seht, dass es weiter geht, hier noch ein kleiner Spoiler:
Der Kurator kniff die Augen zusammen. Heinrich drehte und wendete den Behälter, kratzte mit dem Fingernagel daran, zog die Stirn kraus, schüttelte den Kopf und stellte die das Gefäß unzeremoniell auf den Schreibtisch zurück: »Und es handelt sich um eine Fälschung.«
»Wie kommen Sie darauf?«, fragte der Ægypter und nahm Platz.
»Oh, einfach!«, entgegnete Heinrich, »Hätte das Material sich Jahrtausende in einer Grabstätte befunden, dann könnte es kaum derart gut erhalten sein. Wenn ich mit dem Fingernagel daran kratze, müsste es deutlich feiner abbröckeln, als es das soeben getan hat. Die Anordnung der Glyphen erfolgte nicht in bekannter Art und Weise, ihre Reihung erscheint mir beliebig, als seien sie von jemandem aufgebracht worden, der ebenfalls nicht wusste, was sie bedeuten. All das und insbesondere die Tatsache, dass ich keinerlei Öffnungsmöglichkeit erkennen kann, sagt mir: Diese Kanope wurde geschaffen, um moderne Grabräuber zu täuschen.«
Al Hadary nahm diese Worte ohne sichtbare Regung zur Kenntnis und fragte: »Sind Sie einer dieser modernen Grabräuber, Herr Jonas?«
aus „Das Ægyptische Axiom“ von Stefan Holzhauer