Crowdfunding since 2010

Hühnerhaltung ohne Kompromisse

Hofhühner zurück auf den Bauernhof! Lasst uns zeigen, dass es möglich ist, eine vielfältige, unabhängige und bäuerliche Hühnerhaltung aufzubauen. Mit Hühnern, die einen Platz im Betriebskreislauf haben. Mit Hennen, die nicht nach einem Jahr ausgelaugt ausgetauscht werden müssen. Mit Hähnen, die genug Zeit bekommen, zu einem tollen Produkt zu wachsen. In den letzten Jahren habe ich dafür sehr viel Wissen, Erfahrungen und alte Hühnerrassen zusammengetragen - jetzt soll der nächste Schritt folgen.
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Funding period
6/13/19 - 7/15/19
Realisation
Ab August 2019
Website & Social Media
Minimum amount (Start level): 10,000 €

Jetzt kann ich die Arbeit mit Rassehühnern aufnehmen, für uns und andere weiterentwickeln, eine Vermarktung aufbauen und alles aufarbeiten und veröffentlichen.

City
Wilzenberg-Hußweiler
Category
Agriculture
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24.07.2020

Ein Jahr Hofhuhn-Crowdfunding

Ingmar Jaschok
Ingmar Jaschok6 min Lesezeit

Vor einer Woche war es ein Jahr, dass wir unser Crowdfunding erfolgreich abgeschlossen haben. Es war ein wirklich intensives Jahr, wie viele von Euch haben daran feststellen können, dass einige der für August vergangenen Jahres vorgesehenen Dankeschöns erst nach und nach eingetrudelt sind.

Überhaupt wird es wahrscheinlich wenig Kampagnen gegeben haben, bei denen zu den Dankeschöns im Nachhinein noch so viel Kommunikation nötig war. Dank Corona mussten wir unsere Führungen und Workshops dieses Frühjahres samt und sonders absagen und andere Lösungen für die Dankeschöns finden. Durch den Fuchsangriff im November waren auch die Eier-Dankeschöns Teil der Kommunikation und wir haben für die meisten alternative Lösungen gefunden. Ein paar Beträge habe ich aber auch zurücküberwiesen, weil die Unterstützung in meinen Augen für beide Seiten etwas positives sein sollte und ich für die Unterstützung dankbar bin, aber nicht erpresst werden möchte. So viel zu dem Thema: gestern kam Nachricht von unserem Metzger, dass die Überraschung für die alternativen Picknick-Carepakete fertig ist.
Nachdem wir heute endlich die letzten Unterstützer-Taschen auf den Weg gebracht haben, sind als nächstes die Picknickpakete und die benannten Hennen dran und die Klärung der alternativen Dankeschöns für diejenigen, deren ursprüngliches Dankeschön nicht in der Form umsetzbar war.

Dafür, dass so viel Verständnis für die Dynamik unseres ja wirklich sehr dynamischen Projektes herrscht, bin ich sehr dankbar. Dadurch, dass so viel Entwicklungsarbeit zu leisten war und noch zu leisten ist, haben sich Dinge verändert und diese Veränderung haben alle mitgetragen. Vielen Dank dafür!

Bei den Hühnern ist gerade Hochphase. Die Hähne stehen kurz vor der Schlachtreife und veranstalten ein Krähkonzert, das sich gewaschen hat. In einem Monat haben wir Schlachttermine und werden dann die Brathahn-Dankeschöns rausschicken. Auch da bin ich sehr gespannt, wie das Feedback sein wird. Ich hoffe sehr, dass sich nicht zu viele Lieferadressen geändert haben.

Die ersten der jungen Hennen, die Anfang März geschlüpft sind, fangen gerade an, Eier zu legen. Ein Teil wird die nächsten Tage abgeholt und findet auf dem Erdhof in Seewalde ihr neues Zuhause. Von dort aus werden sie einige Berliner Restaurants und Geschäfte mit besonderen Eiern versorgen können. Ein weiteres Hofhuhn-Projekt kommt gerade in Kürten im Bergischen Land zustande. Eine junge Bioland-Bäuerin ist Feuer und Flamme und hat schon einen Teil meiner Zuchttiere übernehmen können, um noch in diesem Jahr für sich selbst eine Herde aufzubauen und im kommenden Jahr andere Betriebe dabei unterstützen zu können. Dank Eurer Unterstützung konnte ich ihr schnell und einfach einen Grundstock an Bio-zertifizierten Zuchttieren zukommen lassen. Ein Punkt, der mich selbst zwei Jahre gekostet hat, bis ich so weit war, wie sie es schon nach ein paar Wochen sein konnte.

Andere Betriebe musste ich aber auch enttäuschen, weil ich eben nur eine begrenzte Anzahl von Tieren ausbrüten und aufziehen konnte und wollte und die Nachfrage sehr groß ist.

