Warum nur Männer?
In meinem zweiten Blog Eintrag soll es um ein Thema gehen, um das ich mich etwas herum winde. Aber eigentlich auch nur, weil es mir irgendwie peinlich ist.
Nämlich die Frage, warum ich nur mit Musikern, also mit Männern gearbeitet habe.
Ich kenne natürlich die Antwort, aber sie ist eigentlich ein bisschen banal:
Weil sie mir halt über den Weg gelaufen sind, weil ich sie kannte oder mir während der Arbeit empfohlen worden sind. Also wenn ich eine Geigerin gebraucht hätte oder Sängerinnen, dann wären jetzt auch Frauen auf dem Album.
Als mir mein erster Toningenieur nach der Aufnahme vom 2. Lied sagte, dass er jetzt keine Zeit mehr hat und ich mich auf die Suche nach einem neuen Studio machen musste, habe ich schon daran gedacht, ob ich nicht eine Produzentin finden könnte. Es gibt sie, aber die arbeiten in München viel im Bereich Electronic oder Dance-Music. Nicht mein Genre. Und so fand ich Christian Höck. Ich habe ihn buchstäblich gegoogelt und ich kannte seine Band, also den Sound den er macht und so besuchte ich ihn in seinem Studio, das mir sehr gut gefiel und so wurde er mein Co-Produzent. So einfach, so logisch.
Mein ganzes Leben mache ich Musik zu 99% mit Männern.
Ende der 80er Jahre habe ich angefangen in Bands zu spielen. Ich war die Sängerin, die Jungs spielten die Instrumente. Diese Besetzung war Standart oder es waren gleich nur Jungs in der Band. Es gab in meinem ganzen Umfeld keine Frau am Schlagzeug, der
E-Gitarre oder dem E-Bass. Erst Anfang der 90er Jahre gab es mal in München eine Hard-Rockband, bestehend nur aus Frauen, aber die mussten sich wahrscheinlich gut verstehen, weil Ersatz war nicht leicht zu finden in der Männer dominierten Musiker-Welt.
Jazz, Klassik und Volksmusik waren noch Genres wo Musikerinnen vertreten waren, aber auch dort noch weniger an Blasinstrumenten.
Heute sieht es ganz anders aus und diese Entwicklung freut mich.
Tja, aber was macht jetzt eine nicht mehr ganz so junge Musikerin, die Lust hat ein Album aufzunehmen? Wo sucht sie Musiker*innen? Natürlich in ihrer Bubble, da wo sie sich wohl fühlt, wo sie Anschluss hat und ihn nicht lange suchen muss.
In ihrem Umfeld, das auch vom Alter her zu ihr passt.
Ja, dort bin ich fündig geworden.
Scheiß egal, ob Mann oder Frau. Sie waren jeder für sich großartig.
Die Musiker
Christian Höck - Co-Produzent, Toningenieur, E-Bass, E-Gitarre und Synthezizer
Alex Haas - Kontrabass (Hochzeitskapelle)
Saschmo Bibergeil - Gypsy + E-Gitarre (Dr.Will & the Wizards)
Johann Bengen - Schlagzeug, Vibraphon, SynthieBass (Monaco Bagage)
Wolfgang Peyerl - Schlagzeug (Ecco DiLorenzo and his Innersoul)
Tom Peschl - Kontrabass, E-Bass (Nick Woodland Band)
Boris Ruge - E-Gitarre
Marc Boysen - Schlagzeug (Young Chinese Dogs)
Hubert Hofherr - Blues Harp
Volker Giesek - Klavier (Ecco DiLorenzo and his Innersoul)