Wo kommt unsere Wolle her?
Wir werden oft gefragt: "Wie kommt ihr denn an die Wolle? Oder ist das alles von euren Schafen?"
Nein, das ist nicht alles von unseren Schafen. Elke und Ute haben zusammen 16 Schafe (und eine Mohair-Ziege) und sind damit die typischen "kleinen Schafhalter". Da wir geübte Handarbeiterinnen sind, verarbeiten wir davon auch schon eine große Menge selbst.
Trotzdem bleibt noch ein Berg Wolle übrig - und dieser Berg war der Anlaß, sich mit dem Thema Wollverarbeitung "in Groß" zu beschäftigen.
Und da wird es schwierig: "groß" heißt in der Textilindustrie Mengen im Tonnen-Maßstab. Zum Vergleich: von 16 Schafen erntet man knapp 50kg Wolle im Jahr.
Also sammelten wir die Wolle von vielen Schafhaltern zusammen. Den anderen geht es ja genauso wie uns - und viele werfen tatsächlich ihre Wolle auf den Müll, weil sie sie nicht verarbeiten können.
Wir kennen alle unsere "Zulieferer" persönlich und kennen ihre Herden. Wir wollen nur mit Schafhalter zusammenarbeiten, die ihre Tiere ordentlich und respektvoll halten. Wir wollen ja auch nur hochwertige Wolle aufkaufen. Selbst wenn wir die Tiere nicht zu sehen bekommen würden und man uns "einen vom Pferd" erzählt, spätestens beim Wolle sortieren, ist klar, was Sache ist. Denn man kann Haltungsbedingungen, Gesundheitszustand und Alter der Tiere direkt am geschorenen Wollvlies ablesen.
Diesmal haben wir auch Wolle von einer größeren Herde dabei (400 Muttertiere). Die größeren Herden brauchen wir auch, sonst haben wir noch nicht genug Menge, um bei den professionellen Verarbeitern waschen oder z.B. filzen lassen zu können. Und auch die großen Schäfer sind froh, wenn ihre Wolle einen guten Preis erzielt und auch gut und möglichst regional verarbeitet wird.