Subkultur im Hinterland
Welcome back! Zwei wohlverdiente Pausentage liegen hinter Pudding und uns hier zuhause. Doch nun geht es weiter in einen längeren Abschnitt. Habt ihr schon mitbekommen, dass wir knapp 50% unseres ersten Startnext-Zieles erreicht haben? Dass ist doch ein guter Grund um nochmal gründlich in die eigenen Taschen zu schauen und die 20.000 € schleunigst voll zu machen.
Ansonsten seid ihr natürlich gern gesehene Gäst*innen in unserem Onlineshop:
Heute wollen wir euch auf eine wichtige Aktion des Bon Courage e.V. aus Borna aufmerksam machen. Unter dem Hashtag #BonCourageBleibt! - Mit deiner Spende! startete der Verein Ende letzten Jahres kurzfristig eine Spendensammlung, nachdem ein Förderantrag abgelehnt wurde und wichtige Unterstützungsstrukturen und Schutzräume für geflüchtete Menschen im ländlichen Raum plötzlich wegzubrechen drohten. Zur Unterstützung des Spendenaufrufs sammelte der Verein zu jener Zeit auch Stimmen geflüchteter Menschen, die von ihren Berührungspunkten mit dem Verein berichten und aufzeigen, welche Bedeutung derartige Projektstrukturen vor allem im ländlichen Raum haben.
Einige dieser Stimmen wollen wir heute veröffentlichen. Eine davon ist beispielsweise die von Sha Mohammad S.:
„Von Anfang an hat mir Bon Courage in jeder Situation geholfen und alle meine Probleme werden in diesem Büro gelöst. Ich habe viel mit Bon Courage erlebt, zum Beispiel Fußball- und Volleyballturniere. Außerdem ist meine Frau in der Frauengruppe wo sie die deutsche Sprache besser lernen und verstehen kann. Für uns wäre es eine Katastrophe, wenn es Bon Courage nicht mehr geben würde.“
Neben der Vorstellung der wichtigen Arbeit dieses Vereins wollen wir noch einen Blick auf Puddings letzte Tage werfen:
"In den letzten beiden Tagen hatte ich wunderbare Gespräche mit Thomas vom ost west club und mit Heiner vom Stranglerhof. Ich habe dabei wieder unheimlich viel über die Subkultur in Wäldern und zwischen Bergen erfahren und dass Völs am Schlern, nahe Bozen eine ziemlich große Alternative Szene in den 1980er hatte, die leider zu trauriger Berühmtheit durch den Film "Kanüle Bergwelten" von Andreas Pichler kam. Denn in den abgelegenen Tälern und Hochplateaus, wie dem Schlern, traf sich eine harte Heroinszene, um ungestört zu konsumieren. In diesem Atemzug wurde mir auch von einem katholischen Pfarrer berichtet, der versucht hat, sich dem Problem durch bedürfnisorientierte Jugendarbeit anzunehmen. Heute ist die Gegend rund um Bozen stark geprägt von Auseinandersetzungen zwischen faschistischen italienischen und faschistisch angehauchten deutschnationalen Bewegungen. Beides ziemlicher Irsinn. Die einen wollen heim ins Reich, die anderen sind durch Casa Pound geprägt.
Was die Jugendarbeit betrifft, ist hier mittlerweile ebenso Ebbe wie in unseren ländlichen Räumen, denn alles wird dem Tourismus untergeordnet und da stören Jugendliche natürlich, besonders, wenn sie mal laut sind oder auf öffentlichen Plätzen abhängen. Erinnert mich ein bisschen an den Landkreis Leipzig und die aktuellen Geschehnisse in Grimma. Interessant war es auch, zu erfahren, dass - anders als in Deutschland - hier geflüchtete Menschen nach ihrer Ankunft gleich arbeiten dürfen, was im Sinne der Integration auch voll Sinn macht.
Lustig war heute ein Anruf der LVZ, die scheinbar noch nicht mitbekommen hat, was wir hier tun, denn sie haben gefragt, ob wir an der Idee, selbst eine Skatehalle zu bauen, festhalten! Da frag ich mich doch: was tun wir alle gerade?????
Ansonsten bin ich heute einen wunderschönen Steig den Schäufelsteig hinauf zum Schlernhaus Seiseralm gelaufen und bin sehr beeindruckt von den Dolomitengipfeln, welche mich gerade anschauen und ich habe mir mit dem Monte Pez mal wieder einen Gipfel geholt. :-)"