26.10.2015
Pünktlich um 10 Uhr verlassen wir, nachdem wir den Nönnchen zwei Abschiedslieder gesungen haben, unsere "Casa della Maria", fahren los - und beenden den ersten Teil der Reise nach 45 Sekunden: In unserer Straße, in der alle Autos nach italienischer Art im Halteverbot parken, hat sich ein/e Fahrer/in so keck schräg an den Rand gestellt, dass für den Bus kein Durchkommen ist. Es wird gehupt, wir versuchen, das Auto an die Seite zu "wippen", suchen nach Helfern, doch alles scheint frustran. Aber wir haben nicht mit den findigen Italienern gerechnet. Wieselflink verbreitet sich die Nachricht unter verschiedenen Anrainern und nach 20 Minuten kommt mit wehenden Haaren eine junge Frau gelaufen, schaut nicht rechts noch links und schafft ihren Opel aus dem Weg.
An dieser Stelle muss ich einmal unserem Busfahrer Kay Artal und seinem Gefährt die Ehre geben. Wir haben einen langen Reisetag vor uns, die Koffer sind wieder passgenau verstaut worden und los geht es auf für 720 km bis ins Innsbrucker Land. Nicht nur, dass wir immer mit heißem Kaffee verwöhnt werden, sorgt sich Kay um das Wohl der Mädchen auf rührende und fast väterliche Art und Weise. Kein Problem, das nicht lösbar, kaum ein Wunsch, der nicht erfüllbar wäre. So fährt er uns sicher durch die Toscana, vorbei am Gardasee (diesmal links von uns gelegen!) und Verona bis ins deutlich kältere Tiroler Land. Auf unserer Fahrt begleitet uns ein am Tag wolkenloser, in der Nacht tiefblauer (Sternen)Himmel. Der Vollmond trägt zur romantischen Stimmung ebenfalls bei, so dass wir wohlgemuth (wie Schumanns Jäger!) im kleinen Matrei in Tirol ankommen, uns auf Speisesaal und Zimmer verteilen und unseren letzten Abend ausklingen lassen.