Bei meiner Schwester auf dem Schwalbenhof in Berschweiler bei Kirn geht ihr eigenes Hofhuhn-Projekt ebenfalls ins zweite Jahr. Mitte und Ende September hat sie bereits Termine für ihre Hähne, die wir über den Online-Fleischvermittler Besserfleisch.de anbieten können. Besserfleisch ist für viele von Euch der Grund, dass ihr diese Mail bekommt: May, die Gründerin der Plattform hat unser Crowdfunding vergangenes Jahr in ihrem Newsletter sehr empfohlen und bietet jetzt für einige kleine Betriebe die Möglichkeit, das tolle Hahnenfleisch mit interessierten Essern zusammen zu bringen. Dadurch, dass meine Schwester keine große Öffentlichkeitsarbeit betreibt, haben wir schon sehr krass festgestellt, wie viel Kommunikation es braucht, um das festgebrannte Bild der massigen Broilerhähnchen aus den Köpfen zu bekommen. Dadurch, dass Besserfleisch sich nie auf halbgare Fleischhybridhuhn-Geschichten eingelassen hat, ist es jetzt ein Partner, der super ist, um die - ja immer nur ein oder zwei Mal pro Jahr und Betrieb - anstehenden Schlachttermine zu bündeln und so an einem Ort regelmäßig gutes Hahnenfleisch anbieten zu können.

Ebenfalls in den nächsten Wochen wird ein ordentlicher Teil der Junghennen die Reise in die Gegend von Lübeck antreten. Dort wird auf dem Hof Windberg in Kasseedorf in Zukunft das Zentrum des Hofhuhn-Projektes sein. Dort wird auch der Schlachtraum entstehen, von dem in der Kampagne die Rede war und dort werde ich in Zukunft auch den Stoff für die versprochene Aufarbeitung sammeln. Ich bin von einer tollen Fotografin angesprochen worden, die schon seit längerem alternative Foodprojekte begleitet und sie wird unsere Arbeit auf dem Hof Windberg begleiten und am Ende werdet ihr nochmal die Möglichkeit haben, die Dinge, die wir dank des Crowdfundings umsetzen können in wunderschönen Bildern mitzuerleben.

Hier auf dem Bornwiesenhof wird es ebenfalls weiter eine kleine Herde des Hofhuhn-Projektes geben. Mit meinem Vater habe ich seine Wünsche und Vorstellungen durchgearbeitet und wir werden eine etwa 70-köpfige Herde Legehennen haben. Ausgebrütet wird der Nachwuchs in der großen Brutmaschine meiner Schwester und geschlachtet werden die Tiere in einem kleinen Betrieb etwa 25 Minuten Autofahrt von uns entfernt. Dort sind wir mit den 70-100 Tieren, die wir aufs Mal anmelden - gemeinsam mit dem Hof meiner Schwester - der größte Kunde. In den aktuellen Zeiten mit Schlachthofskandalen vielleicht eine schöne Sache, um sie in den Raum zu werfen: es gibt auch noch diese kleinen Betriebe und dank des Crowdfundings können wir ihnen etwas dabei helfen, weiter wirtschaften zu können.

So weit so gut. Falls es Fragen gibt, dann fragt sehr gerne. Meine Mailadresse ist [email protected] - dort lese ich sehr viel regelmäßiger als hier auf Startnext (Asche über mein Haupt). Ansonsten dürft ihr natürlich auch gerne im Social Media mitlesen und teilnehmen.

Im Hintergrund gackert die ganze Zeit eine unserer Silverudds-Zuchthennen, ich denke, ich gehe mal nachschauen, ob sie ein Ei gelegt hat. Das ist ein sehr klischeehaftes Ende, aber es lenkt mich tatsächlich seit ein paar Minuten schon ab und bringt mich fast dazu, mich kurz zu fassen. Ganz hat es nicht geklappt, es gab einfach zu viel zu berichten.

Wieder mal vielen Dank für die Unterstützung - ich glaube, es hat sich wirklich gelohnt. Die Sache kommt immer mehr ins Rollen und ich habe ein paar tolle Mitstreiter*innen gefunden, die bereit sind, auf die Karte Rassehuhn zu setzen und es werden immer mehr, wobei auch die Partnerschaft bei der Fleischvermarktung etwas wichtiges ist, denke ich. Dort werde ich in Zukunft viel mit zu tun haben. Es ist viel geschafft, aber auch noch viel zu tun..

25.06.2019

Danke.

Ingmar Jaschok
Ingmar Jaschok3 min Lesezeit
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Hofhuhn
Ingmar Jaschok
Hußweilerstraße 38
55767 Wilzenberg-Hußweiler Deutschland
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Das Hofhuhn-Projekt
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