Wir Deutsche sind im Umgang mit Lebensmitteln wenig zimperlich. Im Zweifel gilt: ab in den Müll. Knapp 82 Kilogramm im Wert von einigen hundert Euro wirft jeder Bundesbürger im Schnitt weg. Zwei Drittel des Abfalls wären vermeidbar, weil die weggeworfenen Lebensmittel noch genießbar sind. Würden wir unseren Lebensmittelmüll um die Hälfte reduzieren, hätte das den gleichen Effekt auf das Weltklima, als wenn jedes zweite Auto stillgelegt würde! Im Jahresdurchschnitt wirft jeder Deutsche Lebensmittel im Wert von über 300€ weg. Täglich wirft jeder Supermarkt circa 45kg Lebensmittel in den Müll. Jeder Bauer, egal ob bio oder konventionell, muss ungefähr die Hälfte seiner Ernte vernichten, weil die Erzeugnisse wegen optischer Mängel nicht vom Handel abgenommen werden.
Mittlerweile können Menschen in Deutschland rund um die Uhr Essen kaufen. Sie haben die Wahl zwischen vielen unterschiedlichen Anbietern des gleichen Produkts. Die Vielfalt ist gewaltig. Manch eine Zutat wird nur einmal genutzt, danach verschwindet sie unverbraucht in der hintersten Ecke des Regals neben all den anderen ungenutzten Vorräten. Und: Die Preise für Lebensmittel sind in Deutschland so niedrig wie in kaum einem anderen Land in Europa, so dass dem Wert der Nahrung keine große Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Laut einer Forsa-Umfrage wird in Single-Haushalten von jungen Menschen am meisten weggeschmissen. Warst Du auch schon mal hungrig einkaufen und hattest dann viel mehr im Kühlschrank, als Du brauchst? Teile was Du zu viel hast mit anderen, statt es wegzuschmeißen. Lerne neue und interessante Leute in Deiner Umgebung kennen. Wenn die Augen, oder die Packung, mal wieder größer waren als der Magen: warum nicht gemeinsam mit Fremden essen? Und beim Nachtisch sind aus Fremden schon Freunde geworden! Das ist die Idee hinter FOODSHARING.
Die Grundidee ist also: Teilen! Es soll nie Geld fließen. Eine wichtige, ethische Komponente, die den Lebensmitteln wieder einen ideellen Wert gibt, denn sie sind mehr als eine Ware.
Mit FOODSHARING wollen wir eine Plattform schaffen, mit deren Hilfe Privathaushalte, Händler und Erzeuger ihre überschüssigen Lebensmittel anderen Menschen kostenlos anbieten können. Egal, ob man seine Speisen einfach nur abholen lassen möchte, oder ob man sich zum gemeinsamen kochen und essen verabredet: mit FOODSHARING soll eine Community entstehen, die Lebensmitteln wieder die Wertschätzung verschafft, die sie verdient haben. Liebe geht durch den Magen: sharing is caring!
Wir leben in einem digitalen Zeitalter, Smartphones und mobiles Internet bestimmen immer mehr unseren Alltag und bieten ideale Möglichkeiten unser alltägliches Leben mit Hilfe von intelligenten Applikationen zu erleichtern. Wir benutzen Communities und Datenbanken um zu reisen und Übernachtungsmöglichkeiten zu finden. Jeder der schon einmal eine Mitfahrgelegenheit genutzt hat, weiß das. Auch wer in einer fremden Stadt nächtelang auf einer Couch surft weiß, dass es hier nicht nur um Geld sparen geht: man macht auf diesem Weg immer neue und interessante Bekanntschaften, aus denen sich auch Freundschaften und Beziehungen entwickeln.
Jeder, der Lebensmittel übrig hat, zu viel eingekauft hat oder weil er in den Urlaub fährt, unerwartet zum Essen eingeladen wurde, die Früchte seiner Obstbäume nicht alle verwerten kann usw. trägt den Überschuss in die FOODSHARING Datenbank ein. Man kann dann von seinem jeweiligen Standort erkennen, wer im Umkreis von xx Kilometern Lebensmittel im Angebot hat und diese dann abholen oder sich zu einer gemeinsamen Kochaktion verabreden.
Die FOODSHARING Datenbank soll es für jeden einfach und bequem möglich machen Lebensmittel zu teilen, bevor man sie unnötig im Müll entsorgen muss. Somit hat man nicht nur die Möglichkeit eine gute Tat zu vollbringen, indem man Lebensmittel teilt anstatt sie wegzuwerfen, sondern man kann auch kostenlos beim Nachbarn, hinter dem Supermarkt, beim Bäcker, oder beim Bauern auf dem Feld, Lebensmittel abholen. Über die FOODSHARING Community kann man auch neue Freunde treffen um gemeinsam zu kochen und zu essen. Denn Essen hält nicht nur Leib und Seele zusammen, der Esstisch ist auch der einzige Ort, wo man sich niemals während der ersten Stunde langweilt.
