Interview - Jonas-Philipp Dallmann
Was hat Dich an der Ausschreibung gereizt?
Einen Teil meines Romans „Trabanten“ zu veröffentlichen, der von den Verlagen, Lektoren und Agenten so gehasst wird und an dem ich jetzt seit fünfzehn Jahren arbeite.
Persönliche Definition von Zerschlagen?
Mir persönlich macht das Wort Angst. Ich habe eine tiefe Abneigung gegen jede Form von gewaltsamer Veränderung – erkenne aber an, dass sie sowohl im Leben als auch in der Literatur eine notwendige Macht ist.
Was hat Dich zu Deinem Text inspiriert?
Wenn ich ehrlich bin, eine reale Reise 1981 in die Toskana, da war ich allerdings noch ein Kind. Das in dem Text beschriebene italienische Landschloss existiert so, auch Wiesengrüns Kammer. Das Schloss war der Ort, wo ich mir autodidaktisch die Fluchtpunktpersprektive beigebracht habe. Darin kann man natürlich auch eine Metapher sehen, denn damit nimmt man sozusagen eine Perspektive ein. In dem Schloss – meine Eltern hatten natürlich nur eine Ferienwohnung im Nebenflügel gemietet – lebte eine alte italienische Adlige, die zwar gebrechlich wirkte, aber auch sehr energisch. Irgendwann hat sie uns dann durch ihre Prunkräume geführt, die sehr kitschig waren; ich erinnere mich an goldene gedrehte Säulen in einer Art venezianischem Barock. Am Ende wollte sie dann meine Zeichnung geschenkt bekommen, aber das habe ich ihr stolz verweigert.
Autorenprofil:
Jonas-Philipp Dallmann beim VHV-Verlag