Die Träume von uns - Auftakt
Das ersten drei Tage liegen hinter uns - und wir freuen uns sehr über den guten Start!
Deshalb hier auch gleich etwas über die Entstehung der verrückten Idee:
Vor rund einem Jahr, während wir an anderen Projekten arbeiteten, die am Rande immer nur ein bisschen mit Träumen zu tun hatten, schoß plötzlich die simple Erkenntnis empor, dass Träume als dokumentarisches und inszenatorisches Material im deutschen Theater nahezu nicht vorkommen. Klar, so wirr, wenig greifbar, manchmal auch banal sie sein können. Aber verbunden mit unserem zweiten Grundimpuls, nämlich dem Dogma von der "Alternativlosigket" unserer aktuellen Lebensweise etwas entgegenzusetzen, interessiert uns am Traum ja auch wenig bis gar nicht das Psychoanalytische, sondern vielmehr, dass Träume etwas sind, das wir alle miteinander teilen. Womit sie entsprechend auch mögliche soziale Aussagen über uns alle enthalten.
Etwas Recherche zum Thema führte uns schnell zu Charlotte Beradt, die schon einmal Träume in den 30ern gesammelt hatte: in ihrem bewegenden Buch Das dritte Reich des Traums. Und zur Bewegung des social dreaming, was wir dann natürlich auch selbst ausprobierten.
Die dabei gemachten Erfahrungen schließlich bestärkten uns in der Annahme, dass sich aus Träumen tatsächlich etwas über die Mängel unserer heutigen bzw. Vorahnungen einer zukünftigen (besseren?) Gesellschaft ableiten lässt. Wir es also wagen sollten, eine große Traumsammlung zu beginnen und deren Dokumentation anschließend auf das Theater (und in ein kleines Begleitbüchlein) zu wuchten.
Gerade heute, wo uns das Internet eine ganz andere Basis bietet, uns für unsere Träume zusammenzutun. Und damit quasi dem "System" indirekt ein Schnippchen zu schlagen.
Gewiss, die Chance des Scheiterns ist, gerade bei einem solchen Thema, groß. Aber wenn der Funke überspringt, stünde am Ende so etwas wie das vielleicht erste deutschsprachige Theaterereignis, dass nicht nur mit Hilfe der Crowd teilfinanziert wurde, sondern vor allem von der Crowd selbst handelt!
Der Versuch, das Projekt über Crowdfunding zu finanzieren, erscheint uns der Logik des Projekts entsprechend nur konsequent. Vor allem, weil Dank der kulturmut-Initiative es in diesem Falle stärker darauf ankommt, dass unser Projekt von möglichst Vielen (auch mit kleinen Beträgen) unterstützt wird, als dass wir eine exorbitant hohe Summe einfahren. Landen wir da in einem guten Bereich, gibt die Aventis Foundation den fehlenden Rest zum Ziel.
Siehe:
https://www.startnext.de/pages/kulturmut
Wobei es der Anstand gebietet, zu erwähnen, dass noch viele andere interessante Projekte unter kulturmut auch mit im Rennen sind. Es ist ein bisschen blöd, dass wir da in Konkurrenz sind und gerankt werden, als ginge es um eine Castingshow. Hier greift dann allerdings dann doch die Macht des Geldes. Je besser in dieser Hinsicht nämlich jedes Projekt von der Crowd mitfinanziert wird, desto mehr der Projekte im Rennen können in den Genuss des Aventis-Zuschusses kommen.
Also: Wir zählen auf euch!
Dream on - and keep changing the world!
helfersyndom