Die Zielgruppe:
Es überschneiden sich hier idealerweise zwei Zielgruppen. Die größte Zielgruppe der Lebensmittelverschwender (junge Menschen unter 39 Jahren), ist auch gleichzeitig die Zielgruppe der Community und App User.
Lebensmittelverschwendung ist unserer Ansicht nach eines der größten und meist übersehenen Probleme unserer Generation. Unsere Großeltern hatten ein ganz anderes Verhältnis zum Essen als wir heutzutage. Innerhalb von nur zwei Generationen haben wir uns zu einem Volk von Verschwendern entwickelt. Wir verschwenden und vernichten bis zu 50% der für uns produzierten Nahrung, auf ihrem Weg vom Feld bis zu unseren Esstischen. Viel von dem was wir essen wird unter teilweise sehr fragwürdigen Bedingungen auf anderen Kontinenten für uns produziert. Und wir leisten es uns, diese Ressourcen einfach ungenutzt in den Müll zu werfen. Gleichzeitig leiden auf unserem Planeten eine Milliarde Menschen täglich Hunger und sind Unterernährt.
Wir brauchen Eure Unterstützung um den Grundstein für eine moderne Plattform zu legen, mit deren Hilfe es möglich ist die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren.
Um die FOODSHARING Web-App zu entwickeln, muss eine Datenbank und ein Web-Interface programmiert werden. Die Mittel dienen dazu, eine Beta-Version mit den wichtigsten Grundfunktionen der Plattform in Auftrag zu geben. Um die FOODSHARING App und Community anschließend weiter zu entwickeln und mehr Features hinzuzufügen, werden weitere Mittel benötigt. Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen hat bereits die Absicht erklärt, uns bei dem Ausbau der Plattform finanziell zu unterstützen. Außerdem sind Kooperationen mit Stiftungen und Unternehmen möglich, um den Finanzbedarf für die Fortentwicklung sicherzustellen.
Mit Eurer Unterstützung wird es möglich, die FOODSHARING Datenbank zu schaffen, in der überschüssige Lebensmittel eingetragen werden können. Man wird sich auf FOODSHARING anmelden können, um via eMail automatisch über kostenlose Lebensmittelangebote in der Umgebung informiert zu werden. Außerdem wird es Funktionen zur Bewertung der Transaktion geben und die Möglichkeit sich zu gemeinsamen Kochaktionen und zum Essen zu verabreden.
Um die FOODSHARING Beta-Version mit den Mitteln aus dem Crowdfund realisieren zu können, haben sich alle Beteiligten Programmierer, Designer, und Projektmanager bereiterklärt, für die Hälfte der sonst üblichen Stunden- und Tagessätze zu arbeiten!
Die FOODSHARING Idee ist im Sommer 2011 entstanden, während der Zusammenarbeit im Rahmen des Kinostarts des vielbeachteten Dokumentarfilms «Taste The Waste» zwischen Regisseur Valentin Thurn und Sebastian Engbrocks, der die «Taste The Waste» Social Media Kampagne gegen Lebensmittelverschwendung leitet.
«Taste The Waste» Film Trailer: http://tastethewaste.com/info/film
«Taste The Waste» YouTube Kanal mit Tipps zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung: http://www.youtube.com/foodwastetv
Angeregt durch den Film «Taste The Waste» und die breite öffentliche Diskussion, die der Film zum Thema Lebensmittel-Verschwendung angeregt hat, war ein web-basierter Lösungsansatz für die Problematik in den Privathaushalten naheliegend. Anfang 2012 kam ein Konglomerat aus freiberuflichen Programmieren, Webdesignern, und einer TV-Redaktuerin auf eine ähnliche Idee. So ist aus der Vision ganz unterschiedlicher Menschen ein gemeinsames Projekt entstanden.
Durch das Netzwerk gegen Lebensmittelverschwendung, was im Zuge der Recherchen zu dem Film und dem Buch «Die Essensvernichter» um Filmemacher und Buchautor Valentin Thurn herum entstanden ist, wird es uns möglich sein das FOODSHARING Projekt stetig weiter zu entwickeln.
«Die Essensvernichter» Warum die Hälfte aller Lebensmittel im Müll landet und wer dafür verantwortlich ist: http://www.essensvernichter.de/
Helft uns heute dabei, den Grundstein für das FOODSHARING zu legen. Auf das der Samen in fruchtbarem Boden gedeiht. Wann, wenn nicht jetzt? Wer, wenn nicht wir alle?
Die Lebensmittel-Tauschbörse startet in Kürze!Willst du informiert sein, wann es losgeht, dann trage Dich hier ein: www.foodsharing.de
Wir freuen uns Euch berichten zu können, dass www.biocompany.de als erster Supermarkt in Deutschland die App auf www.foodsharing.de in ihren Filialen einsetzen wird, um Lebensmittel vor der Tonne zu retten!Sprecht mit uns, gebt uns Euer Feedback, stellt Fragen, gebt Anregungen, macht mit!Dazu gibt es die foodsharing Gruppe auf Facebook: http://on.fb.me/Kompetenzgruppe