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Veränderungen bei Behörden, Justiz und Politik - welche wir Alle wollen und welche uns Allen nützen - beenden Defizite, welche uns Alle belasten!

Das Maler- und Galeristen-Ehepaar Evelyn und José Ocón (Kontraste, Erwitte) und die Nürnberger Textildesign-| Streetart-Künstlerin Jutta M. Leykauff - als zudem überzeugt engagierte Aktivisten - starten diese Kampagne für die Arbeit des freien investigativen Journalisten Erich Neumann, koordiniert über jurawatch e. V.! Sie wollen wirken in dieser Zeit, in der die Menschen so ratlos und hilfsbedürftig sind, wie Käthe Kollwitz einst sagte: Ich bin einverstanden damit, dass meine Kunst Zwecke hat!
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4/17/22 - 5/18/22
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läuft im bereits 2. Jahrzehnt
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Nürnberg
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Social Business
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06.05.2022

Fritz Gerlich: Anstand, Charakter, Vorbild und Wahrheit in Person!

Jutta M. Leykauff
Jutta M. Leykauff4 min Lesezeit

An wen wäre im Nachgang zum Internationaler Tag der Pressefreiheit besser und wichtiger zu erinnern, als an Fritz Gerlich (*15. Februar 1883 in Stettin; † 30. Juni 1934 im KZ Dachau)?

Medien wirksam eG und jurawatch e. V. sehen sich in ihrem Handeln nicht nur seinem Vermächtnis verpflichtet, er ist uns gerade angesichts der sich gegenwärtig wiederholenden Strömungen und Abläufe ein gewichtiger Mahner und Vorbild!

Fritz Michael Gerlich war der älteste von vier Söhnen des Kaufmanns und Fischgroßhändlers Paul Gerlich und dessen Ehefrau Therese, geb. Scholwin und wuchs in einem streng kalvinistisch geprägten Elternhaus auf.
Die Familie lebte anfänglich in guten wirtschaftlichen Verhältnissen, geriet jedoch durch Fehlspekulationen des Vaters und dessen frühen Tod in schwere Bedrängnis.
Die energische Mutter setzte ihre Ehre darein, ihren Söhnen eine gute Schulbildung zuteilwerden zu lassen.
Nach dem Abitur am traditionsreichen humanistischen Gymnasium Marienstift in Stettin folgte in München zunächst ein Studium der Naturwissenschaften.
Für das dritte Semester immatrikulierte er sich dem Wunsch der Mutter entsprechend in Leipzig, kehrte aber nach nur einem Monat nach München zurück und studierte fortan Geschichte (als Hauptfach, und Historische Hilfswissenschaften und Anthropologie als Nebenfächer).

Um das Studium zu finanzieren, entwarf er Prospekte und Werbematerial für die Firma Kathreiners Malzkaffee-Fabriken.

Nach dem Abschluss des Studiums mit der Promotion zum Dr. phil. (1907) trat er in den bayerischen Archivdienst ein.

1914 brauchte Fritz Gerlich aus gesundheitlichen Gründen nicht in den Krieg zu ziehen.
Die Kriegsereignisse verstärkten sein ohnehin schon stark ausgeprägtes nationales Empfinden.
Bald wandte er sich, der zunächst Friedrich Naumann und dessen Nationalsozialer Partei nahegestanden hatte und als Sekretär des Liberalen Arbeitervereins in München tätig gewesen war, den Alldeutschen zu, deren annexionistische Politik er tatkräftig unterstützte.

Im Frühjahr 1917 gründete er u. A. mit Karl Graf Bothmer Die Wirklichkeit – Deutsche Zeitschrift für Ordnung und Recht. Noch im Spätherbst des Jahres ihrer Gründung wurde die radikal national geprägte Wochenschrift verboten.

1920 erhielt Gerlich mit nur 37 Jahren das Angebot, die Stelle des Chefredakteurs der MNN Münchner Neuesten Nachrichten zu übernehmen.
Seine Aufgabe war es, "die Zeitung so zu führen, dass sie zum "Bollwerk für nationale Erneuerung gegen Sozialismus und republikanische Politik' wurde".
Die MNN waren die bedeutendste Tageszeitung Bayerns.
In enger Zusammenarbeit mit Paul Nikolaus Cossmann, dem Vertreter der grossindustriellen Eigentümer der Zeitung, verfasste Gerlich, als überzeugter Kommunisten- und Sozialistenhasser, deutschnational gestimmte Aufsätze.
Mit Adolf Hitler traf er 1923 dreimal privat zusammen.
Nach dem missglückten Hitlerputsch (1923) distanzierte sich der Journalist von Hitler und seiner Gefolgschaft.
Er wurde zu einem der profiliertesten Gegner der nationalsozialistischen Bewegung.
Die Münchner Neuesten Nachrichten schlugen in den Folgejahren einen politisch gemäßigten Kurs ein und unterstützten zum Beispiel die auf Ausgleich ausgerichtete Politik Stresemanns.
1928 verließ Gerlich die Zeitung und kehrte Ende 1929 in den Staatsdienst zurück.

Nach Begegnungen mit Therese Neumann, der Stigmatisierten von Konnersreuth, ab 1927 konvertierte er im September 1931 zum Katholizismus.
Ursprünglich davon überzeugt, dass es sich bei Therese Neumann um einen Schwindel handele, wiederholten sich die Besuche im Laufe der folgenden Jahre, war er auch bei ihren Visionen zugegen, konnte die blutenden Stigmata selbst sehen und sich davon überzeugen, dass Therese viele Jahre lang (36 insgesamt) ohne jegliche Nahrung lebte.
Fritz Gerlich schrieb Thereses Lebensgeschichte nieder, die auch ihre Visionen beinhalten. Da der Stoff über seine Niederschriften anwuchs, hat er noch einen zweites Buch zur Glaubwürdigkeit von Therese Neumann veröffentlicht:
Im Kreis der Freunde der Therese Neumann entstand die Idee, eine politische Wochenzeitung zur Auseinandersetzung mit dem linken und dem rechten politischen Extremismus zu gründen.
Mit der Unterstützung von Erich Fürst von Waldburg-Zeil konnte die Zeitung Der Illustrierte Sonntag angekauft werden, der 1932 in Der Gerade Weg umbenannt wurde.
In seiner Zeitung kämpfte Gerlich entschieden gegen die politischen Irrlehren der Zeit an.
In zunehmendem Maße trat dabei die Auseinandersetzung mit dem aufsteigenden Nationalsozialismus in den Vordergrund.
Der im Tonfall immer heftiger geführte Kampf brachte der Zeitung eine wachsende Leserzahl ein, aber keine Deckung der Verlagskosten.
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 war Gerlichs Schicksal besiegelt.
Am 9. März wurde die Redaktion des Geraden Wegs von der SA gestürmt und Gerlich nach schweren Misshandlungen in Schutzhaft genommen.
Anlässlich des sog. Röhm-Putsches wurde er am 30. Juni 1934 ins KZ Dachau verschleppt und dort erschossen.

63. © Bild: www.gerlich.com CC –

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Postfach 1111
67501 Worms Deutschland
USt-IdNr.: DE329239412
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