Heide Prange über "Mach dir ein Bild" vor Ort in Rwanda
Heide Prange war vier Wochen in Rwanda vor Ort und unterstütze mit allen Kräften das Projekt „Mach dir ein Bild“
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Liebe Freunde, liebe Kunstinteressierte, liebe Weltverbesserer,
Die Idee hinter dem Projekt Mach dir ein Bild ist von meiner sehr guten Freundin und Kollegin Marie Köhler, die sich mit diesem Projekt einen lang gehegten Traum erfüllt: ein Fotoworkshop mit Kindern in Afrika, die mit einer eigenen analogen Kamera ihre Welt, ihr Afrika fotografieren, für sich selbst, für uns. Bilder unmittelbar aus Afrika, nicht über Organisationen, die für eigene Zwecke fotografieren, keine Dritte-Welt-Kampagnen-Fotos, keine Safari-Urlaubsfotos.
Mach dir ein Bild - Make a photo yourself
Es sind Bilder aus Kindersicht, neugierig und aufgeregt über die neue Möglichkeit mit der Kamera in der Hand zu fotografieren, ihre unmittelbare Umgebung, ihre Familien, ihre Freunde, ihr Leben. Alle Kinder haben fast ausschließlich zum ersten Mal in ihrem Leben eine Kamera in der Hand.
Nach einem erfolgreichen Auftakt von Mach dir ein Bild im Operndorf von Christoph Schlingensief in Burkina Faso im vergangenen Jahr, ist das Projekt in diesem Jahr nach Ruanda gezogen. Ich bin seit zwei Wochen im Land, um das großartige Projekt meiner Freundin hier vor Ort zu unterstützen.
Mach dir ein Bild in Ruanda
Unser Bild von Ruanda, diesem kleinen dichtbevölkerten Binnenstaat in Ostafrika, mit Landesgrenzen zu Uganda, dem Kongo, Burundi und Tansania, mit nur knapp 11 Millionen Einwohnern, ist auch heute noch geprägt durch die schrecklichen Bilder des Genozids, der nun genau 20 Jahre zurück liegt.
Der ethnische Konflikt der beiden Volksgruppen Hutu und Tutsi gipfelte 1994 im Völkermord der Hutu-Mehrheit an der Tutsi-Minderheit, bei dem zwischen April und Juli in annähernd 100 Tagen etwa 75 Prozent der in Ruanda lebenden Tutsi durch Angehörige der Hutu und insgesamt knapp 1 Millionen Menschen zum Opfer fielen. Aktuelle Bilder vom Leben in Ruanda findet man kaum.
Ruanda ist gemäß des Human Developement Index der Vereinten Nationen auf Platz 167 von 186 aufgeführt, zählt damit zu den Ländern mit „niedriger menschlicher Entwicklung“ und gilt als eines der ärmsten Länder der Welt.
50% der Landbevölkerung unter 18 Jahre
Der ruandische Bevölkerungsanteil der unter-14-Jährigen beträgt knapp 42%, über 50 Prozent der Landbevölkerung sind unter 18 Jahre.
Es ist die neue Generation Ruandas, über die wir nichts wissen, die Generation, die noch immer die Lasten von vor 20 Jahren zu tragen hat, die Generation, die den Genozid noch immer nicht vergessen kann, aber die mit neuen Perspektiven und einer eigenen kritischen Nachbereitung der Vergangenheit nach vorne zu schauen versucht.
Ich selbst hatte vor der Abreise auch nur eine wage Vorstellung von Land Ruanda.
Die Arbeit die Marie und das gesamte Team von Mach dir ein Bild in dem halben Jahr Vorbereitung geleistet hat und hier in Ruanda leistet ist erst richtig zu spüren, wenn man hier vor Ort mitarbeitet, einen Workshop in der abgelegenen Nordprovinz realisiert, die Nächte durcharbeitet, für die am Tag drauf folgende Präsentation, bei der alle Kinder ihre gemachten Bilder der Woche Workshop zum ersten Mal sehen. Die Präsentation, die in einem einfachen Klassenzimmer unter einfachsten Bedingungen stattfindet, zu der sich die Kinder mit ihren Familien und Freunden mit oft langen Fußmärschen auf den Weg gemacht haben, bei der die Kinder so sehr aufgeregt sind, dass es sie kaum noch auf den Stühlen hält.
Diese Stimmung und Spannung im Klassenzimmer miterleben zu dürfen ist ein solches Erlebnis, ein solches Glücksgefühl, unbezahlbar und unvergesslich. In nur einem Moment spürt man das, was das Projekt ausmacht, die starke Kraft des Projektes, all die Energie und Liebe, die Marie in dieses Projekt gesteckt hat und wie wertvoll diese Arbeit mit den Kindern ist. Sie bringt nicht nur den Kindern eine neue Sichtweise auf ihre Welt, eine neue Möglichkeit sich auszudrücken, zu verständigen und zu reflektieren, sondern auch uns und das vielleicht auch mehr. Um das zu spüren reicht ein Moment aus, bei dem sich ein kleiner Pygmäen Junge zum ersten Mal in seinem Leben auf einem Foto sieht und erkennt und das, was es mit ihm macht.
Startnext - Kampagne
Involviert bin ich in das Projekt von Beginn an, viel Zeit in Vor- und Nachbereitungen habe ich schon für die Workshop-Monaten in Burkina Faso im letzten Jahr investiert, richtig erleben darf ich Mach dir ein Bild gerade zum ersten Mal.
Dieses Projekt ist nicht alleine zu realisieren. Zu Anfang habe ich geholfen, um meiner Freundin zu helfen, weil ich von Anfang an an ihr Projekt geglaubt habe, jetzt bitte ich euch, uns und den Kindern hier zu helfen das Projekt hier in Ruanda zu verstetigen, die Kindern und alle Beteiligten Künstler, Lehrer und Helfer hier vor Ort zu unterstützen das Projekt und die künstlerische Arbeit mit der Fotografie fortzuführen. Ausstellungen hier vor Ort und in Kooperation in Deutschland zu finanzieren und zudem ein Bildband einer Auswahl aller entstandenen Bilder zu ermöglichen, die uns allen eine neue Sicht auf Afrika, auf Ruanda ermöglicht, die es so bisher noch nicht gegeben hat.
Liebe Freunde, unterstützt mit uns Mach dir ein Bild, dass diese wunderbare Arbeit mit den Kindern in Ruanda fortgeführt werden kann!
www.startnext.de/machdireinbild
Weitere Infos zum Projekt:
www.machdireinbild.com
www.facebook.com/machdireinbild
Vielen Dank oder murakoze, wie man hier in Ruanda sagt.
Ganz liebe Grüße aus Kigali,
Heide Prange