Zahlen, bitte
Für "Amoralisch" habe ich mir ein Finanzierungsziel von 7.500 Euro gesteckt. Warum eigentlich nicht 7.000? Oder gleich eine fünfstellige Summe? Um diese Fragen zu beantworten, möchte ich dir hier einen Einblick in meine Kalkulation geben.
Den Löwenanteil des Geldes, nämlich 7.000 Euro, habe ich für die Summe aus Lektorat, Titelbild und Druck eingeplant. Wie hoch die jeweilgen Einzelkosten ausfallen werden, kann ich im Moment nur schätzen. Beim Druck zum Beispiel wird das einzelne Exemplar umso günstiger, je mehr ich insgesamt drucken lasse. Im Moment ist aber noch völlig unklar, wie viele "Vorbestellungen" eingehen werden, also wie viele Bücher per Dankeschön geordert werden. Erst wenn ich diese Zahl kenne, kann ich den genauen Preis bestimmen. Ich gehe jedoch davon aus, dass die Druckkosten pro Exemplar bei etwas über 10 Euro liegen werden.
Bei Lektorat und Titelbild ist die Schätzung noch schwieriger, was mit Unwägbarkeiten bei der benötigten Arbeitszeit zusammenhängt. Ich konnte daher nur halbwegs geschickt raten. Am Ende habe ich alle drei Zahlen zusammengezählt und aufgerundet, damit ich einen kleinen Puffer habe. Das Ergebnis lautete 7.000.
Die restlichen 500 Euro setzen sich wie folgt zusammen:
- Versand: Innerhalb Deutschlands übernehme ich den Versand. Für Porto und Verpackung rechne ich mit 1,20 Euro pro Paket. Ich schätze die Kosten auf 300 Euro (einige Pakete werden mehr als ein Buch enthalten).
- Registrierung im Verzeichnis lieferbarer Bücher: Pro Buch und Ausgabe kostet das 90,98 Euro. Die Druckausgabe von "Amoralisch" werde ich in jedem Fall registrieren. Beim E-Book bin ich noch nicht sicher; für registrierte Bücher muss ich die Buchpreisbindung einhalten, und ich muss noch genau herausfinden, wie sich das mit dem von mir angepeilten Zahl-was-du-willst-Modell verträgt.
- Amoralisch-Lesezeichen: 100 Stück kosten ca. 20 Euro, 200 Stück nicht ganz das Doppelte.
Damit sind wir fast am Ende meines Crashkurses für Selbstverleger angekommen. Wie du siehst, gilt "Die Masse macht's" auch für Bücher: Je höher die Auflage, umso geringer sind die Kosten pro Exemplar, und zwar nicht nur im Druck, sondern auch was den Anteil an den Fixkosten betrifft. Weil das so ist, habe ich mir das doch recht hohe Finanzierungsziel von 7.500 Euro gesteckt. Ich hätte uch eine kleinere Auflage für, sagen wir, 5.000 Euro anpeilen können. Doch dann hätte ich die Dankeschön-Preise höher ansetzen müssen, um die Kosten zu decken – und ich finde, ein Roman sollte nicht mehr als 20 Euro kosten.
Möglicherweise fragst du dich gerade, ob ich selbst gar nichts an "Amoralisch" verdiene. Die Antwort lautet: Das kommt darauf an.
Nehmen wir an, die Finanzierungssumme beträgt am Ende genau 7.500 Euro. Dann greift meine obige Kalkulation und ich verdiene keinen Cent. Kommt dagegen mehr Geld zusammen, steigt die Auflage, denn es wurden ja mehr Bücher vorbestellt. Dadurch sinken wiederum die Stückkosten (s.o.), und am Ende bleibt etwas Geld übrig. Das ist dann mein Autorenhonorar.
Ich habe keine belastbaren Berechnungen angestellt. Ich schätze, dass bei einem Crowdfundingergebnis von 10.000 Euro etwa 800 für mich übrigbleiben könnten. 8% Tantiemen – damit könnte ich leben :-)
Liebe Grüße,
Tobias
PS: Nicht vergessen: Am Sonntag um 20 Uhr startet mein AMA auf Reddit: http://www.reddit.com/r/de_iama