Püttlingen und der Witz!
Viele der Püttlingen Lieder sind witzig, zumindest sagt das mein Publikum, nach einem dieser gelungenen Lieder-Abende. Das war einst nicht anders. Es folgt eine kleine Zitatensammlung, zu dem Wirken Püttlingens in seiner Zeit.
„Der geistreiche, leicht pointierende, fast französisch angehauchte Ton, den Vesque in den Vortrag namentlich seiner humoristischen Lieder zu legen wusste, war ganz einzig.“ Kein geringerer als Hector Berlioz lobte diese Kompositionen als „Meisterstücke von Humor, Phantasie und Grazie“.
Hier zeigt sich die überragende Begabung Vesques zur musikalischen Umsetzung von Ironie und Witz.
Auch der Musikkritiker Hanslick bemerkt 1888 „Viele dieser Gedichte sind Erzeugnisse des Witzes und der Ironie, also musikalischem Ausdruck schwer zugänglich. Allein gerade diese scheinen den Esprit in Vesque zu reizen und seinen musikalischen Witz zu wecken.” Und an anderer Stelle führt Hanslick aus, dass Vesque „eine bedeutende Begabung für die Darstellung des Komischen in der Musik” zuzusprechen sei. In dieselbe Richtung geht die Anmerkung des Musikgelehrten Ambros in der „Wiener Abendpost” vom 11.7.1873 „Wir glauben oft, echtesten Schubert zu hören, durchaus aber keinen Nachahmer Schuberts. Zudem hat Hoven (Künstlername von Vesque von Püttlingen) für musikalische Komik ein Talent, welches außerordentlich zu heißen verdient.”
Püttlingen hat sich für die Verbreitung seiner Werke denn auch eine Künstlerin gesucht, die seiner Vorstellung von Ironischem Witz entspricht:
In einer Originalausgabe der "Heimkehr" von 1851 findet sich eine handschriftliche Widmung Vesque von Püttlingens an die damals sehr berühmte Sängerin und Schauspielerin, Agathe Auguste Knopp, geschiedene Fehringer: „Der genialen Künstlerin Auguste Fehringer zur freundlichen Erinnerung". Als Schauspielerin gefiel Auguste Fehringer besonders in den Rollen, in denen sie ihre lebenfrische Komik zur Geltung bringen konnte.
