Für unsere deutschlandweiten Einsätze auf Festivals und Veranstaltungen aller Art, benötigen wir ein Fahrzeug mit Anhängerkupplung.
Bei Inklusion Muss Laut Sein geht es in erster Linie um selbstbestimmte Teilhabe an kulturellen Veranstaltungen.
Hierzu möchte ich eine kleine Geschichte erzählen, die vielleicht ein wenig verdeutlicht, was Teilhabe ist. Stellt euch vor, ihr wärt ein Musiker, der viele Jahre in seinem Proberaum mit der Band geübt hat. Er hat jeden Griff auf seiner Gitarre viele 100 Mal wiederholt, um wirklich perfekt zu werden. Jeder Ton sitzt und endlich kommt der große Tag, die Band darf auf einem großen Festival raus auf die Hauptbühne. Die Nerven sind zum zerreißen gespannt, die Hände sind schwitzig, das Herz schlägt bis zum Hals. Vor der Bühne warten 85.000 Fans auf die ersten perfekten Töne. Der Vorhang hebt sich, die Lichter gehen an, du greifst tief in deine Saiten und dann.....
Nicht ein Ton, völlige Stille nichts geht mehr, einfach nur weil jemand vergessen hat, dein Mikro aufzudrehen oder die Boxen funktionieren nicht. Du kannst nichts machen, du bist komplett fremdbestimmt. Stell dir vor, welches Gefühl nun in dir aufkommt.
Was hat das Ganze nun mit Behinderung und selbstbestimmter Teilhabe zu tun?
In Deutschland leben etwa 10 Millionen Menschen mit einer Behinderung, sie alle möchten am kulturellen Leben auf ihre Weise teilnehmen. Sie bereiten sich vor, sie erstehen Tickets und dann plötzlich stehen sie vor Hindernissen, vor Barrieren, auf die sie im ersten Moment keinen Einfluss haben. Das Gefühl welches entsteht, wenn einem Kultur vorenthalten wird, ist ähnlich dem, welches entsteht wenn du auf der Bühne nicht zu hören bist. Inklusion Muss Laut Sein dreht in diesem Fall nicht nur seit 2015 die Regler auf volle Lautstärke, sondern steht mit einem Netzwerk an ehrenamtlichen BegleiternInnen (BUDDIES) kostenfrei zur Verfügung. Auf vielen Festivals sind zudem BUDDIE-Crews unterwegs, die vor Ort eine helfende Hand reichen, Augen und Ohren ersetzen, oder einfach bei Problemen zuhören und eine Lösung finden.
Unser erklärtes Ziel ist es kulturelle Angebote für jeden zugänglich zu machen. Hierbei arbeiten wir unabhängig von staatlichen Förderungen, um eine Autonomie gewährleisten zu können. Unsere Hauptzielgruppe musikbegeisterte Menschen mit einer Behinderung, werden mit eingebunden und sind unsere Augen und Ohren auf Festivals und bei Veranstaltungen aller Art. Durch eigene Erfahrungen und Einschränkungen runden wir Inklusion Muss Laut Sein ab.
Wie die Band, die auf der Bühne steht und kein Ton zu hören ist, benötigen wir viele helfende Hände und laute Stimmen, damit wir gesehen und gehört werden. Ehrenamtliche Arbeit ist zwar kostenlos, aber nicht umsonst. So enstehen bei Begleitungen Kosten für Reisetätigkeit, Versorgung, Beratung usw. die wir auf viele Schultern verteilen wollen. Jeder Unterstützer leistet einen wichtigen Beitrag und wie bei einem Song ist die Melodie bekannt, aber die Noten machen erst ein vollständiges Stück daraus.
In erster Line möchten wir ein behindertengerechtes Fahrzeug anschaffen, welches auf Festivals und bei Veranstaltungen eingesetzt werden kann. In den letzten Jahren haben immer wieder BUDDIES Fahrten zur Dialyse während Festivals übernommen.
Sollte die erste Hürde genommen werden, so geht es dann für uns um ein Büro, als Anlaufpunkt, sowie dem Schaffen einer Arbeitsstelle zur Entlastung.
Auch die BUDDIES müssen jedes Jahr durch Spenden finanziert werden und somit würden wir ein wenig Freiheit bekommen, durchatmen zu können und so neue Projekte in Angriff zu nehmen.
Hinter dem Projekt Inklusion Muss Laut Sein stehen über 2000 ehrenamtliche BUDDIES, freiwillige Helfer, Fachleute mit einer Behinderung, Tester usw. so dass wir gemeinsam eine LAUTE Stimme haben.
BUDDIES
IMLS Inklusion-muss-laut-sein Gemeinnützige UG (haftungsbeschränkt)
Hauptstraße 9
25712 Buchholz
Amtsgericht Pinneberg / HRB 12496 PI
StNr. 18/293/75129
Geschäftsführer Ron Paustian