Aufbruchstimmung
„Wir wurden im Laufe der Evolution darauf programmiert, negative Informationen stärker zu gewichten als positive, weil das unser Überleben sicherte“, sagt Medienexperte Jörg Matthes. Da drängt sich die Frage auf: Sind wir immer noch auf Bad News angewiesen, um unser Überleben zu sichern? Eine Umfrage in Deutschland ergab, dass fast die Hälfte der Befragten die täglichen Nachrichten zu negativ finden: 45 Prozent der Befragten finden TV-Nachrichten „zu problembeladen“, 35 Prozent bekannten, ihnen machten TV-Nachrichten Angst, 80 Prozent wünschten sich Lösungsansätze.
Das Hauptproblem von Bad News: sie hinterlassen ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit. Medienkonsumenten fühlen sich aus der Pflicht genommen, da sie glauben, ohnehin nichts an den Problemen dieser Welt ändern zu können. Doch das Gegenteil ist wahr: wir haben mehr Einfluss, als wir denken! Die Macht der Zivilgesellschaft wächst, immer mehr Menschen setzen sich für ökologische oder soziale Anliegen ein - sie gehen auf die Straße, unterschreiben Petitionen und machen Druck auf Politiker. Immer öfter mit Erfolg: zahlreiche Initiativen wie das globale Netzwerk Avaaz setzten sich vor der Klimakonferenz in Paris für ein globales Klimaeinkommen ein - das dann tatsächlich verabschiedet wurde. Warum wird über solche Erfolge so wenig berichtet?
Darum geht es mir bei meiner Arbeit: ich möchte den Menschen das Gefühl zurück geben, etwas bewirken zu können und nicht alleine zu sein mit den großen Herausforderungen unserer Zeit.