Die Mythen und Legenden ...
... ranken sich, tief dunkel und knorrig alt. Sie knarzen, wenn man genau hinsieht. Schon in meinem letzten kleinen Beitrag in diesem Blog, schrieb ich über einen – den Mythos des Beginnens.
Ich mag keine Geschichten - ich bin definitiv süchtig; ein Erzähl- und Verarbeitungsjunkie, ein Bildschniefer und Wortinhalierer. Würde es etwas bringen, sich Druckerschwärze zu spritzen, ich würde ... lassen wir das.
Nach dem Anfang kommen viele verschiedene Mythen, die über die Arbeit, über das Schreiben, oder den Film erzählt werden.
Na, so viel Zeit haben wir nicht mehr.
Also, machen wir einen Sprung, springt mit, vom Anfang, hin zum Ende:
Ich war etwas um die Sechzehn, in großer Verehrung sah ich ihn an. Wie er dastand, in dem Proberaum, alle fest im Griff, wir lagerten um ihn. Er sprach darüber, wie er wollte, dass wir an dem Stück arbeiteten. Die Theatergruppe, in der ich gestrandet war, hatte diesen einen vereinnahmenden Mann, diese redenschwingende Charismaexplosion. Heute ging es darum, dass wir an dem Stück zusammenschrieben, das wir Ende des Sommers einer kleinen Gruppe, die meist durch familiäres Interesse zusahen, präsentieren sollten.
Er beendete:
„...und deshalb müsst ihr brennen. Ihr müsst Leidenschaft haben und das alles muss aus euch herausfließen, durch Muse und Inspiration. Ihr schreibt für euch, ihr spielt für euch, weil ihr diesen Drang habt! Fühlt ihn!‟ Was haben wir ihn gefühlt!
Und gut keine Sechzehn mehr sein zu müssen.
Es gibt verschiedene Gründe mit dem Schreiben an einer konkreten Sache, einem Buch, einem Drehbuch, zu beginnen. Und wie das dann entsteht, da müsste man noch mal gesondert darüber diskutieren (ich hoffe ja, dass ER es liest). Aber immer geht es im letzten Schluss darum, es zu zeigen. Es los- und freizulassen.
Es ist narzisstisch und auch egoistisch; denn im Kern sagt es, dass der Autor – oder konkreter: ich – Themen, Geschichten, Beobachtungen zusammenfließen hat lassen, zu einem Konstrukt gegossen hat, dass er es so wichtig und gut findet, dass andere es lesen oder sehen sollten.
Ein Buch, das nicht veröffentlicht ist, sind nur beschriebene Seiten.
Jeder, der behauptet er schreibe, male oder sonstwaskünstel nur für sich, weil er das muss, oder so, ist entweder ausgesprochen besonders oder ein besonders guter Aussprecher von Lügen.
(Im Feinde machen war ich auch schon immer unbewusst recht gut.)
Also, diese Veröffentlichung ist wichtig, weil ich viel und hart an Drei Minuten für jeden gearbeitet habe; weil ich denke, die Themen, die dort verarbeitet und wie sie bearbeitet und aufbereitet und schlussendlich präsentiert sind, sind es wert gelesen zu werden.
Um zum Nachdenken anzuregen.
Um zu unterhalten.
Um von uns zu erzählen.
Jetzt stehe ich als ziemlicher Egoist da. Aber in diesem Falle hat sich etwas ergeben, was ihr hier supportet, was mir sehr wichtig und was nicht ganz so egoistisch ist ... Ich habe, aus verschiedensten, auch biographischen Gründen, immer versucht mit meiner Arbeit Plattformen zu schaffen, Kolleginnen und Kollegen, Freundinnen und Freunde mit zu nehmen.
Dies wird mir durch die Reihe Tabula Rasa gelingen. Mit der Eröffnung dieser Reihe bei Drei Minuten für jeden habe ich die Möglichkeit eine Buchreihe inhaltlich mit anderen Autoren zu füllen.
Wir haben schon 3996 € erreicht.
Jetzt beginnt die heiße Phase, die alles entscheidet!
Danke an alle, die schon dabei sind, an unsere Supporterinnen und Supporter und unsere bisherigen Mäzeninnen und Mäzene.
Teilt es und gebt anderen diese Plattform.
yours,
t.
