Lebendige Unterstützung - Gelebte Demokratie
Heute haben wir den Meilenstein von 10.000€ erreicht und sogar übertroffen dank mehr als 270 individuellen SpenderInnen! Wir sind allen Unterstützenden unheimlich dankbar. Ohne ihr Engagement und ihre Großzügigkeit wäre der Bürgerpark unvorstellbar. Dieser Einsatz zeigt, dass wir gemeinsam die Tradition wieder aufleben lassen können, in der das Gelände des Bürgerparks seit fast 100 Jahren steht.
Fritz Henkel, der Düsseldorfer Großfabrikant und Unkeler Ehrenbürger, hat der Stadt Unkel das Gelände, das jetzt unseren Bürgerpark beheimatet, vor fast 100 Jahren geschenkt als öffentlichen Fußball-, Sport-, und Freizeitplatz. 1964 wurde auf dem Gelände ein Freibad errichtet, das bis zu seiner Schließung im Jahr 2006 als zentraler Begegnungspunkt die ganze Unkeler Region erfreute. Die Integrationswerkstatt ist unglaublich dankbar dafür, dass die Familie Henkel der Stadt Unkel weiterhin eng verbunden ist und fühlt sich durch ihre Großzügigkeit reich beschenkt. Fritz Bagel, der Enkel von Fritz Henkel, hat zusammen mit seiner Frau Gisela für den Deutschen Integrationspreis 3000€ an den Unkeler Bürgerpark gespendet und unterstützt uns so darin, wieder Leben auf dieses Gelände zu bringen. Wir sind von ihrer Großzügigkeit beeindruckt und fühlen uns durch dieses Geschenk einmal mehr inspiriert, den Bürgerpark in der Tradition der Familie Henkel-Bagel wieder zu einem beliebten und belebten Begegnungspunkt in Unkel werden zu lassen.
Der öffentliche Raum ist für die Gesellschaft von enormer Bedeutung. Philosophen von Hannah Arendt bis Jürgen Habermas haben darüber geschrieben. Elise Billard von der Universität Malta zeigte 2014 die Zusammenhänge zwischen der Privatisierung des öffentlichen Raums und dem Rückgang der sozialen Verbundenheit in maltesischen Städten, während die Arbeit des ehemaligen Präsidenten der American Anthropological Association Setha Low für den Kontext von New York ein sehr ähnliches Ergebnis zeigte. Tatsächlich verweisen mehrere neuere Studien eindrücklich darauf, welchen absolut unerlässlichen Platz der öffentliche Raum für die Erhaltung und das Wachstum der Demokratie einnimmt, wobei einige wichtige Forscher erklärten, dass Demokratie nicht nur im öffentlichen Raum praktiziert wird, sondern dass der öffentliche Raum an sich bereit eine demokratische Praxis darstellt. Nach der Schließung des Freibades im Jahr 2006 wurden Versuche unternommen, dieses großzügige Geschenk von Fritz Henkel an die Unkeler Gesellschaft und an ein demokratisches Miteinander zu privatisieren. Die Integrationswerkstatt ist die jüngste Bürgerinitiative, die sich für den Schutz dieses lebenswichtigen Teils der Demokratie Unkels einsetzt und sich dabei der Barrierefreiheit und gleichberechtigten Teilhabe aller Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, religiösem und ethnischem Hintergrund verschrieben hat.
Wir bedanken uns sehr bei allen, die diese gelebte Demokratie unterstützen!