Tag 9 - von Eutin nach Malente
Der neunte Tag meiner Wanderungen führte mich die relativ kurze Strecke von Eutin nach Malente. Wieder an einem der unzähligen Ostholsteiner Seen entlang und wieder an vielen großen Gutshöfen oder kleinen Landadelschlößchen vorbei, an Villen, die von Hamburger Porschefahrern wochenendbewohnt werden und kleinen Rieddach-Häusern, in denen die Einheimischen wohnen.
Es war ein sehr entspannter Weg und da ich sowohl über Estin, als auch Malente bereits Geschichten geschrieben hatte und ohnehin aufpassen muß, dass der Dichter japsend mit dem Wanderer mithalten kann, beschloss ich diesmal nur Lyrik zu schreiben. So schrieb ich ein Gedicht über das Fluß-Sein, über Stöcke und über einen riesigen Baum, den ich abseits der Wege mitten im Wald fand, eine monströse Buche, deren starke Äste mindestens 5 Bäume vor dem Umfallen bewahrt hatten und stützten - ein Gutbaum also, will man den Begriff des Gutmenschen auf die Botanik übertragen. Und an ihm entlang rankte sich parasitär der Efeu und hatte sich bis in die Krone hinaufgearbeitet. Auch das schien mir gesellschaftspolitisch passend - und so entstand ein weiteres "kritisches" Naturgedicht.
Die Fotos zeigen den Kellersee und den Baum und den Efeu.