Aus der Schneidewerkstatt [von Michael]
Endlich dürfen wir schneiden! Nachdem der Dreh hinter uns liegt und wir in den letzten Wochen gemeinsam mit Uta und Til mit den Vorbereitung des Crowdfundings beschäftigt waren, sind Sven und ich jetzt beim Rohschnitt des Theaterfilms angekommen.
Das ist eine schöne und spannende Phase so eines Filmprojekts: All die Überlegungen, Vorbereitungen und Anstrengungen der vergangenen Monate haben sich ausgezahlt und wir können anfangen mit dem gedrehten Material zu spielen. Aus den zwei Aufführungen, die wir jeweils mit sieben Kameras mitgeschnitten haben, und der Vielfalt des Spiels von Bodo und Melanie ergibt sich ein wahres Puzzelspiel an Möglichkeiten. Passt diese Einstellung zur Intensität der vorangegangenen? Treffen wir mit dem Schnitt den Rhythmus der Szene, so wie Bodo und Melanie sie vorgetragen haben? Lässt sich durch die gewählte Kombination von Einstellungen die Wirkung des Schauspiels noch verdichten? Und passt all das im großen Bogen der gesamten Erzählung noch zusammen?
Das gemeinsame Arbeiten an diesen Fragen ist ein befriedigender Prozess. Ganz langsam schält sich aus der großen Masse an Material der Film, den Sven und ich im Kopf schon seit Projektbeginn vor uns sehen. Wir freuen uns an den tollen Bildern, die unsere Kameramenschen von Südkino aufgezeichnet haben; am beeindruckenden Lichtdesign, das Sven mit unserem Lichtdesigner Philip extra nur für die Aufzeichnung entwickelt hat; und nicht zuletzt am intensiven Spiel von Bodo und Melanie.
Und über all dem schwebt die Frage: Können wir weiter machen? Das Crowdfunding läuft gut, aber das erste Funding-Ziel ist noch nicht erreicht. Davon wird abhängen, ob wir mit der Liebe zum Detail, für die Bodo und sein künstlerisches Schaffen bekannt sind, weiter an der Antigone arbeiten können. Ich wünsche es mit von ganzem Herzen, denn jeden Tag sehe ich auf dem Bildschirm vor mir das Potential für einen ganz besonderen, komischen, politisch aktuellen und berührenden Theaterfilm!