Das Typoscript
Wir – die Mitglieder der AG lesbar – gehen davon aus, das die Typografie Antworten auf Fragen hat. Fragen, die alle umtreiben, die über Texte zielgerichtet mit Menschen kommunizieren. Diese Antworten sind über die Fachkreise hinaus kaum bekannt und wissenschaftlich wenig gesichert. Dieses Schweigen wollen wir durchbrechen.
Damit war klar, es würde ein wissenschaftlich orientiertes Fachbuch mit einer Anzahl Artikel verschiedenster Autor’innen – mit Bildern, Tabellen, Fußnoten, Literatur.
Wenn Autor’innen schreiben, benötigen Sie Freiheiten. Der Leser benötigt Regeln. Herausgeber’in oder Lektor’in – in unserem Fall eine Personalunion – vermitteln zwischen den Protagonisten. Sie stellen Regeln auf, die für die Edition gelten. Diese Regeln gleichen die Struktur an, indem sie Gliederungstiefen vorgeben, sie nehmen das Layout vorweg, indem Sie die Längen der Fußnoten oder Bildunterschriften begrenzen.
Das moderne Typoscript dient zur Etablierung der Regeln. Gleichzeitig werden sie angewendet. Das heisst: Die Texte werden in einer Rohform visualisiert. Die Struktur wird eingerichtet, zu lange Texte gekürzt, Auszeichnungen eingerichtet, Verweise gesetzt, Literatur angeglichen. Zudem liefert das Typoscript Informationen über das Layout an den Buchgestalter.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrike Borinski
(Mitherausgeberin von »Lesbar«)