Regen, Regen und noch mehr Regen
Empowerment und Selbstermächtigung sind gigantische Worte. Dennoch sind sie Teil einer immens wichtigen Entwicklungsphase junger Menschen. Ihnen Raum und eine Struktur zu geben, sich selbst zu organisieren, formt und bildet sie. Sie lernen Kompetenz und Selbstvertrauen, sehen was sie selbst schaffen und erkennen die Möglichkeiten ihre eigenen Interessen und Wünsche, - ganz fern und unabhängig von erwachsenen Personen - zu erfüllen und umzusetzen.
Solche Erfahrung werden zum Beispiel durch Orte wie die Alte Spitzenfabrik und das AZ Conni möglich – umso wichtiger ist es, diese sind zu erhalten!
„Unsere Aufgabe als progressiver Verein ist deshalb immer auch, in der Öffentlichkeit klar zu machen, warum es uns braucht: Für unkommerzielle Kultur, für selbstorganisierte Jugendarbeit, für diskriminierungssensible Bildung. Eine demokratische Gesellschaft braucht selbstorganisierte Projekte!"
Das AZ Conni feiert dieses Jahr bereits seinen 30. Geburtstag. Unkommerzielle Kulturangebote, progressive Jugendarbeit und kollektive Kinderbetreuung haben sich in all diesen Jahren als feste Säulen des Engagements des AZs etabliert. Die räumlichen Möglichkeiten hierfür bilden ein Veranstaltungssaal, eine Kneipe, der Kinderladen, der Buchladen König Kurt sowie das Außengelände des AZ Conni.
Außerdem gibt es gute Neuigkeiten: wir konnten nochmal mit Quartiermeister quatschen und sie haben uns die Chance auf zwei weitere Bierverkostungen für euch eingeräumt. Solltet ihr also traurig gewesen sein, dass es keine Bierverkostungen mehr gab, habt ihr nun noch dreimal die Möglichkeit dazu! (An eurer Stelle wäre ich schnell, die letzten waren binnen drei Tagen vergriffen.)
Während es mit unserer Fundraising-Kampagne weiter bergauf geht, kämpft sich Pudding in den Alpen durch den fünften verregneten Tag in Folge: "Tag 5 im Regen: Tabak alle, Kaffee alle und morgen noch einmal 29km, um in Tolmezzo anzukommen und dann wieder auf der ursprünglichen Route zu sein. Aktuell habe ich mein Nachtlager neben einem verlassenen und eingefallenem Schafstall aufgebaut und hoffe, dass der Wind in der Nacht nicht dreht und das Tarp mich halbwegs trocken hält. Ich bin heute einen Klettersteig für Handyempfang hochgestiegen und musste dabei wieder über Schneefelder, die mittlerweile Eisfelder geworden sind. Zum Glück ist alles gut gegangen und jetzt hoffe ich, dass es ab morgen endlich besseres Wetter gibt und ich nach meinem Pausentag die letzten Etappen auch noch halbwegs ordentlich zu Ende bringen kann. Ich bin schon sehr gespannt, in Triest in das Fundraising zu schauen, um zu sehen, ob sich all die Ängste und das aktuell sehr starke Heimweh auch gelohnt haben. Heute habe ich mit zwei älteren Bergsteigern aus Österreich ein ziemlich langes Gespräch auf einer Hütte über die Sozialsysteme in Deutschland und Österreich gehabt, was sehr spannend war. Zum Ende haben sie mir noch etwas Geld gegeben für die weitere Wanderung, was ich tatsächlich sehr gut gebrauchen kann, denn meine privaten Reserven für den Weg nach Triest sind fast aufgebraucht. Ich hoffe, dass das Konzert heute an der Spitzenfabrik ein voller Erfolg war und die Kids und alle Gäste einen schönen Nachmittag hatten. #saveyourhinterland und entschuldigt meine Lethargie, aber 5 Tage im Regen haben ihre Spuren hinterlassen. Ist ein bisschen so, wie der ständige Rechtfertigungskampf gegen die Institutionen in der Sozialen Arbeit!"