Pressung von 1.000 Exemplaren der Live-CD „Ja, sehr gern! Gemachte Erinnerungen.“ mit 12 Titeln und 16-seitigem Booklet.
Seit 2003 haben die musikalischen Mitstreiter des Kleinkunstkollektivs „Nobody Knows“ jedes Jahr ein Album veröffentlicht. 2018 nicht. Am 21. und 22.09.2018 haben sie dafür mit dem Sinn-Phonie-Orchester der Musik- und Kunstschule (Stendal) und dem Theaterchor des Theaters der Altmark zwei Konzerte in Ton und Bild aufzeichnen lassen. Man nennt das gemeinhin „Live-DVD“ und „Live-Album“. Die Titel sind aufgenommen, gemixt und gemastert. Die Kameraaufzeichnungen sind in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht und stimmungsadäquat mit sogenannten Schnitten versehen. Kurzum: DVD und CD sind fertig. Zur Veröffentlichung sind zwei Formate geplant: ein 12-Titel-Album mit 16-seitigem Booklet. Vor allem aber das DVD-CD-Paket mit 48-seitigem Book-Band. Also eigentlich eine Art kurzes Buch mit Album und digitaler Video-Kassette im Buchrücken und -bauch. „Kunstschaffende“ produzieren ihre „Werke“ nicht selten, damit andere an ihnen teilhaben können. Bei uns ist das auch so. Es geht also darum, dass Musik und Bild zu denen kommen, die dem grundsätzlich positiv gegenüberstehen. Aber wer ist das?
Weltweit warten dutzende Menschen auf diese Veröffentlichung, um Titel aus 15 Jahren Bandgeschichte mit Orchester und Chor anhören und vor allem -sehen zu können. Es sind sogar mehr als vier Dutzend Wartende, weil insgesamt über 80 Musiker an dem Projekt beteiligt waren. Zumindest die wollen „Ja, sehr gern!“ gern für zuhause haben. Womöglich gibt es aber auch andere, die mal reinhören und -schauen wollen. Diese Zielgruppe unbekannter Größe gilt es nun, für dieses Projekt zu gewinnen. Wenn man eine monetäre Vergütung erhält, fühlt sich das für das eigene Konto immer besser an, als wenn man selbiges mit sogenannten Ausgaben belastet. Außerdem gilt: Wenn man ein kleines Glas mit Wasser füllt und damit eine große Flasche befüllen soll, muss man schon nachschöpfen. Oder aber mehrere Gläser arbeiten gemeinsam. Morgens geht die Sonne auf. Manchmal schneit es aber auch. Lirum, larum: Jeder weiß, dass es hier um Geld geht. Und selbiges benötigen wir, um die Finanzierung der Herstellung gewährleisten zu können. Sapperlot!
Der große Gesellschaftssatiriker und Teilzeitphilosoph Pumuckl hat gesagt, dass alles, was sich reimt, auch gut sei. Also nehmen wir das wörtlich und rufen eine gereimte Volksweisheit auf den Plan: „Einem geschenkten Gaul / schaut man nicht ins Maul.“ Warum sollte man also dieses Projekt unterstützen? Ohne gemeinschaftliche Finanzierung kein Live-Album, geschweige denn die Live-DVD. Dann wäre die ganze bisherige Arbeit für den rückseitigen Mittelbereich. Das würde zwar hauptsächlich all jene stören, die die Arbeit geleistet haben und stellt auch keine gute Handlungsmotivation dar, aber gesagt musste es dennoch werden. Um aber auch unsinnige Fragen mit gebotenem Ernst zu beantworten: Man kann „spenden“, weil man nicht mehr weiß, wohin mit dem vielen Geld. Man kann aber auch unterstützen, um sich besser zu fühlen. In den meisten Fällen werden sich wohl Unterstützer finden, die – gemäß „quid pro quo“ – eine Gegenleistung erwarten. Und die finden sich bei den „Dankeschöns“.
Fred wird wahrscheinlich die Lippen zu einem zufriedenen und glücklichen Säuseln spitzen und sich drei Minuten lang immer und immer wieder verbeugen, obwohl es keiner sieht. Aron wird sich auf den Boden schmeißen, um einen Auszug aus seinem Theaterstück „Die Raupe“ zu präsentieren. Marcel wird sein Haarteil mit den Federn dran aufsetzen, einen Tomahawk in die rechte Hand nehmen, um ein Feuer tanzen und dabei „hojohojo“ singen. Max wird das Ganze filmen und wahrscheinlich lachen müssen. Danach wird die Pressung der CD oder aber auch des CD-DVD-Pakets bezahlt sowie weitere Nebenkosten wie GEMA-Lizenzen, FSK-Meldung u.ä. beglichen.
Die zeitlose Idee, dass Formen des Miteinanders immer geeigneter sind, etwas zu bewegen, als Einzelgänge. Wenn die Frage aber in Erfahrung bringen möchte, welche konkreten Personen im arbeitenden Hintergrund agieren, so sei dies beantwortet mit: Nobody Knows, deren Identität strengster Geheimhaltungspflicht unterliegt. Prosodia, der Verlag der Unbekannten. Ein bärtiger Typ, der wenig schläft, dafür aber zu viel arbeitet. Da stehen bestimmt auch noch andere, aber die haben diese Zauberdecke von Harry Potter, so dass man die nicht sehen kann, solange sie sich nicht selbst zu erkennen geben.
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