Zwischenstand: Lektorat, Einband, Satz
Alter Schwede! Ich hatte ganz vergessen, wie anstrengend das Romanlektorat sein kann.
Ich habe das Manuskript mit buchstäblich hunderten von Änderungen, oder genauer: Änderungsvorschlägen zurückbekommen. Die überwiegende Zahl davon betreffen Tippfehler, falsch geschriebene Worte oder Zeichensetzung. Wer hätte z.B. gedacht, dass vor die drei Pünktchen eines unvollendeten Satzes jedes Mal ein Leerzeichen kommt … So etwas zu korrigieren geht schnell. Auch schnell eingearbeitet sind Anmerkungen, die Kürzungen oder doppelt vorkommenden Worte betreffen (einmal hatte ich in sieben Sätzen siebenmal das Wort "fahren" verwendet). Fast immer hat Gabi Dietz dafür gute Alternativen vorgeschlagen, sodass ich im Prinzip nur auf "Änderung akzeptieren" klicken musste.
Und dann gibt es noch die großen Probleme mit dem Manuskript: Unklare Zusammenhänge, unlogische Begebenheiten, nicht aufgelöste Fragen. So etwas lässt sich nicht mit ein paar eingefügten Worten ändern. Stattdessen muss ich an verschiedenen Stellen des Manuskripts Einzelheiten umbiegen, muss dabei Gesamtzusammenhang, Atmosphäre und Rhythmus im Auge behalten und darf keine neuen Logiklücken hinzufügen. Und das schlaucht.
Aber ich komme voran. Spätestens Mitte der Woche werde ich durch sein, und dann geht das Lektorat in die zweite Runde, d.h. alle geänderten Stellen werden noch einmal sorgfältig überprüft, ob alle Fehler behoben sind und sich keine neuen eingeschlichen haben.
Ebenfalls Mitte der Woche wird es richtig spannend, denn dann erwarte ich das Probeexemplar von der Druckerei. Zum ersten Mal werde ich Amoralisch in der Hand halten! Zwar noch nicht die endgültige Version, aber so gut wie. Kornel hat in der vergangenen Woche ein fantastisches Titelbild gezaubert, und nicht nur das: Er hat den gesamten Schutzumschlag gestaltet, außerdem das Lesezeichen und den Bucheinband, der nachher vom Schutzumschlag geschützt wird.
Das angehängte Bild zeigt diesen Einband (die gestrichelten Linien sind für die Druckerei interessant). Wie gesagt, es ist der Probeeinband und bis zum fertigen Buch kann er sich noch ändern. Aber er sieht schon ziemlich fantastisch aus.
Die Satzdatei für den Probedruck ist ebenfalls fertig. Sie enthält das unlektorierte Manuskript – das Lektorat ist schließlich noch nicht fertig –, aber ich habe bereits das Impressum, ein Nachwort und die Danksagung mit allen Unterstützernamen hinzugefügt. Für den Probedruck habe ich mit Biolinum eine moderne Schriftart gewählt. Je nachdem, wie sie im gedruckten Buch wirkt, gehe ich vielleicht auf eine klassischere Schrift zurück. Genau dafür ist der Probedruck schließlich da.
Ich melde mich mit Fotos zurück, sobald das Probeexemplar eingetroffen ist. Jetzt muss ich weiter das Manuskript kitten :-O