Refugees Welcome
Um die Unterstützungslandschaft für Geflüchtete ist es bekannterweise denkbar schlecht bestellt. Auch aus institutioneller Sicht gibt es große Lücken und Problemfelder. So wird im Landkreis Leipzig die Flüchtlingssozialarbeit seit Beginn 2021 nicht mehr von unabhängigen Trägern geleistet, sondern vom Landratsamt selbst. Die Behörde, welche mit dem Untergebiet der Ausländerbehörde die Aufgabe hat, sich mit Abschiebungen und Leistungen auseinanderzusetzen und im Generellen das Leben für geflüchtete Menschen meist eher schwerer als leichter macht, soll nun also beratend zur Seite stehen, um darüber aufzuklären, wie ein langfristiger und dauerhafter Aufenthalt und eine deutsche Staatsbürgerschaft möglich werden können? Wir sehen darin einen immensen inhaltlichen Widerspruch!
Weiterhin kann es nicht sein, dass Initiativen für ihre Förderung auf die Gunst und das Wohlwollen eben dieser Behörde angewiesen sind. Aus diesem Grund braucht es Unabhängigkeit für unabhängige Arbeit!
Ihr könnt diese Unabhängigkeit unterstützen, zum Beispiel mit diesen handgefertigten Taschen in unserem Onlineshop!
Seit seiner Gründung im Jahr 1991 setzt sich auch der Sächsische Flüchtlingsrat e.V. für die Interessen und Rechte von Geflüchteten und Asylsuchenden in Sachsen ein. Der Verein berät Menschen vor, während und nach ihrem Asylverfahren in Belangen rund um das Asyl- und Aufenthaltsgesetz sowie zur Bleiberechtsperspektive. Zudem bietet der Verein Informationen und Beratung im Bereich der Arbeitsmarktintegration. Mit seiner Öffentlichkeitsarbeit dokumentiert, veröffentlicht und kritisiert der Verein menschenrechtliche Missstände im Bereich Asyl und Migration in Sachsen.
„Aber Unabhängigkeit und Bequemlichkeit gehen selten Hand in Hand. So bleiben wir lieber unabhängig im Kampf für Geflüchtete und gegen Ungerechtigkeit, als dass wir langjährige Ideale aufgeben.“
Zu guter Letzt noch ein paar Worte von Pudding über die heutige Etappe und Soziale Arbeit im ländlichen Raum: "Heute war ein Abstiegstag und ich habe viel Zeit damit verbracht, Kletter*innen am Col dei Bos und am Tofana die Rozes zuzuschauen, wie sie sich die beeindruckenden Felswände hocharbeiteten. Da hatte ich doch glatt Sehnsucht - auch, wenn mein Körper das gerade nicht will. Irgendwann am Nachmittag bin ich dann in Cortina d'Ampezzo angekommen und habe mir ein italienisches Eis gegönnt. Ein bisschen Belohnung muss auch sein, wenn ich schon nicht weiß, ob ihr mittlerweile das Fundraising auf 35.000€ gebracht habt, was von unserer Idealsumme 50% wären.
Ich mache mir aktuell tatsächlich hauptsächlich darüber Gedanken, denn je mehr ich mich an die Einsamkeit gewöhne, desto mehr wird mir bewusst, dass diese Einsamkeit nicht glücklich macht und einsam ist man* im ländlichen Raum schnell, ob als Geflüchteter Mensch oder als Jugendlicher. Umso wichtiger ist es, dass wir unabhängige Arbeit im ländlichen Raum aufbauen und nun genau heute am Tag, als Esther Bejarano verstorben ist, ist es umso wichtiger, daran zu glauben, dass es Soziale Arbeit in ländlichen Räumen gibt, welche sich nicht irgendwelchen Neutralitätsfantasien oder sich zu Gunsten ihrer Förderung der konservativen Politik unterwirft. Der Staat wird uns nicht helfen, also helfen wir uns und ich denke Esther hätte dies ebenso gesehen."