Jintox Gaming - Die Idee zum Gamerhaus
Im Jahr 2014 reisten meine Frau, unsere damals 1 1/2 jährige Tochter und ich nach Indonesien. Wir besuchten dort zum ersten Mal die Familie meiner Frau. Zu dem Zeitpunkt waren wir bereits drei Jahre zusammen, hatten es aber aus den verschiedensten Gründen nicht geschafft, schon vorher in die Heimatstadt Sukabumi zu reisen. Im Vorfeld hatten wir uns viel über das Land und die Leute, sowie die Geschichte und die reichhaltige Kultur unterhalten, jedoch nie über die berüchtigten "Warung Internet", kurz "Warnet".
"Warnets" sind kleinere bis mittelgroße Lokale, in denen mehrere Computer, inklusive Monitoren, Tastatur und Maus, so wie Boxen oder Headsets im gesamten Lokal aufgestellt sind. Hier können die meist männlichen Besucher alle möglichen Online-Games spielen.
Die Computer sind in der Regel so ausgestattet, dass aktuelle Onlinespiele mit niedrigen bis mittleren Details dargestellt werden können. Preislich bewegen sich diese je nach Lokal zwischen 250 und 350 €.
Für europäische Verhältnisse sind auch die Sitzmöglichkeiten eher dürftig: Hier links im Bild, waren es sogar noch vernünftige Stühle. In anderen Warnets gab es teilweise nur Hocker oder sonstige Sitzmöglichkeiten ohne Rückenlehne.
Alles in allem eine ungewohnte Erfahrung, welche aber für die Spieler vor Ort absolut normal ist.
Sehr ungewöhnlich, aber wahnsinnig gut organisiert, ist das Bezahl-Modell, welches in den allermeisten Warnets verwendet wird.
Hier kann man einen Code mit Spielzeit erwerben, welchen man innerhalb von 7, 14, 21, oder 30 Tagen verbrauchen muss. Nach dieser Zeit verfällt die unverbrauchte Spielzeit und ein neuer Code wird fällig. Je nach gewähltem Verbrauchszeitraum, sowie Menge an gebuchten Stunden, kostet eine Stunde Spielzeit zwischen 3.000 und 10.000 indonesischen Rupiah, umgerechnet also 20 bis 60 Cent. Wahnsinnig günstig.... aber eben auch mit wenig Komfort.
Nach meinem ersten Besuch in so einem Warnet (Natürlich musste ich als alter Zocker das Ganze mal ausprobieren), stellte ich mir relativ bald die Frage, warum die Leute es vorziehen in solch einem Lokal zu spielen, als zuhause unter dem eigenen Dach.
Schnell kam ich auf drei Antworten:
1. Sind die Häuser in Indonesien kleiner als hier in Europa, die Familien aber meistens größer. Es herrscht also Platzmangel.
2. Liegt das durchschnittliche Einkommen außerhalb Jakartas (Hauptstadt Indonesiens und zentraler Platz weltweit agierender Firmen) bei etwa 180 - 200€ monatlich. Ein eigener Computer ist somit absoluter Luxus.
3. Dienen Warnets als Anlaufstelle und Treffpunkt für viele Freunde und Arbeitskollegen. Hier können sie ungestört ihrem Hobby nachkommen und sind außer Reichweite von Eltern, Geschwistern, Ehepartnern und Kindern.
Zurück in Deutschland angekommen, sprach ich mit Freunden, zeigte Bilder und schilderte meine Erlebnisse. Für alle waren die Anblicke ungewohnt und selbst in einem Warnet spielen zu wollen, kam für fast niemanden in Frage.
Mich lies die Idee, so etwas in Deutschland zu starten, nicht los. Im Internet fand ich diverse Angebote, angefangen von Räumlichkeiten für "LAN-Partys" mit 10 bis 100 Spielern, über Gaming Häuser namenhafter E-Sport Organisationen, welche allerdings nicht frei zugänglich, bzw. buchbar waren. Keines der Angebote beinhaltete fertige "Gaming Units", so dass man immer gezwungen war seinen eigenen Computer mitzubringen.
In Deutschland (eigentlich in der gesamten EU) natürlich kein Wunder, da hier ein Computer erschwinglicher und kein Luxusgut wie in Indonesien ist. Auch braucht man sich hier keine Gedanken über Platzmangel zu machen. Eigene Zimmer für Kinder und Jugendliche, Arbeitszimmer, oder Stellflächen für Computertische sind in fast jeder Wohnung oder jedem Haus vorhanden.
Die Idee einer Umsetzung in Deutschland lag also erstmal auf Eis.
Anfang diesen Jahres, mit einigen weiteren Besuchen in Indonesien, sowie vielen weiteren Inspirationen zum Thema Gaming (Gamer`s Inn, eigenes Ps 4 Rental in Indonesien, Besuche bei ESL Veranstaltungen) im Hinterkopf, stieß ich auf eine Studie von PWC, einer großen Strategieberatung, welche sich 2017 intensiv mit den Chancen des E-Sport Markts in Deutschland auseinander gesetzt hatte.
Die Ergebnisse von PWC waren äußerst positiv, wenn gleich sie keinen sprunghaften, aber dafür stetigen Anstieg an Popularität, Umsatz und Spielerzahl im E-Sport Bereich aufzeigten.
Ich kam ins Grübeln, verband Gründerwillen mit Inspiration und meinem Hobby. Meine Gedanken hatten sich solange um dieses Thema gedreht, so viele schlaflose Nächte gekostet. Leider hatte ich es versäumt bisher aktiv zu werden und den ersten Schritt zu machen. Die Idee eines "Gamer-Hauses" war geboren, die Umsetzung stand aber still.... bis heute!
Gemeinsam mit meinem Co Founder und langjährigen (Zocker-) Freund Frank, habe ich das Projekt "Jintox Gaming" gestartet.
In den nächsten Wochen und Monaten werden wir dich hier und natürlich auf unserer Website, www.jintox.de, mit Neuigkeiten zu unserem Projekt auf dem laufenden halten.
Bis hier hin schon einmal ein großes Dankeschön für dein Interesse! Gib uns gerne Feedback, denn nur so können wir die Idee zur Realität werden lassen.
Thomas
Team Jintox