Interview - Kerstin Meixner
Was hat Dich an der Ausschreibung gereizt?
Gereizt haben mich die ambivalenten Assoziationen, die ich spontan mit dem Verb „zerschlagen“ verband: Zerlegung im positiven wie im negativen Sinne, indem man entweder etwas auseinandernimmt, das nicht mehr zusammenpasst, oder aber etwas auseinanderzwingt, das sich nicht trennen möchte. In einem wie im anderen Fall beinhaltete das Wort für mich eine Anstrengung, einen Kraftakt, einen Aufwand, der betrieben werden muss, und es hat mich gereizt einen Text zu schreiben, der diese spontanen Assoziationen überprüft, indem ich mich dem Begriff über die verschiedenen Definitionen nähere, die der Duden zu ihm liefert.
Persönliche Definition von Zerschlagen?
In einem Wort zusammengefasst würde ich Zerschlagen für mich persönlich hauptsächlich im positiven Sinne als etwas definieren, das einem die Freiheit zu neuen Formen und Zusammensetzungen gibt.
Was hat dich zu deinem Text inspiriert?
Nachdem ich die verschiedenen Definitionen des Begriffs vor mir auf dem Bildschirm hatte, war für mich klar, dass die Geschichte an einem Ort spielen muss, der auf den ersten Blick ebenso klar strukturiert wirkt. Damit war ich bald beim deutschen Vereinswesen und kurz später fiel die Tomate in der Schrebergartensiedlung.
Autorinnenprofil:
Kerstin Meixner beim VHV-Verlag